Die Tennisabteilung des TSV Grafenrheinfeld ist mit insgesamt sechs Mannschaften eher überschaubar; umso erfreulicher, dass in dieser diesjährigen Saison gleich drei Mannschaften einen Meistertitel erspielt haben. Neben den Frauen 50 II und den Herren 65 sind das vor allen Dingen die Frauen 50 I, die auf eine einzigartige Saison in der Bayernliga zurückblicken dürfen.
Die sieben Spielerinnen Kerstin Reinhart, Silke Niehues-Safioti, Charity Weißenberger, Monika Metzger, Andrea Müller, Judith Müllerklein-Woelki und Karin Schneider haben in ihrem "Durchmarsch" mit 40:0 Punkten und nur zwei verlorenen Matches in sieben Spieltagen ihre Gegnerinnen auf die folgenden Plätze verwiesen.
Die Spielerinnen kennen sich seit langem
Die Mannschaft schlägt seit Jahren gemeinschaftlich sehr erfolgreich auf, teilweise schon im aktiven Bereich und dann in den verschiedenen Altersklassen. Gleich drei Spielerinnen – Kerstin Reinhart, Silke Niehuis-Safoti und Charity Weißenberger – haben aktuell Leistungsklassen, die die Spielstärke einer Spielerin definieren, im einstelligen Bereich. Das könnte sich über den Winter sogar noch ändern, da die Mannschaft auch in einer Winterrunde mitspielt und Siege sich in der Leistungsklasse niederschlagen würden.
Die Regionalliga nun, die höchste Liga in dieser Altersklasse, ist das sprichwörtliche "Tüpfelchen auf dem i", wie die Tennisdamen im Gespräch mit dieser Redaktion erzählen – eine tolle Chance und eine Herausforderung, sagen sie, die sie natürlich gerne annehmen.
Umstellung von sechs auf vier Spielerinnen sorgte für Unruhe
Seit 2021 spielen die Frauen in der Altersklasse 50 und wurden dort schon im letzten Jahr in der Bayernliga Vizemeister. Sie wollten allerdings nicht – wie vom Bayerischen Tennisverband (BTV) vorgeschlagen – als Zweitplatzierte aufsteigen, sondern sich einen Platz in der Regionalliga aus eigener Kraft mit dem Meistertitel "verdienen".
Das hat nun geklappt, auch wenn der Verband kurzfristig aus den sonst üblichen Sechser-Mannschaften lauter Viererformationen in der Bayernliga geschaffen hatte und die Reduzierung der Gruppenstärke wohl anfänglich für etwas Unruhe sorgte. Doch letztendlich lief alles wie am Schnürchen: es gab personell etwas Luft, auch weil eben durchgewechselt wurde.
In vier Regionalligen um den Titel
In der Regionalliga allerdings sind laut aktuellem Stand wieder Sechser-Mannschaften am Start. Und so haben die Grafenrheinfelderinnen bereits ihre Fühler ausgestreckt und eine Verstärkung gefunden, um in der kommenden Freiluftsaison mit einem personell komfortablen Kader aufzuschlagen, erzählt Mannschaftsführerin Kerstin Reinhart.
Die Regionalliga ist deutschlandweit in vier Bereiche aufgeteilt; die Siegerinnen der einzelnen Regionalligen spielen zum Abschluss um die Deutsche Meisterschaft. In diesem Jahr schlugen in der Regionalliga Süd-Ost, die Bayern, Sachsen, Thüringen umfasst, viele Mannschaften aus dem oberbayerischen Raum auf; nur zwei kamen aus Unterfranken (Mömbris) und Mittelfranken (Altenfurt).
Für die Auswärtsfahrten gibt es einen Mannschaftsbus
Für die TSV-Frauen heißt das, sie müssen im nächsten Jahr weit fahren – ein Mannschaftsbus ist da schon organisiert, verrät Karin Schneider. Und wenn sich dann noch ein Physiotherapeut fände, nehmen sie denn auch noch mit, witzelt das Team, das seit drei Jahren mit Trainer Domen Gostincar trainiert.
Nun sind die Grafenrheinfelderinnen gespannt, was sie im nächsten Jahr in der Regionalliga erwartet. "Wir freuen uns drauf", stellen sie unisono fest.