
Dass die kurze Weihnachtspause in der Eishockey-Bayernliga für den ERV Schweinfurt zur falschen Zeit kommen könnte, hatte Trainer Semjon Bär vor den Feiertagen bereits geunkt. Nun bleibt zu hoffen, dass seine Prognose für die ersten beiden Spiele im Jahr 2025 genauso zutreffen wird: "Die erneute Pause kommt uns diesmal gelegen, da die vielen angeschlagenen Spieler jetzt ein paar Tage Zeit haben, sich auszukurieren und dann am kommenden Freitag in Buchloe wieder voll da sein werden."
Dies war bei der 4:6-Niederlage in Landsberg nicht der Fall. Goalie Benedict Roßberg und Verteidiger Daniel Herzog konnten die Reise erst gar nicht mit antreten. Dylan Hood, Lukas Krumpe und besonders Tomas Cermak liefen zwar auf, waren aber nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Hinzu kamen Sperren für Kevin Heckenberger und Philipp Faulhaber aus der Freitagspartie gegen Ulm, die ebenfalls mit 2:3 verloren gegangen war.
In Summe zu viel für die Mighty Dogs, die in Landsberg nie wirklich ins Spiel fanden und vor allem die starke erste Reihe des HC nicht in den Griff bekamen. "Wir wussten gar nicht, wie uns geschah, dass wir nach dem ersten Drittel mit 2:0 in Führung lagen", räumte Bär ein. Im zweiten Drittel gelangen den Schweinfurtern dann aber auch die einfachsten Dinge nicht mehr, sodass die Gastgeber zum hochverdienten Ausgleich kamen.
Im Schlussdrittel gingen die Gäste zunächst zwar durch eine sehenswerte Kombination über Leonardo Ewald und Yannis Steffens, die Pavel Bares veredelte, erneut in Führung (43.), konnten diese aber nicht über die Zeit retten. Dafür wollte Bär weder die Grippewelle noch die halbstündige Verspätung aufgrund einer Vollsperrung der Autobahn als Ausrede gelten lassen, insgesamt trug aber sicherlich all das seinen Teil zur zweiten Niederlage des Wochenendes bei.
Hitzige Schlussphase inklusive Handgemenge
Die erste im Heimspiel gegen Ulm war dagegen eher unglücklicher Natur gewesen. In einem offenen Schlagabtausch gegen die Schwaben waren die Schweinfurter über weite Strecken das bessere Team gewesen, hatten dann aber in einer hitzigen Schlussphase das Nachsehen. Nach dem späten Führungstreffer der Gäste (55.) hätten die Schweinfurter kurz vor Schluss nochmal die Gelegenheit gehabt, ihr starkes Powerplay auszuspielen. Stattdessen setzte es nach einem Handgemenge auch Strafen für die Mighty Dogs, sodass aus dem vermeintlichen Vorteil nichts wurde.
Heckenberger kassierte dabei mit einer fünf Minuten plus Spieldauerstrafe die erste große Strafe für den ERV in dieser Saison, der nach Abpfiff noch die zweite für Verteidiger Faulhaber folgte, der bei seinem Gegenspieler zupackte, als dieser ihm nach Spielschluss den Handshake verweigerte. Beide haben wie der Rest der Mannschaft nun Pause bis zum Donnerstag, um dann am Freitag wieder voll angreifen zu können.
Eishockey: Bayernliga, Männer
ERV Schweinfurt – VfE Ulm/Neu-Ulm 2:3 (1:1, 1:0, 0:2)
Tore: 0:1 Michael Wirz (12., Bohumil Slavicek, Fabian Birner), 1:1 Petr Pohl (14., Dylan Hood, Finn Teubner), 2:1 Hood (30., Tomas Cermak, Teubner), 2:2 Martin Podesva (41., Dominik Synek, Balint Makovics), 2:3 Ludwig Danzer (55., Simon Klingler, Yannick Kischer). Strafminuten: 13 + 20 Heckenberger + 20 Faulhaber/6 + 10 Danzer + 20 Tischendorf. Schiedsrichter: O. Engmann/A. Drazic (M. Verhoeven/D. Worotnikow). Zuschauende: 869.
HC Landsberg – ERV Schweinfurt 6:4 (0:2, 2:0, 4:2)
Tore: 0:1 Nils Melchior (17., Teubner, Leon Pöhlmann 5-4), 0:2 Pohl (18., Cermak, Lucas Kleider), 1:2 Jesper Bergsdorf (31., Christopher Kasten, Victor Östling), 2:2 Frantisek Wagner (37., Östling, Mathias Binder), 2:3 Pavel Bares (43., Yannis Steffens, Leonardo Ewald), 3:3 Wagner (46., Östling, Bergsdirf), 4:3 Bergsdorf (48., Östling, Wagner 5-4), 5:3 Florian Reicheneder (51., Wagner, Bergsdorf), 6:3 Östling (56.), 6:4 Pohl (59., Melchior, Ewald). Strafminuten: 8/12. Schiedsrichter: S. Huber/A. Karl (S. Grübl/L. Schamberger). Zuschauende: 1200.