
Vierzehn Niederlagen in Folge, teils heftige Klatschen wie das 1:7 gegen Altbessingen oder das 1:9 gegen Bergrheinfeld, obendrein weitere Abgänge zur Winterpause: Dass der SC Schwarzach seine Mannschaft aus der Fußball-Bezirksliga Ost zurückzieht, war fast abzusehen – kam für einige nun aber doch überraschend.
Der Rückzug hat Folgen, vor allem im Tabellenkeller der Liga. Wie Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter bestätigt, werden alle bisherigen Ergebnisse des SC Schwarzach aus der Wertung genommen, künftige Gegner sind spielfrei. Schwarzach, bis dato ohnehin Letzter, wird mit sofortiger Wirkung mit null Zählern ans Ende des Tableaus gesetzt und steht als erster Absteiger fest.
Weil die Mannschaft aber in zwei Partien gepunktet hat, und das auch noch gegen die direkte Konkurrenz, verändert sich die Lage in der unteren Tabellenhälfte. Am meisten vom Rückzug profitiert die FT Schweinfurt II, die als einzige Mannschaft gegen die Schwarzacher verloren hatte. Diese 0:2-Niederlage ist nun ebenso nichtig wie das 1:1-Unentschieden des Türkiyemspor SV-12, dem zweiten Nutznießer des Rückzugs. Und weil der FC Gerolzhofen, der TSV Ettleben und der TSV Münnerstadt bereits zweimal gegen den SC angetreten waren und gewonnen hatten, haben diese drei Vereine gleich sechs Punkte weniger auf dem Konto.
"Es ging nicht mehr", kommentierte SC-Abteilungsleiter Peter Zay den Rückzug. Doch was sagen die Konkurrenten im Tabellenkeller? So ordnen die Trainer des TSV Bergrheinfeld, der SG Eltmann und der FT Schweinfurt II das Schwarzach-Aus ein.

Wolfgang Hau (Trainer TSV Bergrheinfeld): "Wir haben eigentlich keinen Nachteil dadurch. Einen richtigen Nachteil haben die Mannschaften, die schon sechs Punkte gegen Schwarzach geholt haben. Von oben sind Ettleben und Münnerstadt näher an die Relegationsplätze herangerutscht. Türkiyemspor hat jetzt acht Punkte Rückstand auf uns. Vorher waren es nur sieben. Für uns ist der Rückzug meiner Ansicht nach von Vorteil. Eigentlich ist die Ausgangssituation aber keine andere geworden: Wir müssen so oder so unsere Spiele gewinnen. Wenn du nichts gewinnst, bekommst du Probleme. Wir haben uns hinten herausgespielt. Es war so nicht zu erwarten, dass wir zur Winterpause über dem Strich stehen. Aus Schwarzach hörte man immer andere Sachen. Mal, dass sie zurückziehen wollen, im November hieß es, sie wollen die Runde zu Ende spielen. Überraschend war der Rückzug für mich nicht. Wie er zustande gekommen ist, aber schon."
Matthias Strätz (Trainer SG Eltmann): "Wer die Situation des SC Schwarzach in den letzten Wochen verfolgt hat, hat sich wohl schon gedacht, dass es früher oder später so kommen wird. Natürlich haben die Freien Turner am meisten davon profitiert, für die sind wir jetzt wieder in Reichweite. Sie sind etwas an uns herangerückt, dafür sind Ettleben und Münnerstadt wieder in Schlagdistanz, weil die beiden die Schwarzacher schon zweimal hatten. Aber für uns ändert sich dadurch nichts. Wir wollen noch eine weitere Mannschaft hinter uns lassen. Platz zwölf ist unser Ziel. Wir müssen einfach auf uns schauen. Wichtig ist, dass wir unsere Hausaufgaben machen und in der Winterpause der ein oder andere aus seiner Verletzung zurückkommt. Dann ist alles drin."

Benjamin Freund (Trainer FT Schweinfurt II): "Für mich kam der Rückzug des SC Schwarzach sehr überraschend, wie aus heiterem Himmel. Ich habe im Vorfeld auch keinerlei Gerücht dazu oder Ähnliches gehört. Dass es für uns die Situation leicht verbessert, da müssen wir nicht groß drum herumreden. Die Aufgabe bleibt trotzdem weiterhin verdammt schwer für uns. Von allen Teams kommt uns der Schwarzacher Rückzug aber wahrscheinlich am meisten entgegen. Aus sportlicher Sicht ist es aber immer schade, wenn eine Mannschaft sich aus dem laufenden Spielbetrieb zurückzieht."