
An diesem Samstag, 14. September, starten die Ringer des RSV Schonungen mit einem Auswärtskampf gegen den SV Kempten in die neue, eingleisige Bayernliga. Nach einer "Achterbahnfahrt" in der vorherigen Runde hofft das Trainerduo Marco Greifelt und Thomas Rösner diesmal auf eine ruhige Saison. Dazu beitragen sollen auch zwei Rückkehrer.
Weniger Derbys, dafür weitere Fahrten: Die neu geschaffene, eingleisige Bayernliga löste bei den Verantwortlichen des RSV Schonungen nicht unbedingt Freudenstürme aus. Zu den Auswärtskämpfen in der Bayernliga Nord legten die Ringer im vergangenen Jahr noch 1350 Kilometer auf der Straße zurück. In diesem Jahr liegen rund 2800 Kilometer vor ihnen.
Sportliche Reise ins Ungewisse
Eine Reise ins Ungewisse ist die neue Liga auch in sportlicher Hinsicht. Die Gegner aus dem Süden Bayerns sind für die Schonunger meist unbekannt. "Aber die sind eigentlich immer ganz fit. Sie haben dort gute Trainingsmöglichkeiten", weiß Greifelt. Als klaren Titelfavoriten macht der RSV-Coach vorab die SpVgg Freising aus, die sich massiv verstärkt habe.
"Ansonsten sehe ich alle Teams auf Augenhöhe", wagt Rösner eine Prognose und warnt zugleich: "Daher kann es auch sein, dass wir gegen den Abstieg kämpfen." Ziel sei es aber eigentlich, "in der Mitte mitzukämpfen". Greifelt stimmt dem grundsätzlich zu, "auch wenn ich als Ringer eigentlich immer auf die Medaillenplätze, also auf die ersten drei, schaue." Generell gilt für die Schonunger Riege: "Wir wollten gute Kämpfe zeigen."
Der Bayernliga-Meister steigt in die Oberliga auf, der Letzte muss runter in die Landesliga. Wie schnell es von ganz oben nach ganz unten gehen kann, erlebten die Schonunger in der vergangenen Saison am eigenen Leib: "Wir sind als Herbstmeister fast noch abgestiegen", erinnert sich Greifelt und schüttelt dabei immer noch ungläubig wirkend den Kopf. "Das war der Wahnsinn und hätte auch nach hinten losgehen können", fügt er lachend an.
Erst mit dem 19:18-Auswärtssieg im Derby gegen die WKG Forchheim/Bamberg und Schützenhilfe von der WKG Neumarkt/Amberg lösten die Schonunger ihr Ticket für eingleisige Bayernliga. Drei Kampftage gingen in der gesamten Saison mit nur einem Punkt verloren. Bei umgekehrten Ausgang wäre der RSV aufgestiegen, rechnet Greifelt vor.
Keine externen Zugänge
Anders als im Vorjahr ist der Kader beim RSV in diesem Jahr wieder deutlich breiter geworden. Verletzte kehren genauso zurück wie Ringer, die aus beruflichen oder privaten Gründen zuletzt noch kürzertreten mussten. Unter den Rückkehrern sind Routinier Rudi Schwanke und Schwergewicht Tobias Doile. Externe Neuzugänge hat der Klub keine.
Abgänge aber auch keine. "Bei uns wird gekämpft, bis jemand ins Gras beißt", sagt Rösner. Zu den absoluten Leistungsträgern der Mannschaft gehören Tobias Hofmann, Alexandru-Vasile Mandica und Andreas Hümpfer. Hofmann, der bis 86 Kilogramm kämpft, gelang das Kunststück, zwei Saisons in Folge ungeschlagen zu bleiben. Seinen letzten Bayernliga-Kampf verloren hat er 2021. Starke Bilanzen in den letzten zwei Jahren haben auch Mandica mit 34 Siegen und vier Niederlagen sowie Andreas Hümpfer mit 24 Siegen und vier Niederlagen vorzuweisen.
Zum ersten Heimkampf in der Paul-Karl-Mai-Halle kommt es am Samstag, 28. September, dem dritten Wettkampftag, gegen den TSC Mering. Das Heimderby gegen den TV Unterdürrbach steigt am Samstag, 26. Oktober. "Wir haben keine Angst", sagt Trainer Thomas Rösner angriffslustig vor dem Saisonstart. "Wir freuen uns auf die Liga!"