Was für ein Spiel! Im Positiven wie im Negativen. Während sich beide Mannschaften eine packende Auseinandersetzung lieferten, rasteten Teile beider Fan-Blöcke mit dem Abbrennen von Pyrotechnik aus und brachten die Partie an den Rand des Abbruchs. Leidtragender wäre dann der FC 05 Schweinfurt gewesen.
- Spiel verpasst? Die ganze Dramatik hier noch einmal zum Nachlesen im Liveticker
Der Regionalligist führte zu diesem Zeitpunkt nämlich schon mit 3:1 (2:0) gegen Drittligist FC Würzburger Kickers. Und so ging's nach etlichen Unterbrechungen und sieben Minuten Nachspielzeit dann auch regulär aus. Die Roten sind damit raus aus dem BFV-Pokal-Wettbewerb, die Grünen als Titelverteidiger ins Viertelfinale am 2./3. Oktober eingezogen.
Über 5000 Zuschauer, trotz der unliebsamen Begleiterscheinungen tolle Stimmung, Pokal-Kampf pur – das Derby hielt, auch ohne großen spielerischen Glanz, was es versprochen hatte. Denn packend war's allemal. Beiden Mannschaften ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie unbedingt ins Viertelfinale einziehen wollten – und nebenher noch das Prestige abstauben.
Vorstoß der Schnüdel erwischte Kickers eiskalt
Die auf drei Positionen umgebauten Kickers, bei denen Janik Bachmann erkrankt fehlte, machten zunächst mehr Dampf, mehr als zwei Halbchancen von Dominic Baumann (4., 11.) sprangen aber nicht heraus dabei. Und dann erwischte sie der erste vielversprechende Vorstoß der Schweinfurter eiskalt. Nach einem Ballverlust der Kickers im Mittelfeld tauchte plötzlich links der eben erst nach einer kurzen Behandlung wieder auf den Platz gekommene Marco Fritscher auf, schlug noch einen Haken und setzte den Ball zentimetergenau rechts unten ins Eck zum 1:0 (30.).
Das war ein echter Wirkungstreffer. Die Würzburger waren aus dem Konzept gebracht, kamen kaum noch konstruktiv nach vorne, während der FC 05 nun aggressiv presste, schon in der Hälfte des Gegners die Balleroberung suchte. Klar, schön schaut das dann nicht immer aus, aber defensiv lieferte der Regionalligist nun eine Glanzleistung ab. Die kurz vor der Pause auch belohnt wurde. Fritschers Seitenwechsel nahm Alexander Piller rechts auf, zog in Robben-Manier nach innen und aus 17 Metern ins kurze Eck ab – 2:0 (43.).
Kickers dürfen sich nicht einmal eine Minute über ihr Tor freuen
Auch aus der Halbzeit kamen die Schweinfurter aktiver, bissiger, williger. Erst wäre Ex-Kickers-Stürmer Adam Jabiri mit einem „No-Look-Lupfer“ ums Haar ein Kunstschuss gelungen (47.), dann wurde nach toller Vorarbeit von Gianluca Lo Scrudato Jabiris Sturmpartner Florian Pieper in allerletzter Sekunden im Strafraum von Hendrik Hansen am Torabschluss gehindert (51.). Doch das war plötzlich alles Makulatur: Baumann legte mit viel Übersicht zurück und Patrick Breitkreuz verwertete humorlos zum 2:1-Anschlusstreffer der Rothosen (55.).
Wer jetzt aber gedacht hatte, das wäre der Hallo-wach-Moment und das Startsignal für die Wende zu Gunsten des Favoriten, sah sich ganz schnell eines Besseren belehrt. Denn schon im Gegenzug war der Mann zur Stelle, der sich seinen Treffer mehr als jeder andere auf dem Rasen gewünscht hatte: Pillers Flanke von rechts verwertete Jabiri aus sieben Metern per Kopfballaufsetzer unter die Latte (56.). Und schon waren es wieder zwei Tore Differenz.
Unschöne Aktionen der Kickers
Ein Umstand, der den Kickers offenbar genauso wenig gefiel, wie die nicht genutzte Chance zum Anschlusstor, als Baumann schon 05-Keeper Alexander Eiban ausgespielt hatte, aber von Lo Scrudato und Lukas Billick gemeinsam abgedrängt wurde (65.).
Mit Wut im Bauch leisteten sich die Gäste nun einige unschöne Szenen. Erst rannte Baumann Eiban völlig unnötig um, hebelte ihn dabei aus, so dass er sich im Fallen verletzte (67.). Für ihn kam David Paulus zwischen die Pfosten und für Baumann gab's nur Gelb. Fünf Minuten später lief Kickers-Verteidiger Hendrik Hansen wie von der Tarantel gestochen auf den verletzt am Boden liegenden Pieper zu und schubste den Schweinfurter mit beiden Händen über die Auslinie - wieder nur Gelb. Sanfte, aber durchaus vertretbare Entscheidungen, gerade auch mit Blick auf die Situation auf den Rängen.
Schiedsrichter Hanslbauer handelt strikt nach den BFV-Regeln
Denn da dachten sich die bis dato in vergleichbarer Intensität mit Zündeleien unangenehm aufgefallenen Fan-Gruppierungen offenbar, auch an der Eskalation Teil haben zu müssen. Nach wiederholten Böller-Würfen, Durchsagen und einer kurzen Unterbrechung hatte Schiedsrichter Patrick Hanslbauer nach 81 Minuten genug und schickte beide Teams in die Kabinen.
Kaum waren die Spieler wieder zurück, brannten Kickers-Anhänger prompt wieder Bengalos ab - einzig und allein zu dem Zweck, einen Spielabbruch zu erzwingen. Diesmal beriet sich das Gespann auf dem Feld, flankiert von über so viel Dreistigkeit die Köpfe schüttelnden Spielern beider Mannschaften. Das Handeln des Unparteiischen erfolgte strikt nach den BFV-Regularien, die strenger sind als im Profibereich. Dass es doch noch einmal weiter ging, war erst nach eingehenden Beratungen mit der Einsatzleitung der Polizei gesichert.
Sportlich war's jetzt aber zerfahren. Die Kickers wollten, agierten aber mehr mit Wut denn Bedacht, Schweinfurt fuhr seine Konter nicht konsequent genug. Mit der Gelb-Roten Karte für Hansen war dann bei den Gästen endgültig die Luft raus. Dann fielen die Schweinfurter nach 97 reinen Spielninuten erschöpft und überglücklich auf den Rasen - und holten sich stehende Ovationen des ihnen gesinnten Publikums ab.
Die Statistik des Spiels
BFV-Pokal, Achtelfinale FC Schweinfurt 05 – FC Würzburger Kickers 3:1 (2:0) Schweinfurt: Eiban (67. Paulus) – Weiß, Billick, Kracun, Lo Scrudato – Fery, Jelisic – Piller (86. Krautschneider), Fritscher (73. Philp) – Pieper, Jabiri.
Würzburg: Drewes – Göbel, Hansen, Schuppan, Wagner – Kaufmann, Hägele, Gnaase (62. Skarlatidis), Mast – Baumann, Breitkreuz (67. Elva).
Schiedsrichter: Hanslbauer (TSV Altenberg). Zuschauer: 5150. Tore: 1:0 Fritscher (20.), 2:0 Piller (43.), 2:1 Breitkreuz (55.), 3:1 Jabiri (56.). Gelb-Rot: Hansen (90.). Gelb: Pieper, Philp – Baumann, Hägele, Göbel.
Die Böller und Pyroaktionen beider Seiten schaden jedoch erheblich - es bleibt dadurch einfach ein "dumpfes gefühl" - Clowns missbrauchen die Masse für "ihren Moment" - jämmerliche Selbstdarstellung , nicht nur in Unterfranken.
zukommen. Die Zündler identifizieren, hohe Geldstrafen und lebenslange Stadion-
verbote, nur so ist dieser Irrsinn zu stoppen! Allerdings, einigen Usern hier war das
Spektakel noch zu wenig, sie verharmlosen und relativieren, nicht zu glauben!
Fußball-Nostalgiker sind zumindest jedesmal begeistert.
Und so kommt es durch die Entfernung der Fangruppen auch zu der Wahrnehmung eines nicht so lautstarken Supports.
Grundsätzlich besteht aber Einigkeit, dass sich am WSS so einiges verbessern muss, u.a. die Lautsprechersituation.
Dass es wohl zu keinen nennenswerten Ausschreitungen gekommen ist liegt denke ich auch daran, dass eine Fantrennung in diesem Stadion eben sehr gut möglich ist, da anreisenden Fans aufgrund der baulichen Situation komplett verschiedene Anreisewege und Parkplätze zugewiesen werden können.
Insgesamt ist es ja - trotz der gestrigen Begleiterscheinungen - wünschenswert, wenn beide Vereine möglichst hochklassig spielen und es diese Derbys gibt.
Davon kann die ganze Region profitieren.
Zu den Sicherheitspersonal Wenn das Sicherheitspersonal die Fans mit Handschlag begrüßt und du selber deine kleine Plastikflasche abgeben musst Dann muss ich auch nicht hinterfragen wie die Bengalos ins Stadion kommen Super Sicherheitspersonal
Zum Stadion Im Fanblock siehste nix da tun 10 Euro weh
Zu den Verantwortlichen. Wenn man die Balljungen zum Schweinfurter Fanblock schickt wenn Feuerwerk abgebrannt wird Traurig Selber Kein*******in der Hose Traurig
Schweinfurt hat auch zuerst mit den Bengalos angefangen
Aber das ist man von diesen Fans ja gewöhnt
Man könnte noch soviel schreiben aber es langt den es gibt noch wichtigeres auf der Welt
Eine absolute Frechheit was diese Kickers-Truppe hier abgeliefert hat!!!
Kein einziger Akteur mit Normalform. Von der ersten Minute an überheblich. Die Schweinfurter gewinnen aufgrund ihres klar besseren Einsatzes und Siegeswillen.
Einen großen Anteil am Mißerfolg hat unser Herr Schiele! Erst offenbar die Mannschaft nicht richtig eingestellt und motiviert und dann noch so zögerlich eingewechselt. Das geht gar nicht! Ademi kommt in der 88 Minute, so lächerlich.
Bei diesem Spielstand und Spielverlauf müssen nach der Halbzeit direkt 3 neue Spieler rein!
Allerdings braucht man auch nicht so zu tun, als hätten bürgerkriegsähnliche Zustände geherrscht.