Eishockey
ESC Geretsried – EA Schongau | 4:1 | |
TSV Peißenberg – ESC Dorfen | 6:2 | |
ERV Schweinfurt – EHC Königsbrunn | 2:5 |
ERV Schweinfurt – EHC Königsbrunn 2:5 (1:1, 0:2, 1:2)
Nächstes Match, nächster Tiefschlag für die Mighty Dogs. Auch das Heimspiel gegen die ebenfalls schwach in die Abstiegsrunde gestarteten Pinguine aus Königsbrunn ging klar und verdient mit 2:5 verloren. Es sieht stark danach aus, dass Schweinfurt und Schongau die Play-Downs bestreiten werden.
„Wie wollt ihr gegen Schongau bestehen? Was hier in dieser Saison abgeht, geht gar nicht. Ich gehe seit vierzig Jahren hier raus. Eigentlich hätte man nach dem ersten Drittel das Trikot ausziehen müssen. So kann es nicht weitergehen“, so ein Fan nach der Pressekonferenz. Die Antwort waren ratlose Gesichter. Denn in der Tat war auch an diesem Abend keine Besserung hinsichtlich der immer wieder thematisierten Probleme zu sehen.
Wenig Torgefahr beim ERV
Die entscheidende Bedeutung dieser Partie sowie der sonntäglichen in Schongau, die Trainer Zdenek Vanc im Vorfeld betont hatte, schien bei den Spielern nicht angekommen zu sein. Wieder war keine Mannschaft zu sehen, in der sich einer für den anderen einsetzt. Wieder gab es beim Versuch, Situationen spielerisch zu lösen, haarsträubende Fehler. Wieder ließ der ERV, besonders in Überzahl, fast jede Torgefahr vermissen. „Beide Mannschaften standen enorm unter Druck. Daher war es sicherlich kein schönes Spiel. Wir sind aber gut gestartet“, freute sich Gästetrainer Waldemar Dietrich über das 0:1 (3.), das den fast standardmäßigen frühen Rückstand der Mighty Dogs bedeutete.
Gutes Zweikampf-Verhalten und schnelles Umschalten brachte dem ERV aber den Ausgleich durch Kevin Marquardt (16.), der unter den nur noch 402 Zuschauern kurz Hoffnung auf Besserung nährte. Diese musste aber bereits im Mitteldrittel wieder begraben werden. In Überzahl trafen die Gäste kurz vor Ablauf der Strafe gegen Andreas Kleider, zum 1:2 (27.) Die Aggressivität, mit der der Kapitän zu Werke ging, die er aber nicht immer kanalisieren konnte, als er sich zum Beispiel von der Strafbank aus mit einigen frustrierten Fans anlegte, hätten sich vor dem 1:3 (32.) dann einige seiner Mitspieler zu eigen machen dürfen.
Der Trainer ist ratlos
Stattdessen ließen sie Routinier Jakub Sramek ziehen, der am Ende allein vor Kevin Kessler keine Mühe hatte. Als dann auch noch ein Schweinfurter Powerplay nicht nur ohne einzigen echten Torschuss verpuffte, sondern beinahe sogar das 1:4 gebracht hätte (36.), war bereits zu ahnen, dass es erneut kein Happy End für den ERV geben würde.
„Wir haben in dieser Woche gut trainiert, ein neues System ausprobiert. Im Training ist das sehr gut gelungen. Die Mannschaft schafft es aber nicht, das aufs Spiel zu übertragen. Nichts funktioniert“, war auch Vanc nach der Partie ratlos.
Er hatte die Mannschaft deutlich verändert, die Reihen umgekrempelt und sogar Verteidiger Lucas Kleider in den Sturm beordert. „Lucas ist läuferisch sehr gut, frisch und hat einen guten Schuss. Ich wollte so die dritte Reihe torgefährlicher machen und hatte mit Kevin Faust und Tilmann Pfister ja noch zwei Verteidiger für die dritte Reihe. Die haben zusammen aber gar nicht funktioniert“, musste Vanc eingestehen, dass sein Versuch, neue Impulse zu setzen, keinen Erfolg gebracht hatte.
Daher stellte er im Schlussdrittel auf zwei Reihen um und ließ einige Akteure auf der Bank sitzen. „Die Jungs müssen auch merken, dass es so nicht geht.“ Auch mit zwei Reihen ging allerdings nicht viel. Dabei wären sogar noch Chancen da gewesen, nachdem Eriks Ozollapa zum 2:4 (46.) getroffen hatte und die Gastgeber dann nach einer Schlägerei auf dem Eis, in der wiederum Kapitän Kleider ein Zeichen zu setzen versuchte, vier Minuten in Überzahl agierten. Zählbares? Fehlanzeige.
„Wir haben einfach zu viele Passagiere in der Mannschaft“, bemängelt Vanc. „Einige probieren alles, andere sind nur dabei. Wir haben die Qualität, es besser zu machen. Es müssen aber alle mitmachen. Und wir brauchen wieder Selbstbewusstsein“, weiß der Trainer, dass etliche Fehler und Verhaltensmuster aktuell auch Kopfsache sind. „Wir müssen reden“, betont er. Noch wichtiger als das ist aber vermutlich, ein Erfolgserlebnis einzufahren. Wie dies gelingen soll war aber am Freitag nicht nur dem einen Fan unklar, der dies deutlich zum Ausdruck brachte.
Schweinfurt: Kessler – Cypas, Schneider, A. Kleider, Babinsky, Faust, Pfister – Ozollapa, Grüner, Kouba, Marquardt, Nold, Fröhlich, Bär, Kracht, L. Kleider. Tore: 0:1 (3.) Nicolas Baur (Nicolas Neuber), 1:1 (16.) Kevin Marquardt (Eriks Ozollapa, Pierre Kracht), 1:2 (26.) Jakub Sramek (Mauro Seider, Daniel Rau 5-4), 1:3 (32.) Jakub Sramek, 1:4 (42.) Jannik Reuß (Nicolas Baur, Nicolas Neuber), 2:4 (46.) Eriks Ozollapa (Jan Kouba), 2:5 (54.) Tim Bullnheimer (Nicolas Neuber, Jannik Reuß). Strafminuten: 12 + 10 A. Kleider/16 + 10 Siegler + 20 Arnawa. Schiedsrichter: Alain Kretschmer (R. Heinze, C. Antretter-Oswald). Zuschauer: 402.