Große Sprünge, viel Staub, Schweiß und manchmal auch Nervenkitzel standen „auf der Alm“ in Bramberg am Wochenende im Mittelpunkt, als die Motocrossl-Fahrer ihre „Nordbayern-Serie“ und „Thüringer Meisterschaft“ austrugen. Der „Bramberger Motosportclub“ hatte wieder alles bestens organisiert, die zahlreichen Zuschauer sahen spannende Rennen und Duelle um Zeiten und Punkte.
Am Samstag hatten die Jugendlichen ihre Chance. Die Schüler und Jugendlichen sausten mit ihren Zweirädern von 50 bis 125 ccm über die Piste und stellten ihr Können dabei unter Beweis. Außerhalb der Rennstrecke sah man sogar noch Jüngere im Alter von fünf und sechs Jahren mit ihren kleinen Cross-Maschinen oder sogar kleinen Seitengespannen üben.
Und genau diese Übung ist für einen Motocross-Fahrer unerlässlich. Alexander Precht vom BMC Bramberg, war diesmal ohne seine Maschine auf der Alm zu sehen und unterstrich die Bedeutung des Trainings: „Ich bin ja selbst früher als Jugendlicher gefahren und weiß wovon ich rede. Ohne Training ist man nach drei Runden schon kaputt. Fitness ist eine Grundvoraussetzung, um ein guter Fahrer zu werden.“
Beim Blick in das große Fahrerlager, erfährt man von einer anderen Erfahrung: „Wer Motocross fahren will, muss auf jeden Fall Spaß am Schrauben haben.“ Hier wird die Kette gespannt, der Luftfilter gewechselt und dort werden die Radschrauben nachgezogen. Das alles in der Hoffnung, dass dann auf der Strecke der Motor und die Federbeine dies alles so mitmachen, wie es man sich wünscht. Die „Tables“, die hohen und weiten Sprünge über den „Tisch“, die „Waschbrett-Passagen“ über kleinere Bodenwellen erfordern vom Fahrer, aber auch von den Motorrädern Höchstleistungen.
Schließlich muss auch der Veranstalter dafür sorgen, dass die Strecke gut präpariert ist. Das schöne Sommerwetter führte dazu, dass die Piste bald sehr staubig war und in gewissen Phasen richtig Staubwolken aufwirbelte. Aber wie der Streckensprecher deutlich machte, „sind die Bramberger ja für ihr landwirtschaftliches Equipment bekannt“, mit dem sie mit Traktoren und Wasserfässern hier immer wieder Abhilfe schafften.
Dafür kann es an der einen oder anderen Stelle aber matschig werden und der plötzlich weiche Boden führte auch zu dem einen oder anderen Purzelbaum. Der Streckensprecher hatte seine Meinung dazu: „Das Wasserfass ist zur Sicherheit, wenn es zu staubig wird und wenn ihr jammert. Dunstabzugshauben können wir noch nicht über die Strecke bauen. Deswegen müsst ihr dann auch mit weichem Boden fertig werden.“
Auf der Piste ist volle Konzentration notwendig, die heiße Sonne quält die Fahrer in ihren Anzügen und unter dem Helm. „Aber die Jungs haben ja kein Gramm zu viel auf den Rücken, sind durchtrainiert und meistern das alles“, weiß Precht.
Die Nordbayern-Serie gibt es nun schon seit dem Jahre 1989. Sie hat seitdem nichts von ihrer Attraktivität verloren. Das spürte man in Bramberg, wo wieder 250 Fahrer, vorwiegend aus dem Nordbayerischen Raum und Thüringen, aber auch aus den angrenzenden Bundesländern, in den verschiedenen Klassen von den Schülern bis zu den Senioren sowie bei den Frauen gingen.
Die Fahrer zeigten dabei Höchstleistungen und gingen auch oft an ihre körperlichen Grenzen. Nur einen Unfall mit Verletzung gab es am Samstagabend kurz vor dem Ziel im Seitenwagen-Veteranen-Cup. „Ein Fahrer musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo man vier gebrochene Rippen attestierte. Ansonsten gab es nur kleinere Stürze, bei denen die Helfer an der Strecke immer für schnelle Sicherheit für die weiteren Fahrer sorgten“, betonte Pressesprecher Tobias Huppmann.
Auch für den „Bramberger Motorsportclub“ waren einige Fahrer am Start. So David Seitz in der Klasse 8 (Hobby), Jahn Conrad (Klasse 3 und 4 auf 85 ccm), Felix Bernhard (Klasse 5 125 ccm 2 T/250 ccm 4T) sowie Christian und Andre Krämer Klasse 8 Hobby). Jahn Conrad erreichte bei der Thüringischen Meisterschaft und Nordbayernserie jeweils den 7. Platz, während David Seits mit einer Runde Rückstand unter 42 Teilnehmern jeweils nur auf Platz 35 kam.
Ein weiterer Höhepunkt für die Zuschauer waren aber ohne Zweifel wieder die Rennen der Seitenwagen-Gespanne, die um Punkte für den „Veteranen-Cup“ fuhren. Hier sah man deutlich das Können der alten Hasen auf der Piste. Die Fahrer zeigten in akrobatischer Weise ihre Gewichtsverlagerungen in den Kurven, schreckten aber auch vor Sprüngen über die Hügel nicht zurück. Das Motocross-Rennen in Bramberg war damit für alle, für Fahrer und Zuschauer, wieder ein tolles Motorsport-Erlebnis.