München kommt. Und irgendwie ist das dann doch immer was Besonderes. Natürlich kommen seit Jahren nur die kleinen Münchner, in diesem Fall die Reserve des FC Bayern, zum FC 05 Schweinfurt. Doch bringen diese auch große Namen in den Regionalliga-Fußball.
Julian Green ist US-amerikanischer Nationalspieler und gehört der nach der knapp einjährigen, mit fünf Erstligaeinsätzen nur mittelprächtig erfolgreichen Ausleihe wieder zum Stamm der U23 von der Isar. Zehn Tore in 27 Spielen sind keine schlechte Quote für offensiven Mittelfeld-Akteur. Auch am Freitagabend wird der 20-Jährige im Willy-Sachs-Stadion auf dem Platz stehen. Um 19.30 Uhr wird dann das für den FC 05 im Abstiegskampf so wichtige Spiel angepfiffen – mit unterschiedlichen Vorzeichen: Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen hilft den Schweinfurtern eigentlich nur ein Sieg, die auf Platz sechs abgerutschten Münchener haben jüngst Spitzenreiter Regensburg 1:0 bezwungen.
Und sie bringen weitere Prominenz mit, na, ja, sagen wir namentliche Prominenz. Steeven Ribery (20) zum Beispiel, den jüngeren Bruder von Bayern-Profi Franck. Oder Lucas Scholl (19), den Sohn von Mehmet. Stürmer Patrick Weihrauch (22) durfte schon bei den Profis reinschnuppern und ist mit 13 Treffern erfolgreichster Torschütze. Auch der Trainer ist kein Unbekannter: Heiko Vogel stand als Cheftrainer des Schweizer Erstligisten FC Basel 2011 im Champions-League-Achtelfinale an der Seitenlinie und wurde 2012 mit Basel Schweizer Meister und Pokalsieger. Dann kehrte Vogel zu den Bayern zurück, bei denen er zuvor schon im Jugendbereich tätig war. Für ihn nichts Ungewöhnliches: „Inhaltlich sind die Jobs nahezu deckungsgleich, ansonsten gibt es aber kaum Parallelen“, hat Vogel festgestellt. „Man steht als Nachwuchscoach natürlich weniger unter Druck, muss aber mit ganz anderen Dingen fertig werden. Die Spieler sind in ihren Leistungen weniger konstant“ – genau der Ansatzpunkt für Schweinfurter Hoffnungen. Ja, und dann ist da noch Co-Trainer Rainer Ulrich: Der langjährige KSC-Profi war kurz vor dem Schweinfurter Insolvenzantrag 2004 auch für vier Monate Trainer des FC 05. Doch das ist Schnee von gestern.
„Die Bayern sind natürlich eine absolute Spitzenmannschaft, auch wenn es in der Tabelle nicht wie erwartet zum Ausdruck kommt“, sagt 05-Sportleiter Dieter Kurth. „Wir haben aber in dieser Saison auch schon Regensburg geschlagen und ein Unentschieden gegen Wacker Burghausen geschafft – beide Male im Willy-Sachs-Stadion und unter dem Flutlicht. Wir werden den Bayern ein Kampfspiel mit Leidenschaft liefern.“
Der FC 05 rechnet mit großer Kulisse. Wer einen Sitzplatz möchte, soll den Vorverkauf in der Geschäftsstelle oder unter www.fcschweinfurt05.de nutzen, da die Tribüne ausverkauft sein wird. Stehplatz-Tickets sind bis einschließlich Donnerstag in der Schweinfurter Subway-Filiale am Georg-Wichtermann-Platz erhältlich.