
Handball
TSV Mellrichstadt – TSV Bergrheinfeld | 41:21 | |
MHV Schweinfurt 09 – TV Gerolzhofen | 44:18 |
1. | (1.) | MHV Schweinfurt 09 | 9 | 8 | 0 | 1 | 294 | : | 217 | 16 | : | 2 | |
2. | (2.) | TSV Mellrichstadt | 9 | 7 | 1 | 1 | 301 | : | 214 | 15 | : | 3 | |
3. | (3.) | TV Königsberg | 8 | 5 | 0 | 3 | 209 | : | 193 | 10 | : | 6 | |
4. | (4.) | HSV Thüngersheim | 8 | 4 | 1 | 3 | 210 | : | 197 | 9 | : | 7 | |
5. | (5.) | TSV Karlstadt | 8 | 2 | 2 | 4 | 186 | : | 216 | 6 | : | 10 | |
6. | (6.) | TSV Bergrheinfeld | 9 | 2 | 1 | 6 | 183 | : | 238 | 5 | : | 13 | |
7. | (7.) | DJK Nüdlingen | 8 | 1 | 1 | 6 | 209 | : | 250 | 3 | : | 13 | |
8. | (8.) | TV Gerolzhofen | 7 | 1 | 0 | 6 | 120 | : | 187 | 2 | : | 12 |
MHV Schweinfurt 09 – TV Gerolzhofen 44:18 (22:7)
Ein Derby auf Augenhöhe war realistisch betrachtet zwischen dem MHV Schweinfurt und dem TV Gerolzhofen nicht zu erwarten. So kam es dann auch: Spitzenreiter Schweinfurt ging das Spiel gegen das Bezirksliga-Schlusslicht seriös und konzentriert an, die Gäste wehrten sich nach Kräften, waren jedoch hoffnungslos unterlegen. 44:18 hieß es am Ende.
Es war der höchste Saisonsieg der Schweinfurter und die höchste Pleite in dieser Runde für Gerolzhofen. Echten Wettkampfcharakter bekamen die 50 Zuschauer im Schweinfurter Schulzentrum West nicht geboten. Während Gerolzhofen in vielen Phasen der Partie Probleme hatte, im Angriff überhaupt zu Abschlüssen zu kommen, wurde das Team von Trainer Thorsten Pfaff in der Abwehr von den schnellen Tempogegenstößen des MHV sprichwörtlich überrollt.
Ehrliche Worte des TVG-Coaches
„Wir haben den Gegner heute vor keine Aufgabe gestellt und ihn nicht gefordert“, bilanzierte Pfaff nachher knallhart. „Deshalb konnten die ihren Stiefel runterspielen. Das haben die gut gemacht.“ Es war die sechste Saisonniederlage im siebten Spiel für den Bezirksoberliga-Absteiger. Der einzige Saisonsieg (gegen Bergrheinfeld) konnte zudem nur am „Grünen Tisch“ errungen werden. Ansonsten hagelt es momentan Pleite um Pleite für den TVG, dessen Gesicht sich nach dem Abstieg komplett veränderte.
„Das ist jetzt der dritte Umbruch innerhalb von drei Jahren“, klärte Pfaff auf, „wenn in einer Mannschaft, die über zehn Jahre zusammengespielt hat, die ersten drei, vier Leute aufhören, zieht der Rest eben nach.“ Mit Adam Schendzielorz ist aber mittlerweile ein altbekanntes Gesicht auf die Platte zurückgekehrt. „Der kann es einfach nicht lassen. Es hat nochmal gejuckt bei ihm“, freute sich sein Trainer. Trotzdem gestaltet sich der Neuaufbau schwierig. „Das ist im Grunde eine verstärkte A-Jugend, die da auf dem Feld steht“, betonte Pfaff, der vor drei Jahren im Tor stand, als Gerolzhofen noch im oberen Tabellendrittel der Bezirksoberliga mitmischte und zu Derbys gegen Schweinfurt über 300 Zuschauer in die Halle kamen. Die Zeiten haben sich geändert.
Der letzte „echte“ Sieg der ersten Mannschaft liegt nunmehr 672 Tage zurück. In der vergangenen Bezirksoberliga-Saison erfolgte der sang- und klanglose Abstieg ohne jeglichen Punktgewinn. Aber: aufgeben gilt nicht in Gerolzhofen. „Wir haben die komplette Rückendeckung vom Verein, dass wir weitermachen dürfen“, so Pfaff, der stolz darauf ist, dass „die Moral im Team trotzdem noch intakt ist“. Wenn alle Mann an Bord sind, stehen 21 Spieler zur Verfügung.
„Natürlich fehlt uns jegliche Erfahrung. Ein Führungsspieler, der das alles etwas leiten kann, fehlt ebenso“, weiß der Trainer, „das muss sich alles entwickeln und braucht seine Zeit.“ Abschenken will der TVG die Saison aber keineswegs und hofft darauf, in der Restsaison zur „Heimmacht“ zu werden. Fünf der noch sieben ausstehenden Begegnungen finden in heimischer Halle statt. „Da wollen wir unsere Punkten holen“, gibt Pfaff, der sich selbst als „gnadenlosen Optimisten“ bezeichnet, die Marschroute vor – klärt aber auf, dass „es keine Zielsetzung gibt, unbedingt drinnen bleiben zu müssen“.
Keinen Umbruch und eine gänzlich andere Situation findet man beim Mitabsteiger MHV Schweinfurt vor. Das Team von Marcus Thalhäuser ist voll auf Kurs. Am vorausgegangenen Wochenende profitierte der MHV vom Mellrichstädter Patzer in Thüngersheim (29:29) und übernahm die Tabellenspitze. In den kommenden zwei Partien, erst beim TV Königsberg und dann im Spitzenspiel zu Hause gegen Mellrichstadt, „wird sich alles entscheiden“, fiebert Thalhäuser den Aufgaben schon entgegen: „Es sieht gut aus, dass wir unser Ziel erreichen“. Das heißt: Wiederaufstieg in die Bezirksoberliga.
Schweinfurt: Fiedler – Niklaus, Scholich, M. Schmitt 2, A. Schmitt 3, Fey 4, P. Möslein 6, Müller 7, Landgraf 10/1, Bitsch 8/3, Bernt 1, Vollert 1, Drescher 1, Breun 1. Gerolzhofen: Schmitt – Kirchner 2, Hausmann 1/1, Hummel 5, Weinbeer 5/2, Weber 2, Nies, Siedler, Schauer, B. Vollmuth 1, Schendzielorz 1, M. Vollmuth, F. Möslein 1, R. Vollmuth. Schiedsrichter: Marcel Förster, Rigobert Pfister (TSV Rödelsee). Zuschauer: 50. Zeitstrafen: 1/5. Spielfilm: 5:0 (7.), 12:4 (17.), 20:6 (28.), 22:7 (30.), 31:10 (40.), 40:16 (53.), 44:18 (Endstand).