
Oshino Volleys Eltmann – TV 05 Waldgirmes 3:1 (25:18, 24:26, 25:18, 25:22)
Nach Einführung der Drei-Punkte-Regel im Volleyball konnte man im Vorfeld des Spiels der Oshino Volleys Eltmann gegen den TV 05 Waldgirmes von einem sogenannten „Sechs-Punkte-Spiel“ sprechen. Mit einem Sieg würden sich die Zweitliga-Herren des VC Eschenbacher Eltmann von den Gästen absetzen und in der Tabelle einen kleinen Sprung machen. Unbedingt zu vermeiden war eine Niederlage, da die Mittelhessen Eltmann sonst in der Tabelle überholen würden und man auf dem ungeliebten letzten Tabellenplatz über Weihnachten stehen würde, bevor es erst am 10. Januar gegen Leipzig wieder weiter geht.
Die Hausherren zeigten sich im ersten Satz gegen das Schlusslicht hoch motiviert. Kai Naumann legte gleich zu Beginn eine druckvolle Aufschlagserie hin, sodass die Wallburgstädter früh mit 7:1 in Führung gingen. Bei 1:4 und 5:11 nahmen die Gäste die ersten Auszeiten der Partie und wollten den Lauf der Eltmanner unterbrechen. Dies gelang nicht – beide Teams punkteten in der Folge konstant bei gegnerischem Aufschlag, sodass der Vorsprung gleich blieb und die Gastgeber den Spielabschnitt am Ende verdient mit 25:18 für sich entschieden. Die knapp 250 Zuschauer in der Georg-Schäfer-Halle waren begeistert vom Auftritt ihres Teams und sahen an diesem Abend eine Mannschaft, die sichtlich fokussiert war, dieses Spiel vor eigenem Publikum keinesfalls zu verlieren.
Im zweiten Satz startete Waldgirmes deutlich verbessert, schlug druckvoller auf und formierte sich in Block und Abwehr stärker, sodass die Gastgeber ihre Probleme hatten, zu einfachen Punkten zu kommen. Ebenfalls zwei sehr frühe Auszeiten bei 2:4 und 10:11 brachten zunächst die Wende.
14:12 gingen die Unterfranken in Führung, konnten diese bis zum 21:19 halten, mussten jedoch anerkennen, dass die Gäste in diesem Satz niemals aufsteckten und zum Ende hin keine Eigenfehler mehr achten. Eltmann auf der anderen Seite zeigte kleine Unkonzentriertheiten, sodass die Hessen diesen Satz letztlich mit 26:24 für sich entschieden und ihnen der Satzausgleich gelang.
„Im zweiten Satz hatten wir Phasen, in denen uns der Gegner das Leben schwer machte, danach haben wir in der Satzpause besprochen, dass wir die Dominanz zurückgewinnen möchten und unbedingt den dritten Satz für uns entscheiden“, sagte Jens Werner nach dem Spiel, der zusammen mit Sebastian Richter auf den Außenpositionen eine gute Leistung zeigte.
Noch keinen Wechsel hatte Eltmann bis zum Ende des Dritten Satzes vorgenommen und die Trainer sahen sich darin bestätigt, da man in diesem Spielabschnitt sehr gut harmonierte. Die Eltmanner zeigten spektakuläre Angriffe, kämpften in der Abwehr um jeden Ball und Zuspieler Kai Naumann konnte seine Mannen variabel einsetzen, um den gegnerischen Block immer wieder vor schwierige Aufgaben zu stellen. Waldgirmes spielte zwar weiterhin engagiert, kam in dieser Phase des Spiels jedoch nicht an das spielerische Niveau der Gastgeber, die somit Spielabschnitt drei mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung wie im ersten Satz mit 25:18 gewannen.
Im vierten Satz war es erneut Zuspieler Kai Naumann, der mit einer Angabenserie zum 3:0 den Hausherren einen guten Start in den Spielabschnitt bescherte und den Gegner bereits früh zur ersten Auszeit zwang. Diese sorgte zwar zunächst dafür, dass die Aufschlagserie durchbrochen wurde, an der Überlegenheit der Gastgeber änderte sich jedoch auch in der Folge nichts. 12:6 führten die Eltmanner komfortabel zur Satzmitte, ließen dann jedoch die letzte Durchsetzungskraft vermissen, kurzen Prozess mit dem Gegner zu machen und den Satz schnell für sich zu entscheiden. Die Hessen kamen zurück, verlangten den Unterfranken alles ab und hatten bei 22:24 nur noch zwei Punkte Rückstand, als Eltmann seine zweite Auszeit nahm. „In dieser Auszeit war die Ansprache des Trainers sehr bestimmt und wir hatten danach auf dem Feld keinen Zweifel daran, dass wir den nächsten Satzball machen würden. Danach war die Freude natürlich groß, endlich haben wir uns in der eigenen Halle einmal selbst belohnt“, meinte Sebastian Richter nach dem Spiel. Beim 25:22 im vierten Satz und insgesamt einem 3:1-Heimerfolg zeigte er ebenso eine starke Leistung wie Mittelblocker Kenneth Blanca, der zum ersten Mal in dieser Saison mit der goldenen MVP-Medaille als bester Spieler des Siegers ausgezeichnet wurde.
„Das freut mich sehr, aber viel wichtiger ist der Sieg vor Weihnachten für die gesamte Mannschaft. Jetzt haben wir in der Pause etwas Ruhe, um weiter konzentriert an uns zu arbeiten und in der Rückrunde mehr Siege zu holen“, kommentierte der Spieler des Spiels und betont, dass es zwar keine leichten Aufgaben werden würden, in denen die Wallburgstädter in den Partien nach Weihnachten schnellstmöglich dafür sorgen möchten, Friedrichshafen als Tabellen-Neunten anzugreifen und den Abstand zu den weiteren Teams der Liga zu verkürzen.
Friedrichshafen schob sich mit einem 3:0-Sieg in eigener Halle gegen Grafing an den Unterfranken vorbei, liegt nun mit neun Punkten zwei Zähler vor dem VCE (sieben Punkte) und hat ein Spiel weniger absolviert. Grafing hingegen rangiert mit fünf Punkten nun auf dem Vorletzten Platz vor Waldgirmes (drei Punkte).
„Natürlich ist es unser Ziel, dass diese beiden Mannschaften uns in der Rückrunde nicht mehr überholen und wir hoffentlich noch den ein oder anderen Platz gut machen können. Wenn wir so auftreten wie heute in der Georg-Schäfer-Halle, sollte das im neuen Jahr drin sein“, meinte Kapitän Werner.
VC Eltmann: Werner, Nowak, Engel, Richter, Kolbe, Link, Peta, Gerling, Blanca, Kessel, Naumann, Bitsch.