Eishockey
EA Schongau – ESC Geretsried | 6:1 | |
ESC Dorfen – TSV Peißenberg | 1:3 | |
EHC Königsbrunn – ERV Schweinfurt | 5:4 |
EHC Königsbrunn – ERV Schweinfurt 5:4 (1:0, 3:2, 1:2)
„Das darf uns einfach nicht passieren“, war ERV-Trainer Zdenek Vanc auch einen Tag nach der 4:5-Niederlage beim EHC Königsbrunn noch stocksauer. Was ihn so ärgerte, waren insbesondere zwei Minuten der Partie, in der es die Schweinfurter zum wiederholten Male in dieser Saison schafften, aus einem vermeintlichen Vorteil einen Nachteil zu machen.
Als Königsbrunns Elias Maier beim Stand von 2:2 wegen Haltens zwei Minuten auf die Strafbank musste, schien die Zeit für den ERV gekommen, die Weichen wieder auf Sieg zu stellen. Das Gegenteil war der Fall: Vanc schickte seine erste Reihe aufs Eis – und die kassierte nach acht Sekunden das 2:3 aus ERV-Sicht. „Dann schicke ich die zweite Reihe und es dauert wieder keine Minute und wir kassieren das nächste Tor. Das ist unglaublich. Die Jungs müssen sich klar werden, dass sie, wenn sie auf dem Eis stehen, für 17 Mann verantwortlich sind. Einige scheinen nur für den Namen auf ihrem Trikot zu spielen, statt für den Verein, die Mannschaft und die Fans“, geriet der sonst eher ruhige Tscheche in Rage.
„Jeder weiß, was er zu tun hat, wenn er aufs Eis geht. Jeder weiß hinterher genau, was er falsch gemacht hat, wenn wir darüber sprechen. Das heißt für mich, dass es eine Frage der Konzentration ist, dass wir immer wieder die gleichen Fehler machen.“
Aussetzer mit schlimmen Folgen
Fehler, die aktuell richtig teuer werden könnten, denn durch die Niederlage und den gleichzeitigen Sieg der Schongauer sind weitere Fehler tabu. Die Mannschaft sollte sich tunlichst in den letzten drei bis acht Partien der Saison über die gesamte Spielzeit so präsentieren, wie es zumindest streckenweise in Königsbrunn gelang.
Die Führung der Gastgeber (8.) fiel eher glücklich, da die Scheibe nach einem Schuss vom Rücken eines Spielers ins Schweinfurter Tor prallte. Die Reaktion folgte gleich zu Beginn des zweiten Drittels, als die Mighty Dogs durch einen Powerplay-Treffer von Eriks Ozollapa (21.), der gleich an drei Toren beteiligt war – und durch eine tolle Einzelaktion von Jan Kouba (26.) das Spiel drehten. „Danach sind dann aber einige Spieler zu schnell zufrieden. Da kommen wir dann immer einen Schritt zu spät“, bemängelt Vanc eine gewisse Bequemlichkeit nach kleinen Erfolgserlebnissen.
Die Folge: Erst der Ausgleich (30.) und dann das Powerplay-Desaster – binnen gut dreieinhalb Minuten. „Danach gingen die Köpfe natürlich runter“, so Vanc. Erst als der EHC auf 5:2 erhöht hatte (51.), schien sich die Blockade wieder zu lösen. Da zeigten die Schweinfurter ihr Kämpferherz und kamen durch Treffer von Simon Knaup und Jeffrey Murray auf 4:5 heran. Allerdings zu spät – somit ist Königsbrunn realistisch gesehen nun außer Reichweite. Auch Umstellungen durch den Trainer konnten daran nichts mehr ändern. Dabei korrigierte sich Vanc, der aufgrund des berufsbedingten Ausfalls von Eugen Nold Jonas Manger in die zweite Reihe beordert hatte, im Schlussdrittel: Nach einem überflüssigen Foul gleich zu Beginn des Schlussabschnitts ließ er Manger nur noch von der Straf- auf die Ersatzbank wechseln und setzte für den Rest der Partie auf David Adam.
Schweinfurt: Schnierstein – L. Kleider, Knaup, Babinsky, Schneider, A. Kleider, Pfister – Ozollapa, Murray, Kouba, Seibel, Manger, Grüner, Fröhlich, Marquardt, Bär, Adam, Heckenberger. Tore: 1:0 (8.) Tim Bullnheimer (Nicolas Neuber), 1:1 (21.) Eriks Ozollapa (Jan Kouba, Simon Knaup 5-4), 1:2 (26.) Jan Kouba, 2:2 (30.) Nicolas Baur (Jannik Reuß, Maximilian Arnawa), 3:2 (33.) Anton Zimmer (Dominic Auger, Nicolas Neuber 4-5), 4:2 (34.) Anton Zimmer (Tim Bullnheimer 4-5), 5:2 (51.) Julian Becher (Jakub Sramek), 5:3 (54.) Simon Knaup (Eriks Ozollapa), 5:4 (57.) Jeffrey Murray (Jan Kouba, Eriks Ozollapa). Strafzeiten: 14/14. Schiedsrichter: Tobias Wurm (F. Weinzierl, T. Steinle). Zuschauer: 355.