Sich auf einen Stuhl stellen und vor dem Rest der Mannschaft ein, zwei Lieblingslieder singen. Ja, auch das gehört zu dem, was Teambuilding heißt und Eingliedern ins Gefüge ist. Ein solches soll ja möglichst schnell herauskommen beim FC 05, der im südlichen Bayerischen Wald auf Trainingslager weilt und nicht weniger als 13 Neulinge zu integrieren hat. Da war's auch nicht das schlechteste, dass die Schweinfurter im dritten Anlauf mit dem 6:0 (3:0) gegen Landesligist Sturm Hauzenberg den ersten Testspiel-Sieg verbuchen durften.
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Der war bei selbst abends noch über 30 Grad im Urlaubsort - wie treffend - Sonnen gar nicht so mühsam. Denn die Gastgeber, die sich seit Jahren abstrampeln, in die Bayernliga aufzusteigen, lagen nach elf Minuten schon 0:3 hinten. Weil der FC 05 enorm schnell begann und effektiv die ersten Chancen nutzte. Dann aber schlichen sich auch Ungenauigkeiten ein, die Trainer Timo Wenzel nicht so gefallen haben. Dennoch bilanzierte er positiv: "Ansätze waren da. Vor allem freut es mich für die Jungen, dass sie ausreichend spielen konnten." Mit Torwart Jan Reichert, Nicolas Reinhart und Julius Landeck standen zeitweise drei U-19-Spieler auf dem Platz.
Die ersten kleineren Blessuren
Die Nullfünfer befinden sich im Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Österreich aber auch nicht im Höchstleistungsmodus. Neben dem Kennenlernen liegt der Fokus auf taktischer Arbeit. Die brettharten Auftakt-Wochen sind vorbei, es gilt auch erste Angeschlagene schnell wieder in die Spur zu bringen. Tim Danhof, Lukas Ramser (beide Knöchel), Florian Pieper muskuläre Probleme), Lamar Yarbrough (Erkältung) und Aaron Frimpong Manu (Innenband) trainieren auf Halbmast. "Wir wollen keine ernsten Verletzungen riskieren", sagt 05-Sportleiter Björn Schlicke, der die Mannschaft mit Wenzel auch mal zum schwimmen in den See schickte.
Einen Langzeitverletzten nimmt man ja ohnehin in die neue Runde, die für den FC 05 am 15. Juli mit dem Heim-Derby gegen den TSV Aubstadt beginnt. Ronny Philp wird nach seiner Schulter-OP wohl die ganze Vorrunde ausfallen. Froh ist Schlicke, dass er die drei Torhüter-Positionen nun auch offiziell als besetzt vermelden kann: Andreas Binner kommt ja zurück vom Würzburger FV (wir berichteten). "Wir haben einen Torwart gesucht, der das Niveau in etwa spielen kann, aus der Region kommt und mit der Rolle als eindeutige Nummer drei klar kommt", so Schlicke.
Volles Vertrauen in die drei Torhüter
Der aber auch weiß, dass Wenzel im Falle einer frühzeitigen Verletzung von Nummer eins Luis Zwick die Wahl zwischen einem Bayernliga-Ersatzkeeper und einem ab Freitag 18-Jährigen hat. Letzterer ist Reichert und genießt das volle Vertrauen der sportlichen Führung. Dennoch sagt Schlicke: "Im Notfall kann man bis 31. Januar arbeitslose Spieler verpflichten - und Torhüter sind da viele auf dem Markt.
Aktuell sei man noch auf Ausschau nach einem erfahrenen Stürmer, wenngleich ohne Zeitnot, wie Schlicke betont: "Wir sind auch jetzt schon gut aufgestellt." So habe sich beispielweise Stefan Maderer in der Rückrunde aus seinem vorherigen Tief gespielt. Und ein Senior erlebt offenbar den zweiten Frühling. Trotz der Hitze "geht Adam Jabiri voran, er ist hoch motiviert", so Schlicke. "Es tut ihm gut, dass der Konkurrenzkampf größer geworden ist."
Schweinfurt: Reichert - Fritscher, Kleineheismann, Billick, Lo Scrudato - Laverty, Korb, Fery, Maderer - Awata, Jabiri. Eingewechselt: Krätschmer, Pfarr, Ramser, Suljic, Reinhart, Landeck.
Tore: 0:1 Benedict Laverty (4.), 0:2 Adam Jabiri (6., Foulelfmeter), 0:3 Mohamad Awata (11.), 0:4 Kevin Fery (67.), 0:5 Pius Krätschmer (74.), 0:6 Nicolas Reinhart (88.).
