Handball
TSV Rödelsee – TSV Partenstein | 31:26 | |
FC Bad Brückenau – SV Michelfeld | 23:26 | |
TSV Lohr II – HSG Volkach | 29:28 | |
TG Höchberg – DJK Rimpar III | 35:29 | |
MHV Schweinfurt – TV Gerolzhofen | 35:30 |
1. | (1.) | SV Michelfeld | 11 | 10 | 0 | 1 | 299 | : | 256 | 20 | : | 2 | |
2. | (2.) | TSV Rödelsee | 11 | 10 | 0 | 1 | 335 | : | 283 | 20 | : | 2 | |
3. | (3.) | TV Gerolzhofen | 12 | 8 | 1 | 3 | 376 | : | 330 | 17 | : | 7 | |
4. | (4.) | HSG Volkach | 13 | 6 | 2 | 5 | 355 | : | 344 | 14 | : | 12 | |
5. | (7.) | MHV Schweinfurt | 12 | 6 | 1 | 5 | 357 | : | 364 | 13 | : | 11 | |
6. | (5.) | FC Bad Brückenau | 11 | 6 | 0 | 5 | 325 | : | 309 | 12 | : | 10 | |
7. | (6.) | TSV Partenstein | 12 | 6 | 0 | 6 | 305 | : | 290 | 12 | : | 12 | |
8. | (8.) | TSV Lohr II | 11 | 5 | 1 | 5 | 302 | : | 285 | 11 | : | 11 | |
9. | (9.) | TG Höchberg | 11 | 4 | 1 | 6 | 287 | : | 307 | 9 | : | 13 | |
10. | (10.) | DJK Waldbüttelbrunn II | 11 | 3 | 0 | 8 | 278 | : | 307 | 6 | : | 16 | |
11. | (11.) | DJK Rimpar III | 11 | 1 | 0 | 10 | 261 | : | 315 | 2 | : | 20 | |
12. | (12.) | TV Großlangheim | 12 | 1 | 0 | 11 | 256 | : | 346 | 2 | : | 22 |
MHV Schweinfurt 09 – TG Gerolzhofen 35:30 (19:12)
„Wenn wir nicht schon die Weihnachtsfeier gehabt hätten, wäre sie jetzt versaut.“ Gerolzhofens Trainer Fabian Servatius war ganz schön angefressen. Während die Schweinfurt Spieler immer noch ausgelassen im Kreis tanzten und ihr Glück kaum fassen konnten, pfefferten die Gerolzhöfer ihre Sportsachen nur so in die Umkleidekabine. 30:35 auswärts verloren, das kann passieren, auch nach vier Erfolgen zuvor. Aber ausgerechnet im Derby in Schweinfurt? Das schmerzt doppelt und dreifach, so wie es den Jubel auf der Gegenseite potenzierte. „Ein echtes Highlight für meine Jungs zum Jahresende“, jubilierte MHV-Trainer Marcus Thalhäuser.
Keine Frage, der Erfolg war verdient. Auch wenn Favorit Gerolzhofen deutlich besser in beide Halbzeiten startete, erst mit 2:0 in Führung ging, ehe die Hausherren merkten, dass die Partie begonnen hatte, dann nach dem Seitenwechsel gar vier Treffer in Folge vorlegte und noch mal eine Aufholjagd nach dem 12:19-Rückstand hinzulegen schien. Doch beide Male fing sich das junge MHV-Team schnell wieder. Teil des Lernprozesses, der sich quasi wie eine Überschrift über diese Saison des Umbruchs ziehen soll. „Heute sind wir wieder einen Schritt weiter gegangen“, freute sich Thalhäuser. Wobei dem Trainer drei Dinge besonders gefielen: die mentale Stabilität nach den jeweils frühen Gegentreffern, das schnelle Umschaltspiel und die Torwartleistung.
Denn Lukas Fiedler, vor kurzem gerade mal 19 Jahre alt geworden und entsprechend in seiner ersten Saison bei den Aktiven, steigerte sich so richtig in Derby-Laune hinein, entschärfte eben die entscheidenden fünf, sechs Bälle mehr, als seine Gegenüber auf Gerolzhöfer Seite und hielt sogar einen Siebenmeter. „So stelle ich mir das vor“, war sein Trainer hoch zufrieden. Zudem warf Fiedler punktgenau abgefangene Bälle blitzschnell durch die ganze Halle an des Gegners Kreis, wohin sich der insgesamt zehnfache Torschütze Felix Landgraf geschlichen hatte. Das funktionierte bestimmt ein halbes Dutzend mal. „Das schnelle Umschalten und dann die leichten Tore machen – das muss klappen und das hat es heute.“
Wobei sogar die Gäste zugaben, dass sie den Sieg an diesem Abend nicht verdient gehabt hätten. „Dazu haben wir zu viele technische und Abspielfehler gemacht“, gab Trainer Servatius zu. Und schließlich, dass der Tabellendritte als Favorit zum Siebten gekommen wäre, das zähle hier nicht. „Im Derby in Schweinfurt da kann alles passieren, da ist es immer schwer, unabhängig vom Tabellenstand.“ Zudem funktionierte der starke Gerolzhöfer Rückraum auch nur bedingt. Die Schweinfurter hatten sich bestens darauf eingestellt. „Wir kennen die Stärke von Julius Schuchbauer und Tobias Sevartius und haben in der Woche extra trainiert, wie man gegen sie vorgehen kann“, so Thalhäuser.
Wobei es nach „harmlosem“ Beginn in der zweite Halbzeit allerdings richtig ruppig wurde, und die Schweinfurter Tobias Karl (41.), Benjamin Stark (57.) und Cornelius Bitsch (60., nach der dritten Zeitstrafe) sogar die Rote Karte zu sehen bekamen. „Es hätte noch mehr von den Schiedsrichtern geahndet werden müssen“, fand TG-Coach Servatius. Allerdings hätte auch auf der Gegenseite ein Gerolzhöfer, der bei einem Tempogegenstoß Christopher Früh einfach wegcheckte, härter bestraft werden müssen. Gelb war nach diesem Foul am mit 94 Treffern besten Torschützen der Bezirksoberliga mehr als gnädig. Allerdings waren sich beide Trainer einig, dass ein solches Derby die Unparteiischen auch vor schwere Aufgaben stelle. „Ich fand das sehr in Ordnung“, so Thalhäuser.
Der MHV geht dank des im großen und ganzen ungefährdeten Sieges mit gutem Gefühl und positiver Bilanz in die kurze Weihnachtspause. Und auch Gerolzhofen mag sich trotz Derby-Niederlage und der Tatsache, dass die Teams auf Platz eins (Rödelsee)und zwei (Michelfeld) nun fünf Minuspunkte weniger haben, nicht grämen. „Wir hatten das Saisonziel, die Klasse zu halten. Und da sieht es sehr gut aus“, so Servatius. „Ganz nach oben gucken wir sowieso nicht.“
Schweinfurt: Fiedler, Seidel – Landgraf (10), Früh (7), Kreisel (5), Zwiazek, Möslein (je 4), Bitsch (2), Karl (1/1), Stark, Heege (je 1), Breun, Ille, Feuerbacher. Gerolzhofen: Dorsch, Pfaff – T. Servatius (8/1), Schuchbauer (7/1), Krapf (7), Rose (4/1), Lang (2), Gerber, Hummel (je 1), Hausmann, Güntner, Schmitt, Kneuer, Schendzielorz. Schiedsrichter: Frank Arheidt, Michaela Fries (beide Hammelburg). Zuschauer: 350. Strafminuten: 10/6. Rote Karten: Karl, Stark, Bitsch (alle Schweinfurt).