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EISHOCKEY: BAYERNLIGA
Medizinischer Notfall: Spiel des ERV Schweinfurt in Schongau wird abgebrochen
Eigentlich stecken die Mighty Dogs Schweinfurt und die EA Schongau mitten im Kampf um den Bayernliga-Verbleib. Ihr Aufeinandertreffen konnte am Sonntag nicht beendet werden.
Noch immer auf der Intensivstation: Milan Kopecky (links, hier bei einem Spiel 2018 in Schweinfurt im Duell mit dem damaligen Schweinfurter Marc Zajic).
Foto: Marion Wetterich | Noch immer auf der Intensivstation: Milan Kopecky (links, hier bei einem Spiel 2018 in Schweinfurt im Duell mit dem damaligen Schweinfurter Marc Zajic).
Dominik Großpietsch
 und  Timo Pohlmann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:21 Uhr

Eigentlich war es für beide Mannschaften ein eminent wichtiges Eishockey-Spiel - doch das Sportliche rückte am Sonntagabend in Schongau völlig in den Hintergrund. Beim Gastspiel des ERV Schweinfurt bei der EA Schongau in der Bayernliga-Abstiegrunde hatte es beim Stand von 3:3 einen medizinischen Notfall gegeben. Das berichteten zunächst die Schweinfurter auf ihrer Facebook-Seite. Sie lobten das Verhalten der Mannschaften und ihrer Fans, wünschten dem Betroffenen alles Gute und baten, von Spekulationen Abstand zu nehmen. 

"Es ist furchtbar. Wir alle stehen unter Schock und sind in Gedanken bei ihm und seiner Familie."
ERV-Trainer Zdenek Vanc nach dem medizinischen Notfall auf dem Eis

Am späten Abend wurde bekannt, dass EA-Akteur Milan Kopecky zu Beginn der Verlängerung ohne Einwirkung des Gegners auf der Eisfläche zusammenbrach. Der 38-jährige Tscheche musste reanimiert werden. Den Rettungskräften gelang es schließlich, den Stürmer zu stabilisieren und in ein Schongauer Krankenhaus zu transportieren, wo er intensivmedizinisch versorgt wird. Schiedsrichter und Verantwortliche reagierten schnell und umsichtig, als sich das Unglück 18 Sekunden nach Beginn der Overtime beim Spielstand von 3:3 ereignete. Das Stadion wurde geräumt und Kopecky bestmöglich versorgt.

ERV-Trainer Vanc hatte mit Kopecky zusammengespielt

In Absprache mit beiden Vereinen brachen die Unparteiischen dann die Partie ab. Ob und wann sie nachgeholt wird, konnte an diesem Abend, an dem alle Beteiligten unter Schock standen, niemand sagen. Hier ist nun der Verband gefordert, eine Lösung zu finden, die den tragischen Ereignissen gerecht wird. Seitens ERV Schweinfurt reagierten alle tief betroffen - natürlich auch Trainer Zdenek Vanc, den mit Kopecky eine gemeinsame Vergangenheit verbindet. "Wir haben bei Slavia Prag gemeinsam in der U 15 gespielt. Ich kenne auch seinen Bruder sehr gut, der lange in Bremerhaven Eishockey gespielt hat. Es ist furchtbar. Wir alle stehen unter Schock und sind in Gedanken bei ihm und seiner Familie."

Gegen 22 Uhr erklärte Martin Resch, Sportleiter der Schongauer, auf Nachfrage von eishockeynews.de: "Ich möchte mich auf diesem Wege bei den Schweinfurter Betreuern bedanken, die bei der Reanimation geholfen haben. Milan ist nun in bester ärztlicher Betreuung. Uns bleibt nur zu hoffen, dass alles gut wird." Am Montagvormittag bestätigte Resch dieser Redaktion, dass es noch keine nennenswerten Änderungen hinsichtlich des Zustands des früheren Pragers gebe. "Er liegt noch immer im künstlichen Koma, jetzt heißt es: warten und Daumen drücken."

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  • H. Z.
    Da haben die medizinische und die sportliche Leistung sowie auch die der Zuschauer allesamt vorbildlich zusammengepasst: *Sportlich halt`* - und kein
    *Hau-drauf-Weekend*. So sollte Sport sein. Wünsche dem Sportler alsbaldige Genesung und Rückkehr zum Spielfeld.
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