Fussball
Bayernliga Samstag, 15 Uhr: FC 05 Schweinfurt – FC Kempten
„Jetzt erst recht“ heißt die Devise des vom ersten Auswärts-Coup gestärkten FC 05 (17./10) fürs nächste heiße Keller-Derby gegen den FC Kempten (16./13). Die seit sieben Spielen sieglosen Allgäuer erhielten drei Punkte vom BFV-Sportgericht zugesprochen, da Weidens neuer Torhüter Mayer beim 2:1-Sieg noch nicht spielberechtigt war. Nicht nur für die SpVgg Weiden, auch für die 05er war dies eine Hiobsbotschaft, lag man doch vorher mit den Kemptener gleichauf.
„Vielleicht gibt das meiner Mannschaft die nötige Motivation für das schwere Spiel in Schweinfurt“, hofft FCK-Trainer Uwe Wegmann, der sich mit 54 Toren in 240 Bundesligaspielen für Bochum und Kaiserslautern den Ruf eines „Alpenbombers“ erwarb. Da können seine Schützlinge noch nicht mithalten, wenngleich der Ex-Memminger Routinier Höbel und Bayern-Auswahlspieler Hindelang höchste Schweinfurter Aufmerksamkeit erfordern.
Nur ein Tor mehr haben die 05er auf dem Konto. Trotz erst 13 Treffern will Coach Wolfgang Hau nichts von einem Angriffsproblem wissen. „Im unteren Drittel fallen wir da nicht ab, müssen aber endlich mutiger und entschlossener nach vorne spielen.“ Wichtiger sei eine stabile Abwehr, was zwei Gegentore in den letzten vier Spielen auch unterstreichen würden.
Zur Stabilität hat auch der Rollentausch von David Thomas beigetragen. Im Mittelfeld konnte sich der ballgewandte Techniker gegen robuste Abwehrreihen nicht so zwingend in Szene setzen, „er muss sich mehr zutrauen“, sagt sein Trainer. Entschieden selbstbewusster tritt er als Innenverteidiger auf. „Da fühle ich mich am wohlsten und hab auch den Raum für Vorstöße. Und neben einem abgebrühten Typen wie Steffen Rögele zu spielen macht Spaß.“ Der 21-jährige war schon beim Neuaufbau 2004/2005 dabei, wo man infolge der Insolvenz in der Bayernliga außer Wertung spielen musste. „Damals haben es auch die Gegner locker genommen, kein Vergleich zu dieser Saison.“
Der Unterschied zur Landesliga sei brutal gewesen, gesteht Thomas die happigen Startprobleme, „das war ein Zwei-Klassen-Sprung. In der Landesliga konnten wir einen Fehler fast immer ausbügeln, in der Bayernliga folgt meist ein Gegentor. Da wird schneller und athletischer gespielt.“ Die zweiwöchige Spielpause wurde denn auch genutzt, um in vermehrten Trainingseinheiten die Defizite zu beheben. „Wir haben konzentriert trainiert, um uns im schnellen Spiel nach vorne zu verbessern“ sieht Thomas dem Kellerduell optimistisch entgegen. „Dass wir in Ansbach auch mal in letzter Minute ein Spiel entschieden haben, hat uns gut getan und das mit einer Rumpfelf“, vermerkt er nicht ohne Stolz.
Das letzte Aufgebot – acht Spieler fallen aus – muss es auch gegen Kempten richten. Gefreut hat David Thomas besonders, dass mit Yu Shimamura und Daniel Mache zwei, die zuletzt nur zweite Wahl waren, die entscheidende Aktion beim Sieg in Ansbach gelang. „Daniel hat das Tor viel Auftrieb gegeben, er hat hervorragend trainiert“, hofft Thomas auf weitere Taten.
Wie stets bei Heimspielen wird der Fachverkäufer in einem großen Sportgeschäft vom Arbeitsplatz am Hainig direkt ins Stadion hetzen. „Früher war das total schwer, jetzt kann ich mit dem Stress ganz gut umgehen.“ Für die Auswärtsspiele gibt es vom fußballbegeisterten Chef am Samstag großzügig frei, schließlich soll der Klassenerhalt gelingen. Von dem ist Thomas fest überzeugt: „Es gibt schlechtere Mannschaften.“
FC 05: Röser – Rögele – Nöthling, Thomas – B. Hoff, Staatz, Shimamura, Strätz, Krüger (Cadiroglu) – Hetzel, Mache.
Bank: Husic (Tor), Großpietsch, Benkert, Calisir. Es fehlen: Freisinger, M. Hoff, Gröschl, Leißing, Kraus (alle verletzt), Mekic (verhindert), Endres (nicht spielberechtigt), Rinbergas, Esen (beide gesperrt).