Viel Arbeit haben die Mitglieder des Mainfranken Motorsport Clubs (MMC) im vergangenen Jahr in den Um- und Ausbau der Strecke an der Schwarzen Pfütze gesteckt. Ziel der Maßnahmen war die Zertifizierung nach dem Reglement des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB), die für die Vergabe von Prädikatsläufen notwendig ist. Die rund 1600 Meter lange Strecke wurde fristgerecht abgenommen und zum 30. Geburtstag des 1982 gegründeten Clubs fand am Wochenende ein hochkarätig besetzter Pokallauf statt. Den Lokalmatadoren, die im Hauptrennen antraten, blieb dabei nur ein Achtungserfolg.
Der Wettergott meinte es mit den Motocrossern nicht allzu gut, mit Beginn des Pflichttrainings am Samstag begann es zu regnen, die Strecke verwandelte sich zusehends in eine Schlammwüste. Und trotzdem gab es von den Beobachtern des DMSB ein Lob: „Erstaunlich, was die Strecke verträgt. Andere Pisten wären bei diesen Wetterbedingungen schon unfahrbar.“ Ein Lob, das Clubchef Anthony Seubert an die Helfer weitergibt: „Ein fantastischer Einsatz, den die Helfer hier abgeliefert haben. Obwohl alle bis auf die Knochen durchgeweicht waren, hat keiner zurückgezogen.“
Wetterbedingt gab es leider Absagen einer Reihe von Fahrern, an den Start gingen dann in fünf Klassen rund 100 Motocross-Piloten. Ein Leckerbissen für Cross-Fans waren am Samstag die beiden Läufe des Classic-Cups, in denen Fahrer der Alterskategorien 40+, 50+ und 60+ auf Maschinen der Baujahre 1976 bis 1983 an den Start gingen. Dass es hier nicht die höchsten und weitesten Sprünge gab, ist verständlich, um Punkte wurde aber dennoch mit Einsatz gekämpft.
Im Club-Sport-Pokal, ebenfalls in zwei Wertungsläufen ausgefahren, treffen die Fahrer aus der Region aufeinander, hier wurden die Sprunghügel der Strecke schon eher ausgereizt. Vor den Kurven nahmen aber alle das Tempo raus, im Schlamm haben die besten Stollenreifen nicht mehr viel Grip. Die Fahrer der Klasse 1 („die 2. Liga aus dem süddeutschen Raum“) deuteten am Sonntag am ehesten an, was auf der Strecke im Idealzustand möglich wäre. „Maximale Sprungweite so um die 30, 35 Meter“, weiß der Clubchef. So spritzte am Sonntag vor einer leider überschaubaren Zuschauerkulisse hauptsächlich der Schlamm. In dieser Klasse wird um Punkte für den bundesweit ausgeschriebenen Pokal gekämpft. Der MMC zählt derzeit rund 50 aktive Mitglieder bei insgesamt 200 in den Listen. Ohne engagierten Einsatz lässt sich die Strecke kaum betreiben, bis Mitte 2013 muss noch der Kredit für den Streckenkauf getilgt werden und auch der Unterhalt verschlingt nicht unerhebliche Beträge. „Allein für den Streckenumbau haben die Baumaschinen rund 1200 Liter Diesel verbraucht“, so Seubert.
Finanziert wird dies neben den „recht bescheidenen“ Mitgliedsbeiträgen über Einnahmen aus Kursgebühren. Sowohl Motocross (hier wird gesprungen) als auch Enduro (vor allem technische Schwierigkeiten bei Hindernissen) kann im Club gefahren werden, das Gelände bietet eine Vielzahl von Streckenprofilen.
Man hoffe, dass sich der Club mit der Zertifizierung für weitere hochklassige Rennen empfehlen kann, so Seubert. „Der Verbandsbeobachter hat angedeutet, dass er sich eine Deutsche Meisterschaft an der Schwarzen Pfütze vorstellen kann. Doch dafür müsste noch einiges investiert werden und es ist offen, ob wir das stemmen können.“
Bei den Kindern hat sich Vereinsfahrer Jonas Düninger internationaler Konkurrenz gestellt und dabei einen sechsten Platz herausgefahren. In der Klasse 1 landeten die Clubpiloten André Stumpf (mit zweitbester Trainingszeit und verletzungsbedingt nur einem Wertungslauf) auf Platz 21 und Tobias Biening auf Platz 22. Im Clubsport-Pokal siegte Michael Ganzert (Haßfurt), Achim Erben (Rottershausen) wurde Zweiter.