Die direkte Rückkehr in die Landesliga nimmt für den TSV Unterpleichfeld immer deutlichere Konturen an. Durch den 2:1-Auswärtssieg im Spitzenspiel beim TSV Ettleben/Werneck baut der Spitzenreiter seinen Vorsprung in der Tabelle – drei Spieltage vor Schluss – auf vier Punkte aus. André Schmitt stieß mit seinem Siegtor in der Nachspielzeit das Tor zur Landesliga ganz weit auf.
Über 500 Zuschauende wollten dabei sein, beim Spitzenspiel Zweiter gegen Erster. Während die Unterpleichfelder mit einer blütenweißen Weste in diesem Jahr – neun Siegen aus neun Spielen – anreisten, war die Brust der Heimelf ebenfalls breit – nach fünf Siegen in Serie.
Unterpleichfeld musste auf Torjäger Lukas Huscher verzichten
Eine kleine Hiobsbotschaft mussten die Gäste aber kurz vor Anpfiff verkraften. Ihr Toptorjäger Lukas Huscher musste, ohnehin bereits angeschlagen, das Aufwärmen verletzt abbrechen. Ohne den 22-Tore-Mann sah sich die Elf von Trainer Thomas Redelberger in der Anfangsphase erstmal einem etwas stärker agierenden Gegner gegenüber.
Ettleben/Werneck-Kapitän Marcel Faulhaber hatte die ersten zwei Torchancen der Partie nach knapp einer viertel Stunde. Nur wenig später fand der Tabellenführer zunehmend besser ins Spiel. Es blieb jedoch dabei: die Partie wurde zu keinem Offensivspektakel. Es ging torlos in die Halbzeitpause.
Leon Rottmann verpasst die Führung
Acht Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Heimfans schon den Torschrei auf den Lippen, als Leon Rottmann sich stark durchsetzte, Unterpleichfelds Schlussmann Stefan Kraus umkurvte und das Leder in Richtung Tor schoss. Der Jubel blieb den Fans dann jedoch im Halse stecken. Unterpleichfelds Innenverteidiger Christoph Hiesberger klärte den Ball mit einer beherzten Grätsche noch vor der Linie.
Dafür durfte elf Zeigerumdrehungen später auf der Gegenseite gejubelt werden. Nach einem Zuspiel von Nikos Bude traf Valentin Vogel zum 0:1. "Das darf nicht passieren", sollte sich hinterher Mario Schindler, Trainer des TSV Ettleben/Werneck, aufregen. Seine Mannschaft forderte in der Situation vor dem Treffer kollektiv einen Freistoß und stellten dabei fatalerweise das Weiterspielen ein. Unterpleichfeld nutzte den Blackout des Gegners ausgebufft aus.
Zwei Tore in der Schlussphase
Anschließend konnte sich der Spitzenreiter tiefer in die eigene Hälfte fallen lassen. Die Schindler-Elf tat sich schwer, gegen die stärkste Defensive der Liga eine Lücke zu finden. Erst in den Schlussminuten war in beiden Strafräumen noch einmal Alarmstimmung angesagt. Nach einer Flanke von Manuel Faulhaber traf Simon Michel zum erlösenden 1:1-Ausgleich in der 90. Minute.
Der Jubel der Heimelf und ihrem Anhang war noch nicht vollständig verhallt, da verlor Felix Exler vor dem eigenen Tor unnötig den Ball an Unterpleichfelds André Schmitt, der die Situation eiskalt zur neuerlichen Führung ausnutzte.
Unterpleichfeld ist noch nicht durch
Mit dem Auswärtssieg gelang dem TSV Unterpleichfeld beim ärgsten Konkurrenten eine Vorentscheidung im Titelrennen. Einen etwas glücklichen aber nicht unverdienten Sieg, sah hinterher Unterpleichfelds Coach Redelberger, der aber auch mahnt, dass vor seiner Mannschaft, die jetzt den zehnten Sieg in Folge einfuhr, noch drei schwere Spiele stehen, unter anderem beim Auftsiegsaspiranten SV-DJK Oberschwarzach.
"Weiter oben dran bleiben", möchte die Elf um Coach Mario Schindler. Nach der wohl verpatzten Meisterchance soll zumindest der Relegationsplatz erreicht werden.