Die, die es mit den Fußballern des SV-DJK Oberschwarzach halten, sind ziemlich euphorisch. Denn der Verein aus der Bezirksliga Ost schickt sich an, in die Landesliga aufzusteigen. Es wäre der größte Erfolg in der Geschichte des rund 500 Mitglieder zählenden Vereins aus dem knapp 750-Seelen-Ort. Sieben Spieltage vor dem Saisonende führt Oberschwarzach die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung an, der Aufstieg wird immer greifbarer.
Zuletzt aber drohte der Griff nach dem Erfolg ins Leere zu gehen und der Aufstieg – trotz möglicher sportlicher Qualifikation – an einer Formalie zu scheitern: In den Landesligen nämlich fordert der Bayerische Fußball-Verband (BFV) einen Handumlauf rund um das Spielfeld.
Einen solchen gibt es auf dem Sportplatz in Oberschwarzach aber nicht. Und es soll ihn auch künftig nicht geben, sagt der Vereinsvorsitzende Claus-Dieter Schilling gegenüber dieser Redaktion. Kein Handumlauf, keine Spielberechtigung für die Landesliga, heißt es dagegen in den BFV-Statuten. Allerdings war in der Vergangenheit dem einen oder anderen Verein auch schon einmal eine Ausnahmegenehmigung ausgestellt worden.
Platzbegehung bringt die Wende
Aus BFV-Kreisen waren zur Frage, ob es auch für Oberschwarzach in der kommenden Saison eine solche Ausnahme geben könnte, vor gut einer Woche noch unterschiedliche Aussagen zu hören. Davon, dass es definitiv keine Ausnahme geben werde, bis zu möglichen Gesprächen, Ortsterminen und Kompromissen reichte die Palette. Einiges deutete zwischenzeitlich auf einen Streit zwischen Verein und Verband hin. Doch der scheint nun vom Tisch – und eine drohende Lizenzverweigerung bei einem eventuellen Landesliga-Aufstieg für Oberschwarzach somit auch.
Denn beide Parteien hatten zuletzt das Gespräch und nach einem möglichen Kompromiss gesucht. Der scheint am vergangenen Mittwochnachmittag bei einer Platzbegehung vor Ort gefunden worden zu sein, bei der Vertreter von Verein und Verband ebenso dabei waren wie der Bürgermeister der Gemeinde. "Es scheint eine Lösung möglich", sagte Schilling hinterher. Schließlich sei teilweise schon eine Spielfeldabgrenzung vorhanden, die anderen Bereiche sollen entsprechend abgetrennt werden. Mit mobilen Absperrungen offenbar, was dem Verein besonders wichtig sei. Bestimmte Bereiche, etwa hinter den Toren, würden zudem gesperrt werden.
Es sei grundsätzlich richtig, dass der Verband bei diesem Thema künftig strenger vorgehen wolle, bestätigt Patrick Garbe, Beisitzer im Verbands-Spielausschuss des BFV. "Wir wollen nicht verhindern, dass jemand aufsteigt, aber es ist uns schon ein Anliegen, die Sicherheit zu gewährleisten", so Garbe. "Es ist alles im Bereich der Auslegung der BFV-Anforderungen", sagt Schilling zum Kompromiss. Folglich steht – den zuvor nötigen sportlichen Erfolg vorausgesetzt – dem Aufstieg der Oberschwarzacher in die Fußball-Landesliga nichts im Weg.
Erster Test zum Pokalfinale am 1. Mai?
Am 1. Mai findet übrigens das Finale im Toto-Pokal des Fußball-Kreises Schweinfurt statt. Der SV-DJK Oberschwarzach trifft dabei auf den TSV Ettleben/Werneck. Austragungsort: der Sportplatz in Oberschwarzach. "Vielleicht setzen wir da schon einen Teil der Ideen und Vorschläge um", blickt Schilling nach den Gesprächen mit dem BFV voraus. Möglicherweise wird das Pokal-Finale so zur Generalprobe für künftige Landesliga-Spiele in Oberschwarzach.