Bei den offenen unterfränkischen Tennis-Hallenmeisterschaften holten sich im Hambacher Tenniscenter die letztes Jahr noch im im Finale unterlegenen Maximilian Kuhn (SC Heuchelhof) und Ines Kertesz (SB Versbach) die Titel.
Die größte Überraschung in der Frauen-Konkurrenz gelang Lokalmatadorin Jana Jordan (LK 3/TG Schweinfurt). Die 17-Jährige schaltete im Halbfinale die an Position zwei gesetzte, ein halbes Jahr ältere, gebürtige Russin Sofie Uzdina (LK 1/TC Blutenburg München) mit 3:6, 7:6, 10:5 aus. „Ich bin vollkommen zufrieden. Im Finale war nach dem kraftraubenden Spiel davor die Luft raus“, sagte Jordan nach der im Ergebnis dann doch eindeutigen 3:6, 2:6-Niederlage gegen Kertesz (LK 1), die ihren Erfolg von 2011 bei den Unterfränkischen wiederholte. Wenn die Beine mitgemacht hätten, wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, sagte die Schweinfurter Spielerin, die allerdings auch einräumte, dass Kertesz in ihrem Spiel wohl noch eine Schippe hätte drauf legen können, wenn es darauf angekommen wäre.
In beiden Sätzen lief Jordan einem frühen Break hinterher. Ihr erster Aufschlag kam zu selten. „Mit drei Doppelfehlern gibst Du den Satz ab“, schimpfte sie nach dem 3:6 im ersten Durchgang. Danach sah es zunächst besser aus. Kertesz haderte immer wieder mit sich selbst. Jordan schaffte ein Rebreak zum 1:2. Aber insgesamt spielte die topgesetzte Versbacherin fortan ausgeglichener, machte weniger Fehler.
Das Finale bei den Männern schien früh vorentschieden. „Schenke lieber ab, dann bist Du schneller zu Hause“, fluchte der an Position eins gesetzte Hannoveraner Dominik Bartels beim Zwischenstand von 3:6, 0:3 gegen Kuhn, die Nummer zwei der Setzliste. Aber ganz so klar war die Sache dann doch nicht. Bartels steigerte sich vor allem beim Return, holte in einem spannenden Match zwei Breaks auf zur 6:5-Führung, schaffte es dann aber nicht, als er aus dem Gröbsten heraus war, sein eigenes Aufschlagspiel durch zu bringen. „Mit zwei Doppelfehlern bekam ich das Break zum 6:6 fast geschenkt“, gestand Kuhn. Bartels Sicht: „Das Break zum 6:6 war eine reine Konzentrationsschwäche.“
Für den 21-jährigen Hannoveraner geht es ab nächster Woche für drei Wochen in die Schweiz zu drei Future-Turnieren. Für dererlei hat Überraschungssieger Kuhn, der als Nummer 309 immerhin die Nummer 122 der deutschen Rangliste bezwang, keine Zeit mehr. Der berufliche Werdegang steht für den angehenden Polizisten im Vordergrund. Auf der Agenda stehen allenfalls Wochenend-Preisgeld-Turniere. Apropos Preisgeld: Kuhn bekam 350 Euro für seinen Sieg. Das Preisgeldvolumen insgesamt betrug 1200 Euro.
Dominik Wagenhäuser (LK 4/TG Schweinfurt) schaffte es im 47 Teilnehmer starken Feld bis ins Halbfinale. „Ich hatte eine glückliche Auslosung. Meinen Viertelfinal-Gegner habe ich bisher immer geschlagen, obwohl der in der LK2 ist“, so die lapidare Erklärung des TG-Spielers und -Trainers zu seinem 6:3, 6:3 über Philipp Kunkel (TK Kahl). Im Halbfinale habe er gegen den gut variierenden Bartels mit 2:6, 4:6 „verdient verloren“. Obwohl es durchaus hätte noch spannend werden können, wenn Wagenhäuser bei 4:5 einen seiner drei Breakbälle genutzt hätte.
Ergebnisse, Männer, Viertelfinale: Bartels (Hannover) – Knüttel (TG Schweinfurt) 6:2, 6:2; Wagenhäuser (TG Schweinfurt) – Kunkel (Kahl) 6:3, 6:3; C. Schuhmann (Karlstadt) – Lakhno (Darmstadt) 3:6, 3:6; Kuhn (Heuchelhof) – Albert (Karlstadt) 6:2, 6:2. Halbfinale: Bartels – Wagenhäuser 6:2, 6:4; Kuhn – Lakhno 7:5, 6:3; Finale: Kuhn – Bartels 6:2, 7:6.
Frauen, Halbfinale: Kertesz (Versbach) – Behnke (Hof) 6:0, 6:1; Jordan (TG Schweinfurt) – Uzdina (München) 3:6, 7:6, 10:5; Finale: Kertesz – Jordan 6:3, 6:2.