Ringen 

RSV Schonungen – AC Lichtenfels 10:20 (6:12)

Eigentlich, so sagt's der Volksmund, soll man sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen. Doch genau danach war den Schonunger Ringern nach dem 10:20 im letzten Heimkampf der Saison gegen den designierten Meister AC Lichtenfels mal so gar nicht zu Mute. Denn Nuancen sorgten dafür, dass die Oberfranken feierten – und der RSV leer ausging.

„Wir hatten die Chance, den AC zu schlagen. Leider hat Gabriel Gamsat Klein Fieber bekommen und auch Andrei-Vasile Dudau stand nicht zur Verfügung. So wurde es leider nichts“, erklärte RSV-Cheftrainer Thomas Rösner, der zunächst mit ansehen musste, wie Oberliga-Debütant Willi Merz von Jozsef Andrasi über die Matte gedreht wurde. Alexandru-Vasile Mandica, der seinen rumänischen Landsmann Dudau im Bantamgewicht vertrat, sorgte später für das Kuriosum des Abends: Weil sein Gegenüber Mario Petrov, eigentlich ebenfalls Griechisch-Spezialist, im Freistil-Kampf zunächst nur Griffe seiner Paradedisziplin verwendete, lag der starke Mandica schon fast uneinholbar mit 14 Punkten vorn. „Dann hat Petrov umgestellt. Damit kam Alexandru zunächst überhaupt nicht zurecht, so dass wir froh sein mussten, dass er gewonnen hat“, meinte Rösner hernach, den der erneute personelle Engpass wurmte. „Die Niederlagen in Burgebrach, gegen den ATSV Kelheim – und das 16:16 zu Hause gegen Kelheim gab's letztendlich nur, weil wir größte personelle Not hatten“, so Rösner.

Die plagte beim Gastspiel in Unterfranken auch den AC Lichtenfels. Ganz besonders in den mittleren Gewichtsklassen hatte der ungeschlagene Tabellenführer große Probleme. Chrum Chuchurov, Lukas Tomaszek und Christian Lurz mussten verletzt passen, Schwergewichtler Christoph Meixner blieb wegen eines grippalen Infekts zu Hause.

„Das ist in der jetzigen Phase nicht gut für uns. Trotzdem werden wir auch im letzten Saisonkampf alles in die Waagschale werfen, um für die Aufstiegskämpfe gegen Anger gerüstet zu sein“, erklärte AC-Betreuer Daniel Luptowitz.

Dass der gesicherte RSV von denen ein Stück weit entfernt ist, stört die Schonunger nicht. „Dafür, dass wir am Anfang der Saison dachten, dass es nur um den Klassenerhalt geht, stehen wir gut da“, erklärte RSV-Weltergewichtler Tobias Hofmann, der von seinem Trainer ein Sonderlob bekam. „Tobias wog im Januar noch 90 Kilo. Da habe ich ihm gesagt, dass wir absteigen, wenn er nicht in der 75-Kilo-Klasse ringt. Er hat dann voll mitgezogen. Das steht sinnbildlich für den Kern der Mannschaft, auf den ich schon jetzt stolz bin. Ganz egal, wie der letzte Kampf nächste Woche ausgeht.“

Die Statistik zum Kampf, -57 kg griechisch-römisch (GR): Willi Merz – Jozsef Andrasi 0:4 (technisch überlegener Punktsieg, TÜ). -61 kg Freistil (FS): Alexandru-Vasile Mandica – Mario Petrov 2:0 (Punktsieg, PS). -66 kg (GR): Schonungen unbesetzt – David Korsunov 0:4. -71 kg (FS): Rudolf Schwanke – Dominik Sohn 0:1 (PS). -75 kg (GR): Tobias Hofmann – Rumen Savchev 0:1 (PS). -75 kg (FS): Machs Gelaschanov – Johannes Lurz 0:2 (PS). -80kg (GR): Felix Full – Achim Thumshirn 0:4 (TÜ). -86 kg (FS): Andreas Hümpfer – Jan Ahlsdorf 4:0 (Schultersieg, SS). -98 kg (GR): Florian Doile – Hannes Wagner 0:4 (TÜ). -130 kg (FS): Adrian Michel – Lichtenfels unbesetzt 4:0.