"Relegation at it's best" in Stammheim: Aufgrund des großen Zuschauerandrangs musste die Partie um einen Platz in der Kreisliga zwischen der SG Eisenheim/Wipfeld und dem FC Röthlein/Schwebheim zehn Minuten verspätet angepfiffen werden. Kaiserwetter und eine tolle Kulisse – Fußballherz was willst du mehr? Ein gutes Fußballspiel vielleicht.
Damit konnten beide Teams im engeren Sinne dann eher nicht dienen. Die Begegnung des Tabellenvorletzten der abgelaufenen Saison der Kreisliga Schweinfurt 1, der SG Eisenheim/Wipfeld, die erst durch den freiwilligen Rückzug der DJK Wülfershausen/Burghausen überhaupt in die Relegation eingezogen und nicht direkt abgestiegen war, und dem Dritten der Kreisklasse Schweinfurt 2, dem FC Röthlein/Schwebheim, war ein reines Kampfspiel.
Die klassenhöhere SG Eisenheim/Wipfeld spielte von Beginn an defensiv, auf Sicherheit bedacht und im Umschaltspiel lauernd mit ihrem schnell Angreifer Maximilian Ludwig als offensivem Alleinunterhalter. Röthlein/Schwebheim begann schwungvoll, musste im Verlauf des Spiels allerdings mehrere Nackenschläge wegstecken. Der erste war die verletzungsbedingte Auswechslung von Offensivkraft Lukas Pohli nach einer halben Stunde.
Der nächste folgte gut zehn Minuten später, als Eisenheim/Wipfelds Ludwig im Strafraum den Ball hatte und dann etwas plump von zwei Gegenspielern, Christopher Hoffmann und Julian Weiß, in die Zange genommen wurde. Schiedsrichter Moritz Meisel zeigte sofort, folgerichtig, auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte verwandelte zum 1:0.
Zweiter Elfmeter noch vor der Pause, einer nach Wiederanpfiff
Noch vor der Pause gab Röthlein/Schwebheim aber die Antwort. Auch auf der Gegenseite zeigte Meisel (berechtigt) auf den Punkt. FC-Kapitän und Abwehrchef Felix Hagen verwandelte sicher. Damit wurde alles wieder auf Null gestellt. Nach der Pause dann jedoch der nächste Rückschlag für den Kreisklassisten: Mit Tobias Bähr musste der nächste Offensivspieler verletzt vom Feld. Trotz viel Ballbesitzes und zahlreicher Freistöße sowie Eckbälle, gelang es der Mannschaft von Trainer Michael Keller so gut wie nie, Torgefahr zu entwickeln.
Die Verlängerung schien bereits beschlossene Sache – bis Meisel zwei Minuten vor Ende wieder auf den Punkt zeigte. Diesmal im Strafraum von Röthlein/Schwebheim und wie bei den zwei vorherigen Elfmeterentscheidungen auch diesmal völlig zurecht. Ein Spieler hatte den Ball an die Hand bekommen. Ludwig behielt erneut die Nerven, verwandelte eiskalt und sorgte mit seinem zweiten Treffer für den Klassenerhalt der SG Eisenheim/Wipfeld.
Keller hätte sich gerne mit Aufstieg verabschiedet
"Nervöses Gekicke, man hätte fast ohne Torleute spielen können, es hätte auch uns passieren können, dass wir das Zweite kassieren", fasste SG-Trainer Carsten Weiß die 90 Minuten trefflich zusammen. "Heute waren wir der Glücklichere. Dank nach oben", sagte Weiß und blickte in den Himmel über Stammheim. Keller, für den nach sieben Jahren als Trainer beim FC Röthlein/Schwebheim Schluss ist, haderte nach Abpfiff damit, dass er sich nicht meinem Aufstieg verabschieden konnte. "Es wäre traumhaft gewesen. Wir haben eine bärenstarke Rückrunde gespielt, uns hatte keiner auf der Rechnung. Leider haben wir es heute nicht ganz gepackt."
Fußball: Kreisliga-Relegation Schweinfurt:
SG Eisenheim/Wipfeld – FC Röthlein/Schwebheim 2:1 (1:1)
SG Eisenheim/Wipfeld: Schanz – Hochrien, Holzinger, Lother, Denner, Frosch, Gehring, Wieland, Schuler, Ludwig, Werner. Eingewechselt: Hübner, Kirchner, Köhler, Schäfer, Stütz.
FC Röthlein/Schwebheim: Beidinger – Hofmmann, Hagen, Jahn, Geßner, Pohli, Weiß, Dietrich, Kamm, B. Hümmer, M. Hümmer. Eingewechselt: Götz, Schraut, Huttner, Gerhard, Bähr.
Schiedsrichter: Moritz Meisel (SV Rügheim). Zuschauende: 1050 (in Stammheim). Tore: 1:0 Maximilian Ludwig (41., Foulelfmeter), 1:1 Felix Hagen (45.+7, Foulelfmeter), 2:1 Maximilian Ludwig (88., Handelfmeter).
