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SCHACH: LANDESLIGA
Rainer Oechslein sichert den Liga-Verbleib
Sorgte für den Klassenerhalt der Schweinfurter in der Schach-Landesliga: Rainer Oechslein
Foto: Steffen Krapf | Sorgte für den Klassenerhalt der Schweinfurter in der Schach-Landesliga: Rainer Oechslein
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:26 Uhr

SCHACH

Landesliga Nord

 

SK Klingenberg – Kronacher SK 5,0 : 3,0  
TSV Kareth-Lappersdorf – SC Forchheim 5,0 : 3,0  
SC Erlangen II – SC Nürnberg II 3,0 : 5,0  
SK Herzogenaurach – SK Schwandorf 4,0 : 4,0  
SK Schweinfurt 2000 – SC Bamberg 4,5 : 3,5  

 

 

1. (2.) TSV Kareth-Lappersdorf 7 6 0 1 35,5 12  
2. (1.) SK Herzogenaurach 7 5 2 0 35,0 12  
3. (3.) SK Schwandorf 7 3 3 1 31,0 9  
4. (5.) SK Schweinfurt 2000 7 4 1 2 29,0 9  
5. (4.) SC Bamberg 7 3 2 2 29,5 8  
6. (6.) SK Klingenberg 7 2 3 2 27,5 7  
7. (7.) SC Nürnberg II 7 3 1 3 26,5 7  
8. (8.) SC Erlangen II 7 2 0 5 27,5 4  
9. (9.) SC Forchheim 7 0 2 5 22,5 2  
10. (10.) Kronacher SK 7 0 0 7 16,0 0  

 

SK Schweinfurt 2000 – SC Bamberg 4,5:3,5

Geschafft: Nach vier Stunden und 50 Minuten sicherten sich die Schachspieler des SK Schweinfurt 2000 mit einem denkbar knappen 4,5:3,5-Sieg gegen den SC Bamberg den Klassenerhalt in der Landesliga Nord – zwei Spieltage vor Schluss. Es war ein echter Schach-Krimi, den sich die Konkurrenten boten. Sieben von acht Partien endeten unentschieden.

An Brett drei stand das Remis zwischen dem Schweinfurter Josef Krauß und Bernd Hümmer, dem Ex-Schweinfurter aufseiten der Gäste, bereits nach 80 Minuten fest. Unentschieden hieß es auch zwischen Fide-Meister Karl-Heinz Göhring und dem Bamberger Spielleiter Rainer Dittmann – nach zweieinhalb Stunden.

Eine halbe Stunde später hielt Fide-Meister Gabriel Seuffert trotz einer schwierigen Stellung am Spitzenbrett gegen den internationalen Meister Josef Pribyl das Remis. Fünf Minuten später tat es ihm sein Teamkollege Emil Fischer gleich. Udo Seidens konnte trotz eines aktiven Läuferpaars nicht den ersten Sieg des Tages eintüten, da sein Gegenüber Jens Herrmann Seidens isolierten Bauern ausnutzte – auch hier kam es zur Punkteteilung. Genauso an Tisch sieben. Dort erreichte Norbert Lukas nach vier Stunden und 35 Minuten ebenfalls ein Unentschieden.

Dann musste also ein echter Showdown herhalten – an Tisch fünf wurde noch gespielt. Für Schweinfurt saß der 78-jährige Rainer Oechslein am Schachbrett. Im Mittelspiel gelang es ihm, gegen Bambergs Ralf Mittag einen Bauern zu gewinnen, anschließend schnürte er Mittags König ein und gewann nach fast fünf Stunden noch eine Figur – und damit die Partie. Der Älteste im Team behielt also die Nerven und sorgte dafür, dass der SK seinen vierten Saisonsieg einfuhr.

Oechslein war mal wieder zur Stelle, wie so oft in der Vergangenheit. 1969 gewann er den renommierten Dähne-Pokal – die deutsche Pokal-Einzelmeisterschaft im Schach, den zweithöchsten Titel für Schachspieler in Deutschland. Aber auch im höheren Alter bleibt Oechslein auf der Erfolgsspur. 2007 räumte er die Trophäe als bayerischer Seniorenmeister ab. Drei Jahre später landete er auf Platz zwei.

Geduld ist stets gefragt

Am kommenden Wochenende wird ihm eine besondere Ehre zuteil, wenn er mit der fränkischen Auswahl bei der Senioren-Mannschaftsweltmeisterschaft in Tschechiens Hauptstadt Prag an den Start gehen wird. Seit letztem Jahr tritt Oechslein für Franken an. Bei seiner Premiere landete er auf Platz sechs bei den Weltmeisterschaften. „Prag ist immer eine Reise wert“, sagt er am Rande des Landesliga-Spiels seiner Schweinfurter gegen Bamberg: „Ich hoffe, das Coronavirus macht uns da keinen Strich durch die Rechnung.“

Im Verein ist man mächtig stolz darauf, einen Spieler in den Reihen zu haben, der auch international erfolgreich mitmischt. Und auch sonst läuft es gut beim SK 2000. „Wir sind alle Amateure. Hier kriegt keiner Geld“, merkt Norbert Lukas an. Das ist durchaus erwähnenswert. Selbst in der Landesliga bezahlen Vereine bereits Spieler. Eine Klasse höher – in der Oberliga – sowieso. In dieser waren die SKler von 2016 bis 2018, ehe es wieder runter in die Landesliga ging.

Ein echtes gemeinsames Training, wie man es von anderen Sportarten kennt, gibt es im Schach – zumindest im Erwachsenenbereich – so nicht mehr. „Je stärker man ist, macht eigentlich Einzeltraining am Computer am meisten Sinn. Traurigerweise ist der PC im Schach stärker als jeder Mensch“, erklärt Lukas.

Und was macht überhaupt die Faszination des Sports aus? „Ich spiele seit 1983 und habe noch keine Partie zweimal gespielt“, erklärt Lukas: „Es sind einfach unendlich viele Züge möglich.“ Kreativität, Geduld und mentale Stärke sind gefragt. Wie das funktioniert, hat Rainer Oechslein am Sonntagmittag gezeigt – und wird das wohl auch am Wochenende auf der Weltbühne tun.

Ergebnisse: Gabriel Seuffert – Josef Pribyl 1/2:1/2, Karl-Heinz Göhring – Lukas Köhler 1/2:1/2, Josef Krauß – Bernd Hümmer 1/2:1/2, Udo Seidens – Jens Herrmann 1/2:1/2, Rainer Oechslein – Ralf Mittag 1:0, Emil Fischer – Thomas Öhrlein 1/2:1/2, Norbert Lukas – Jürgen Röber 1/2:1/2, Rainer Dittmann – Florian Brückner 1/2:1/2.

 
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  • norbert.lukas
    Siehe die Mail zum letzten Kommentar.
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  • norbert.lukas
    Sehr geehrter Herr Lukas, wir können leider nicht ganz nachvollziehen, welche Stelle im Artikel geändert werden soll. Nehmen Sie am besten direkt mit der Sportredaktion Kontakt auf, die sind besser im Thema: redaktion.sport@mainpost.de Herzliche Grüße, Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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