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Was macht eigentlich?
Was macht eigentlich der frühere Fußball-Profi Martin Schneider?
Früher im Stadion oder der Halle erfolgreich – und jetzt? Wie geht es Unterfranken, die den Sport prägten, nach der Karriere? Diese Woche erzählt der langjährige Bundesliga-Profi Martin Schneider aus seinem Leben.
Lange eine feste Bundesliga-Größe: Martin Schneider (Mitte, hier bei seinem Abschiedsspiel im Jahr 2003), ist seinem Lieblingssport bis heute verbunden.
Foto: Privat | Lange eine feste Bundesliga-Größe: Martin Schneider (Mitte, hier bei seinem Abschiedsspiel im Jahr 2003), ist seinem Lieblingssport bis heute verbunden.
Dominik Großpietsch
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:15 Uhr

Martin Schneider gelang das, wovon viele Fußballer träumen: Ein Bundesliga-Spiel zu absolvieren. Nach seinem Debüt am 31. Juli 1987 im Trikot des 1. FC Nürnberg folgten aber noch 379 weitere. Der Schweinfurter lief acht Mal für die deutsche U-21-Nationalmannschaft auf (ein Tor).

Überregional bekannt wurde das Eigengewächs der DJK Schweinfurt durch seine neun Jahre bei Borussia Mönchengladbach. Zu seiner aktiven Zeit wurden dem heute 51-Jährigen Laufstärke, eine gute Technik und viel Spielverständnis attestiert. Weil er nur zehn Tore im deutschen Oberhaus schoss, blieb dem defensiven Mittelfeldmann ein größere Karriere verwehrt.

Nach seiner letzten Erstliga-Station MSV Duisburg wechselte der Vater zweier Kinder (23 und 28) zum damaligen Zweitliga-Aufsteiger Schweinfurt 05. Für die Nullfünfer bestritt der in Schweinfurt lebende Schneider allerdings nur sieben Matches, ehe er einen Antrag auf Sportinvalidität stellte, der 2002 bewilligt wurde - ihm wurde letztendlich ein 2000 erlittener Kreuzbandriss zum Verhängnis. Neben Stationen als Coach und Spielertrainer betrieb der heutige Privatier zeitweise den "Soccer Dome" in Schweinfurt , der mittlerweile als Vereinsheim des FC 05 fungiert. 

Frage: Wie haben Sie die Corona-Krise erlebt und mit welchen Erwartungen gehen Sie in die nächsten Monate?

Martin Schneider: In meinem Privatleben hat sich die Corona-Krise nur wenig ausgewirkt. In sportlicher Hinsicht musste ich auf meine Fußballspiele mit der Weisweiler-Elf und der Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg verzichten. Auch das Fußballschauen war durch die Geisterspiele etwas befremdlich.

Ihre gegenwärtige Form?

Schneider: Im Oktober hatte ich eine Knieoperation, fühle mich aber ansonsten topfit.

Für welchen Sport bewegen Sie sich noch?

Schneider: Natürlich Fußball, ich spiele einige Benefizspiele für die Weisweiler-Elf und für die Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg.

Spielt noch in der Traditionself des 1. FC Nürnberg: Martin Schneider (rotes Trikot), dem beim FCN auch der Durchbruch gelang.
Foto: Günter Madrenas | Spielt noch in der Traditionself des 1. FC Nürnberg: Martin Schneider (rotes Trikot), dem beim FCN auch der Durchbruch gelang.
Und was bewegt Sie?

Schneider: Menschliches und tierisches Leid auf der Erde.

Wofür wären Sie heute gerne noch mal jünger?

Schneider: Um in den vielen neuen Stadien spielen zu können.

Was schätzen Sie am Älterwerden am meisten?

Schneider: Die Erfahrung und Gelassenheit.

In welche Zeit würden Sie mit einer Zeitmaschine reisen und warum?

Schneider: In die Römerzeit. Ich würde dann als Gladiator im Kolosseum auftreten.

Ihr Lieblingsort?

Schneider: Rom, eine der schönsten Städte der Welt.

Was haben Sie vom Leben gelernt?

Schneider: Das Leben ist zu kurz, um sich aufzuregen.

Und was hat Sie der Sport gelehrt?

Schneider: Disziplin. 

Bei welchem Thema werden Sie angriffslustig?

Schneider: Kindesmissbrauch. 

Und wen oder was würden Sie immer verteidigen?

Schneider: Meine Familie. 

Wie waren die ersten Wochen/Monate nach Ihrem Karriereende in der Familie?

Schneider: Nicht angenehm, da ich mich in der Scheidungsphase befand und zum Sportinvaliden wurde. Aber meine Eltern haben mir viel geholfen.

Welchen Moment Ihres Lebens würden Sie gerne noch einmal erleben?

Schneider: Meine Fußballzeit bei der DJK Schweinfurt und die Zeit in der Jugend-Nationalmannschaft.

Denkt gerne an seine Zeit bei der DJK Schweinfurt zurück: Martin Schneider (am Boden), hier in seiner Rolle als DJK-Spielertrainer im Jahr 2011.
Foto: Volker Hensel | Denkt gerne an seine Zeit bei der DJK Schweinfurt zurück: Martin Schneider (am Boden), hier in seiner Rolle als DJK-Spielertrainer im Jahr 2011.
Welches sportliche oder menschliche Foul würden Sie gerne rückgängig machen?

Schneider: Keines. 

Wenn Sie nicht Sportler geworden wären – was dann?

Schneider: Postbote. 

Ihr Lieblingssportler heute?

Schneider: Lionel Messi. 

Was war das größte Abenteuer Ihres Lebens?

Schneider: Drei Wochen mit dem Rucksack durch Vietnam.

Nach wessen Pfeife tanzen Sie heute?

Schneider: Nach meiner eigenen.

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?

Schneider: Ich lache so oft, kann ich nicht sagen.

Was regt Sie auf?

Schneider: Launische und überhebliche Menschen.

Wen bewundern Sie – und wofür?

Schneider: Ehrenämtler, also Menschen, die sich sozial engagieren. 

Wer oder was macht Sie glücklich?

Schneider: Viele Kleinigkeiten. 

Und vor welchem Unglück fürchten Sie sich?

Schneider: Krieg. 

Was möchten Sie noch lernen?

Schneider: Japanisch, um mich mit meinem Freund Yu Shimamura in seiner Landessprache zu unterhalten.

Die Muttersprache von Yu Shimamura (Foto) möchte Martin Schneider noch lernen. Die beiden Ex-Profis sind gute Freunde.
Foto: Fabian Frühwirth | Die Muttersprache von Yu Shimamura (Foto) möchte Martin Schneider noch lernen. Die beiden Ex-Profis sind gute Freunde.
Was möchten Sie unbedingt noch erleben?

Schneider: Ich habe schon sehr viel erlebt und bin dafür dankbar. Den Rest nehme ich, wie er kommt.

Wovon träumen Sie?

Schneider: Frieden. 

Welche Botschaft würden Sie jungen Sportlern gerne mitgeben?

Schneider: Alles dem Sport unterordnen.

Als wer oder was würden Sie wiedergeboren werden?

Schneider: Als unser Hund.

Technisch versierter Defensivmann: Martin Schneider, hier zu Zweitliga-Zeiten im Trikot des FC 05 Schweinfurt.
Foto: Clemens Tepper | Technisch versierter Defensivmann: Martin Schneider, hier zu Zweitliga-Zeiten im Trikot des FC 05 Schweinfurt.

Was macht eigentlich . . . ?

Fast jeder in der Region kennt sie – aber kaum einer weiß, was sie heute machen. Früher waren sie erfolgreiche Sportler, Trainer oder Funktionäre. Doch wenn sie nach ihren Karrieren nicht mehr im Scheinwerferlicht der Arenen, Hallen und Stadien stehen und damit im Fokus der Öffentlichkeit, verschwinden sie in der Regel auch aus den Schlagzeilen.
In unserer neuen Reihe „Was macht eigentlich . . . ?“, die in losen Abständen erscheint, haben wir uns auf die Suche gemacht nach Menschen, die den Sport in Unterfranken im vergangenen Jahrhundert oder Jahrzehnt auf irgendeine Weise geprägt haben. Wir haben ihnen allen den gleichen Fragebogen zukommen lassen und sie gebeten, ihn für uns auszufüllen. Darin blicken sie zurück auf ihre Karrieren, verraten, was sie gegenwärtig auch jenseits des Sports bewegt und wovon sie in Zukunft noch träumen.
Sie wollen wissen, was aus einer ehemaligen lokalen Sportgröße geworden ist? Dann schreiben Sie in die Kommentare, über wen Sie gerne mehr erfahren würden. Wir versuchen die Sportler zu kontaktieren um herauszufinden, was sie eigentlich machen.
 
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Kommentare
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  • Und was macht er jetzt heute?
    Dachte die Frage wird beantwortet....
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  • Werner12
    Steht doch im Artikel "der heutige Privatier".
    Das ist jemand der aufgrund seines Vermögens nicht mehr arbeiten muss.
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  • Werner12
    Herr Schneider war leider auch eines der Opfer von einem Anlagebetrüger der den Fußballern das Geld aus der Tasche zog.
    Die "Welt" berichtete darüber am 24.07.2001.
    Hat so manchem die Karriere gekostet.
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