
Adrian Gahn war kaum mehr zu bremsen. „Das ist unser Highlight! Das ist ja so, als wenn wir in den DFB-Pokal einziehen würden!“ Die Euphorie des Trainers der FT Schweinfurt, sie schwappte um kurz vor halb sieben am Freitagabend – ein paar Minuten nach der Auslosung zur ersten Toto-Pokalrunde auf Verbandsebene – nur so durch den Telefonhörer. Warum? Der Landesligist empfängt in der ersten Hauptrunde des bayerischen Wettbewerbs den Drittligisten TSV 1860 München. Die Begegnung findet wahrscheinlich am Mittwoch, 8. August, statt.
Auch Ernst Gehling war die Freude anzumerken, als er in der Spielbank in Bad Wiessee die Auslosung verfolgte. Der FTS-Sportleiter, auch als „Vor-Turner“ bekannt, grinste über das ganze Gesicht, als die FTS-Loskugel – als erste der Toto-Pokal-Kreissieger – aus dem Topf gehoben wurde.
Gehling wählt 1860 aus
„Die Erwartung, als Erster gezogen zu werden, hatte ich nicht ganz, aber die Hoffnung sicherlich“, erklärte er während der live bei Facebook übertragenen Auslosung. „Wir freuen uns über diesen Gewinn“, meinte der langjährige FTS-Coach verschmitzt, ehe er ein Lob in Richtung der Loosfee Josef Müller („Herr Müller, klasse gemacht!“) losschickte. Warum er dann den Drittligisten aussuchte, verriet hernach der Trainer. „Unser Vor-Turner war früher ein riesen Löwen-Fan – viele unserer ehemaligen Spieler halten auch zu 1860, deshalb wollten wir diesen Gegner haben.“ Ob die Turner gegen „diese Hausnummer“ (Gehling) allerdings auf der heimischen Maibacher Höhe antreten, steht laut Gahn noch nicht fest. „Wir wollen natürlich daheim spielen. Ob das geht, prüfen wir noch“, erklärte der 38-Jährige, der trotz aller Euphorie auf eine ausgelassene Feier verzichten wollte. „Wir haben am Samstag ein wichtiges Ligaspiel, aber mit einem Bierchen werden wir schon anstoßen. Wir sind ja schließlich Amateure.“ Nun aber eben solche, die vor dem Spiel ihres Lebens stehen.
Das Sachs-Stadion ist für die 60er altbekanntes Terrain und gewohnte Umgebung, mit derzeit größerem Fassungsvermögen als das Grünwalder Stadion. Man sollte sie, wenn nur irgendwie möglich, in die SWer Vorstadt, auf den engen Platz auf der Maibacher Höhe holen.
Denn man geht ja nicht in ein Spiel, um von vorneherein zu verlieren.