Was für eine Dramatik am Ende. Eine Minute vor Schluss der Verlängerung wähnt sich die SG Traustadt/Donnersdorf für ein weiteres Jahr in der Kreisklasse, da schlug die SpVgg Untersteinbach doch noch zweimal zu und gewann mit 3:2. „Ich bin geschätzt zehn Jahre älter geworden, Wahnsinn, was die Jungs geleistet haben“, war der sektgeduschte SpVgg-Trainer Kari Reyr Jonsson Beck aus dem Häuschen. Sein Gegenüber Udo Mauer weniger, richtig grantig war er: „Wir sind verpfiffen worden, eine bodenlose Frechheit war das“, monierte er die Gelb-Rote gegen sich wegen Torjubels und den Elfmeter zum 2:2.
Es war ja schon eine seltsame erste Halbzeit. Zwar hatte Untersteinbach durch Julian Rügemers zu hoch angesetztem Heber die erste Chance (15.), doch dann drängte erst einmal nur noch Traustadt/Donnersdorf: Johannes Kelber brachte nach einem Torwartfehler den Ball aus acht Metern nicht ins Tor (20.), Luis Schenk schoss einen Freistoß ebenso über den Querbalken (21.), wie Udo Mauer seine Direktabnahme (38.). Und mitten in diese starke SG-Phase hinein erzielten aber die anderen das Tor: Kevin Marschalls 22-m-Freistoß wurde von der Mauer noch abgefälscht und so lag der Ball unhaltbar für SG-Keeper Philipp Schenk plötzlich im Tor (25.).
Nach dem Seitenwechsel gab's nicht unbedingt Hochbetrieb vor den Toren, dennoch entwickelte sich eine intensive Partie, in der beide Mannschaften die Entscheidung suchten. Die hätte in der 50. Minute für die Spielvereinigung fallen können, doch Behringers über die Mauer gezirkelte Freistoß klatschte an die Unterkante der Latte. So aber blieb Traustadt/Donnersdorf im Spiel zumal eine knappe Viertelstunde später der Ausgleich fiel: Nach einem hohen Ball in den Strafraum trat SpVgg-Torwart Michael Engel, anstatt mit den Händen zuzupacken, ein Luftloch und Udo Mauer war Nutznießer zum 1:1 (64.).
Verlängerung also, weil sich hernach nur noch wenig tat. Dafür umso mehr im Nachschlag. Mauers Kopfball-Tor zum 1:2 (109.) schien schon die Entscheidung zu Gunsten der SG gebracht zu haben, da grätschte Sebastian Ruß den Ball gegen Marschall ins Seitenaus – und der Schiedsrichter gab Strafstoß. Marco Behringer verwandelte cool zum 2:2. Aus dem nun angedachten Elfmeterschießen wurde auch nichts: Denn nach einem langen Ball war erneut Marschall per Kopf zur Stelle – 3:2 und Untersteinbacher Jubel-Orgie. Und ein verärgerter Mauer: „Das hätten wir nie und nimmer aus der Hand geben dürfen.“ Jetzt geht's eben ins nächste Spiel gegen Dürrfeld/Obereuerheim.
Die Statistik des Spiels
Fußball, um einen Platz in einer Schweinfurter Kreisklasse SpVgg Untersteinbach – SG Traustadt/Donnersdorf 3:2 (1:1, 1:0) n.E. Untersteinbach: Engel – L. Herkert, M. Herkert, Oppelt, L. Pfuhlmann – Karbacher, Huttner, M. Behringer, Neeb – Rügemer, Marschall. Eingewechselt: F. Behringer, Neidnig, Pfeufer. Traustadt/Donn.: P. Schenk – Willner, Kieshauer, Pfaff – Scheder, L. Schenk, Gernert, Böhnlein, Kelber – Schmitt, Mauer. Eingewechselt: Meissner, Ruß.
Schiedsrichter: Burkhard Böhm (Niederwerrn). Zuschauer: 722 (beim FC Knetzgau). Tore: 1:0 Marschall (25.), 1:1, 1:2 Mauer (64., 109.), 2:2 M. Behringer (119., Foulelfmeter), 3:2 Marschall (120.+1). Gelb-Rot: M. Herkert (SpVgg, 93.), Mauer (SG, 110.), Meissner (SG, 114).
Da waren, aus meiner völlig neutralen Sicht, doch schon sehr merkwürdige Entscheidungen dabei, die schließlich in der Gelb/Roten Karte gegen den Spieler Stefan Meißner und vor allem dem Elfmeter zum Nachteil der SG gipfelten! Beide Entscheidungen waren zudem auch absolut spielentscheiden! Daher sollte die jeweilige Zweifelhaftigkeit der Entscheidungen dann doch auch so klar angesprochen werden? Diese gehen aus dem Bericht nämlich nicht wirklih hervor. Dies habe nicht nur ich, sondern auch eine Vielzahl der Zuschauer so gesehen. Daher sollte diese Tatsache doch auch Erwähnung finden?