Verbandsspielleiter Josef Janker eröffnete die kurze Meister-Zeremonie mit einer Würdigung der Schweinfurter mit Glückwünschen - was nicht weiter bemerkenswert wäre, hätte er nicht einem FC 04 gehuldigt. "Entschuldigung, FC Schweinfurt 05 natürlich", verbesserte er sich sogleich und gab das Startzeichen für die Übergabe von Pokal, Medaillen und Wimpeln. Bayerischer Amateur-Meister der Saison 2019/20 und das am 1. Juni 2021 - eine Kuriosität im langen Erfolgsregister der Nullfünfer. Wenngleich der Fokus auf etwas ganz anderes gerichtet ist: Die Relegation zur Dritten Liga am 12. (zu Hause) und 19. Juni gegen den Nord-Regionalligisten TSV Havelse.
Das schnappte auch prompt der Schweinfurter Sportreferent Jürgen Montag auf: "Wir sehen uns wieder am 23. Juli beim Heimspiel in der Dritten Liga." Kann man im Überschwang schon mal scherzhaft machen, gleichwohl da noch zwei Stückchen Arbeit zu verrichten sind. Ach, ja: Auch am Dienstagabend gab's ein wenig Beschäftigung für den FC 05. Am fünften Spieltag der Regionalliga-Play-offs, dem letzten für die Schweinfurter, blieb die Mannschaft, die mit dem 4:0-Sieg in Bayreuth ja für die Entscheidung dieses Wettbewerbs gesorgt hatte, noch einmal mit dem 1:1 (0:0) gegen Viktoria Aschaffenburg ungeschlagen - vor 250 Fans und über 300 Papp-Aufstellern auf der Tribüne des Willy-Sachs-Stadions.
05-Fans feiern ihre Mannschaft lautstark
Die echten und virtuellen Zuschauer, darunter auch Hunde und Katzen, mussten allerdings ein bisschen warten, ehe sich etwas tat auf dem Platz. Lange Zeit blieb die Trinkpause (bei 23 Grad) das einzig bemerkenswerte. Letztlich musste, trotz vieler Chancen, ein Elfmeter herhalten für die FC-05-Führung: Aaron Frimpong Manu wurde gefoult, Philipp Maier verwandelte lässig zum 1:0 (53.) Das auch gerne Sascha Marinkovic erzielt hätte, der sich schon den Ball geholt hatte, aber nicht schnell genug am Punkt war. Zwar fingen sich die Nullfünfer noch den Ausgleich durch Veit Klements Abstauber (71.), der Stimmung auf den Rängen tat es aber keinen Abbruch. Lautstark feierten die 05-Fans ihre Mannschaft, die sich mit den Gästen ein hübsches Freundschaftsspiel lieferten.
In dem sich einige B-Elf-Akteure empfehlen durften, darunter Benedikt Laverty, Lamar Yarbrough und Amar Cekic. Was Trainer Tobi Strobl gefiel: "Sie haben es nur verpasst, sich mit Toren zu belohnen." Frei gibt's deswegen nicht, die Belastung wird bis zum Pokalspiel am Samstag gegen Aubstadt mit täglichem Training hoch gehalten.