ESC Haßfurt – EHC Königsbrunn 8:4 (2:1, 1:2, 5:1)
„Wenn wir nach diesem Wochenende weiter an der Spitze stehen, dann wäre dies natürlich überragend“, sagte Martin Reichert noch nach dem Abschlusstraining am Donnerstagabend. Ebenso bezeichnete der Haßfurter Trainer die Partien in Bad Kissingen und gegen Königsbrunn als „sicher richtungsweisend“.
So gesehen war seine Freude am Sonntagabend verständlich, denn zwei Tage nach dem Derbysieg bei den „Wölfen“ entschieden die „Hawks“ auch gegen die „Pinguine“ des EHC Königsbrunn den Vergleich für sich und können sich jetzt mit viel neuem Selbstbewusstsein auf das Derby gegen die Schweinfurter „Mighty Dogs“ freuen.
Doch der 8:4-Erfolg des Tabellenführers der Landesliga Gruppe 1 war nur auf dem Papier deutlich und wurde erst in der Schlussphase richtig souverän. Bis sieben Minuten vor dem Ende stand es in der nicht immer hochklassigen, aber stets hart umkämpften und offenen Partie nämlich immer noch 3:3. Reichert aber wollte „unbedingt gewinnen. Leider haben wir uns zuvor ein wenig angestellt.“ Also stellte er – „was ich eigentlich nicht wollte“ – nochmals die Reihen um.
Mit Erfolg: denn nach einem perfekten Angriff über David Franek erzielte Jakub Sramek die 4:3-Führung (53.). Und das war erst der Anfang eines sehenswerten Angriffswirbels binnen kürzester Zeit, für den zwei „Hawks“ hauptverantwortlich waren: Erst erzielte Michal Babkovic das 5:3 (54.), dann war der Slowake exakt zwei Minuten später für das 6:3 verantwortlich (54.).
Als Königsbrunn seinen Torhüter Sebastian Kinader vom Eis nahm, um vielleicht doch noch einmal zu verkürzen, erhöhte Babkovic nach weiteren anderthalb Minuten auf 7:3 (57.) und sorgte schließlich noch für den achten ESC-Treffer (58.). Jakub Sramek gab dabei vier Mal die Vorlage.
Babkovic und Sramek spielten dabei die bis dato äußerst schwer zu knackenden Abwehrreihen der „Pinguine“ schwindelig. „Die Zwei bereiten uns doch schon eine ganze Weile viel Freude, oder?“, grinste Reichert ob einer wiederholten „Gala“-Vorstellung seiner beiden Angreifer.
Trotzdem hatte er einen Kritikpunkt an seine Mannschaft, die trotz einer 2:0- (Philipp Bates, 9., Michael Breyer, 11.) sowie 3:1-Führung (Jakub Sramek, 33.), nochmals arg in Bedrängnis kam und jeweils zwei Gegentreffer verdauen musste: „Wir hätten es früher einfacher haben können“, schnaufte der Sylbacher am Ende kräftig durch und stellte der „harten Nuss“ EHC Königsbrunn ein gutes Zeugnis aus.
Die Stärke der Gäste sei für ihn „kein Geheimnis gewesen. Das haben wir vorher gewusst. Wir haben am Anfang nur schlecht darauf reagiert, waren zu wenig aggressiv.“ Für ihn war es am Ende wichtig, die Punkte im eigenen Stadion zu behalten. „Wir haben unser Ziel erreicht. Ende. Aus.“