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FUßBALL
Selbst ein Ex-Nationalspieler kann Sand nicht bremsen
Ex-Bundesliga-Profi Tomas Galasek (unten) lief beim FSV Erlangen-Bruck auf. Doch auch der Tscheche, der hier gegen Torschütze Sven Wieczorek grätscht, konnte das Sander 1:0 nicht verhindern.
Foto: Uwe Kellner | Ex-Bundesliga-Profi Tomas Galasek (unten) lief beim FSV Erlangen-Bruck auf. Doch auch der Tscheche, der hier gegen Torschütze Sven Wieczorek grätscht, konnte das Sander 1:0 nicht verhindern.
Von unserem Mitarbeiter Alfons Beuerlein
 |  aktualisiert: 16.11.2017 14:55 Uhr

Um den Aufstieg/Verbleib in der Bayernliga

FSV Erlangen-Bruck – FC Sand 0:1 (0:1)

Durch das 3:0, das sich der FC Sand am Mittwoch im eigenen Seestadion im ersten Spiel der Relegation als Vorsprung gegen den FSV Erlangen-Bruck zulegte, war im Grunde genommen schon alles klar. Das Rückspiel in Erlangen endete mit 1:0 für den FC Sand, der damit die zweite Qualifikationsrunde zum Aufstieg in die Bayernliga erreichte. Nächster Gegner der Sander wird am Dienstag, 2. Juni, um 18.30 Uhr im Seestadion die SpVgg Selbitz sein.

Um nach der Niederlage im Hinspiel den FC Sand noch aus der Relegation zu werfen, hätte es für den FSV Erlangen-Bruck schon ein kleines Fußballwunder geben müssen. Doch die sind selten und so half es den Gastgebern auch nicht, dass sie diesmal mit dem 42-jährigen Tomas Galasek einen Routinier in ihrer Anfangsformation hatten. „Es hat Spaß gemacht“, sagte der einstige Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft. Viel war von dem Ex-Profi, der auch in Diensten des 1. FC Nürnberg stand und mit den „Clubberern“ 2007 den DFB-Pokal holte, während seines 45-minütigen Einsatzes allerdings nicht zu sehen.

Zu Beginn des Spiels war von Resignation beim FSV Erlangen-Bruck nichts zu spüren. Die Hausherren waren sehr kämpferisch eingestellt, wovon die gelbe Karte für Jan Sperber bereits in der ersten Spielminute Zeugnis gibt. In der von beiden Mannschaften hektisch und nervös, aber temporeich geführten Begegnung gab es zu Beginn sehr viele Nickligkeiten, so dass kein rechter Spielfluss aufkommen konnte.

Nach einer Viertstunde tat der FC Sand etwas mehr für den Spielaufbau und legte sich eine optische Überlegenheit zu. Sebastian Götz probierte sich mit zwei Freistößen (17. und 33. Minute), die aber nichts einbrachten. Auf der anderen Seite setzte Nuhi Sylemani, neben Tim Basener der spielstärkste „Brucker“, ebenfalls einen Freistoß neben das Sander Tor. Ansonsten zerschellten die Offensivversuche der Hausherren immer wieder an der sattelfesten Sander Hintermannschaft. Torhüter Dominik Biemer und seine Vorderleute René Finnemann und Dominik Leim in der Innenverteidigung sowie André Schmitt und Danny Schlereth auf den Außenposten ließen den Gastgebern kaum Möglichkeiten.

Für den FC Sand setzte sich in der 41. Minute der aufopferungsvoll kämpfende André Karmann gut in Szene, zielte aber etwas zu hoch über den FSV-Kasten. Vier Minuten später führte ein gelungener Spielzug der Sander aber doch zum 0:1. Florian Gundelsheimer passte nach seinem Flankenlauf von der rechten Seite nach innen, wo es zwischen Florian Pickel und dem Erlangener Jan Sperber zu einem Pressschlag kam. Den Abpraller versenkte Sven Wieczorek aus etwa zwölf Metern unhaltbar flach im langen Eck. Nach dieser Sander Führung unmittelbar vor der Pause hätte der FSV Erlangen-Bruck im zweiten Durchgang schon fünf Treffer erzielen müssen, um den Schwarz-Weißen die Relegation noch streitig zu machen.

Nach der Pause kam beim FC Sand für den verletzten André Karmann Lucas Wirth ins Spiel, der sich nahtlos ins Mannschaftsgefüge einbrachte. Obwohl die „Brucker“ trotz des Rückstandes noch immer aggressiv spielten, hatte die Eigner-Truppe alles im Griff und die besseren Torgelegenheiten. Sven Wieczorek (51.) und René Finnemann (54.) vergaben jedoch aus aussichtsreicher Position.

Als sich der Erlangener Jan Sperber in der 52. Minute nach einem erneuten Foulspiel die gelb/rote Karte einhandelte, war die Begegnung praktisch entschieden. In Überzahl ließ sich der FC Sand das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen, zumal Lucas Wirth in der 56. Minute mit einem schönen Freistoß den guten Heimkeeper Markus Pröll zu einer Glanzparade zwang. Auf der Gegenseite musste Dominik Biemer einen Freistoß von Nuhi Sylemani wegfausten.

Um seine Stammspieler René Finnemann und Florian Pickel zu schonen, wechselte Trainer Bernd Eigner Thorsten Schlereth und Dinis Ribeiro ein. Beide hatten auch gleich dicke Gelegenheiten, konnten FSV-Keeper Pröll aber nicht überlisten.

Für die Hausherren hätte der nie aufsteckende Tim Basener in der 72. Minute noch den Ausgleich erzielen können, doch traf er aus halbrechter Position nur das Außennetz. In der 75. Minute handelt sich der Sander Sven Wieczorek wegen eines zu früh ausgeführten Freistoßes die zweite Verwarnung und somit die Gelb/rote Karte ein. Auf das Spiel hatte dies keinen Einfluss mehr, denn das schleppte sich ohne weitere Höhepunkte mühsam dem Ende entgegen.

Wesentlich spannender als das Spiel in Erlangen wird das nächste Relegationsspiel des FC Sand am Dienstag im heimischen Seestadion gegen die SpVgg Selbitz sein, die sich nach einem 1:1 zu Hause und einem 2:2 beim TSV Neudrossenfeld dank der „Europacup-Regel“ mit dem mehr erzielten Auswärtstoren durchsetze.

Die Stimmen der Trainer

Normann Wagner (FSV Erlangen-Bruck): „Trotz der 0:3-Niederlage im Hinspiel bestand bei uns noch die Hoffnung, die nächste Qualifikationsrunde zu erreichen. An diesem Strohhalm haben wir uns geklammert. Wir wollten die Sander durch einen schnellen Führungstreffer nervös machen. In der ersten Halbzeit haben wir alles versucht, doch leider ging unser Plan nicht auf. Mit dem 0:1 für die Gäste war die Begegnung dann gelaufen. Meine Mannschaft brachte die Köpfe nicht mehr frei, so dass die Begegnung spätestens nach der gelb/roten Karte gegen uns entschieden war. „

Bernd Eigner (FC Sand): „Nach dem 3:0 aus dem Vorspiel waren die Vorzeichen für uns gut. Wir mussten nochmals Einsatz und Kampfgeist zeigen, um die Taktik der Hausherren, zu einem schnellen Gegentor zu kommen, zu durchkreuzen. Dank unserer guten Defensivabteilung ist uns dies auch gelungen. Wichtig für uns wer dann der Führungstreffer von Wieczorek kurz vor der Pause. Nach der gelb/roten Karte gegen den „Brucker“ Jan Sperber hätten wir uns in Überzahl cleverer anstellen und die Chancen besser ausspielen müssen. Insgesamt bin ich aber zufrieden weil wir erneut Zu-Null gespielt haben. Unsere Defensive ist die Grundlage für unser Spiel, denn nach vorne sind wir immer für einen Treffer gut.“

Statistik des Spiels

FSV Erlangen-Bruck – FC Sand 0:1 (0:1) (Hinspiel 0:3) Erlangen-Bruck: Pröll – Wilke, Napolitano, Gumbrecht, Galasek (46. Dominguez) – Maraj (63. Arapoglu), Sperber, Schulze-Zachau, Dolan (63. Wägner), – Basener, Syleymani.

Sand: Biemer – Schmitt, Leim, Finnemann (55. T. Schlereth), D. Schlereth – Gundelsheimer, F. Pickel (63. Ribeiro), Wasser, Götz – Karmann (46. Karmann), Wieczorek.

Schiedsrichter: Andreas Kasenow (Wettstetten/Ingolstadt).

Zuschauer: 700

Tore: 0:1 Wieczorek (43. Min.).

Gelb/rote Karten: Sperber (54., FSV Erlangen-Bruck); Wieczorek (75., FC Sand).

Der FSV Erlangen-Bruck kam im Relegations-Rückspiel gegen den FC Sand kaum zum Abschluss. René Finnemann (rechts) und Florian Gundelsheimer (Mitte) retten in dieser Szene.
Foto: Uwe Kellner | Der FSV Erlangen-Bruck kam im Relegations-Rückspiel gegen den FC Sand kaum zum Abschluss. René Finnemann (rechts) und Florian Gundelsheimer (Mitte) retten in dieser Szene.
 
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