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HANDBALL: BEZIRKSKLASSE
Waigolshausens Frauen besänftigen ihren Trainer
Gegen den HSV Bergtheim siegt der TSV souverän und hält Anschluss an die Spitze. Warum der Handball im Ort trotzdem keine sonderlich guten Perspektiven hat.
Analyse noch auf dem Feld: Der Waigolshausener Trainer Peter Krause trotz des Sieges im Diskurs mit seinen Spielerinnen Annika Mergans (links) und Irina Koch.
Foto: Steffen Krapf | Analyse noch auf dem Feld: Der Waigolshausener Trainer Peter Krause trotz des Sieges im Diskurs mit seinen Spielerinnen Annika Mergans (links) und Irina Koch.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:31 Uhr

Handball

Bezirksklasse Nord Frauen

TSV Waigolshausen – HSV Bergtheim III 18:14

1. (1.) TV Gerolzhofen 8 7 1 0 155 : 116 15 : 1
2. (3.) TSV Waigolshausen 9 7 0 2 154 : 127 14 : 4
3. (2.) TV-DJK Hammelburg 9 7 0 2 194 : 151 14 : 4
4. (4.) FC Bad Brückenau II 8 4 0 4 148 : 148 8 : 8
5. (5.) HSG Volkach II 11 4 0 7 186 : 221 8 : 14
6. (6.) HG Maintal 7 3 0 4 131 : 123 6 : 8
7. (7.) TSV Pfändhausen 10 3 0 7 153 : 197 6 : 14
8. (8.) SG Garitz/Nüdlingen II 7 2 0 5 128 : 126 4 : 10
9. (9.) HSV Bergtheim III 8 1 1 6 141 : 181 3 : 13
10. (10.) TG Höchberg III a.K. 0 0 0 0 0 : 0 0 : 0

TSV Waigolshausen – HSV Bergtheim III 18:14 (12:6)

Eine Geburtstagsfeier innerhalb des Teams am Abend direkt vor einem Spieltag schmeckt keinem Trainer besonders. Auch Peter Krause nicht, dem Trainer der Bezirksklasse-Handballerinnen des TSV Waigolshausen. „Halb zwei wurde es gestern Nacht, haben mir die Spielerinnen geschrieben“, berichtet er – natürlich im Wissen, dass die Uhrzeit vermutlich um einiges beschönigt wurde. Dem 79-jährigen Trainerfuchs kann schließlich keiner mehr etwas vormachen.

Ohnehin stellte er seine Mannschaft nach dem wenig glorreichen letzten Auftritt, kurz vor Weihnachten zuhause gegen den FC Bad Brückenau II, auf die Probe. Zwar wurde diese Partie klar mit 24:14 gewonnen, trotzdem wurde der sonst so ruhig und besonnen wirkende Krause noch zwei Wochen später sichtlich wütend, wenn er daran zurückdenkt. Mit nur sechs Spielerinnen reiste der Gast aus Bad Brückenau nach Waigolshausen, ohne Torhüterin und während des Spiels fiel gar noch eine weitere Spielerin verletzt aus. „Das war grottenschlecht. Da habe ich mich schon fast geschämt Trainer der Mannschaft zu sein“, so die drastische Aussage des Handballverrückten: „Das war furchtbar. Ich habe meinem Team danach gesagt, dass ich weg bin, wenn wir noch einmal so spielen. Das tue ich mir nicht an“.

Doch: Trotz einer mutmaßlich feuchtfröhlichen Feier am Vorabend enttäuschten die Frauen des TSV Waigolshausen ihren Trainer diesmal nicht. Im Derby gegen die dritte Mannschaft des HSV Bergtheim bot der TSV über weite Strecken eine konzentrierte und abgeklärte Vorstellung und gewann am Ende verdient mit 18:14.

Abgesehen vom 1:1-Ausgleichstreffer durch die Bergtheimerin Stefanie Brand, wurde es ein klassischer Start-Ziel-Sieg des TSV. „Im Angriff war das am Anfang ganz gut“, fand Krause lobende Worte für seine Sieben. 12:6 hieß es zur Pause, in der sich Gäste-Trainer Stefan Adrio erstmal etwas herunterkühlen musste. Der Hüne an der Seitenlinie, der sich in der Region einst einen guten Namen als Torhüter gemacht hatte, haderte lautstark aufgrund einer Entscheidung von Schiedsrichter Heinz Ebert aus Bergrheinfeld, der Adrio daraufhin mit Gelb verwarnte.

„Ich habe meinem Team gesagt, dass ich weg bin, wenn wir noch einmal so spielen.“
TSV-Trainer Peter Krause nach der Leistung im vorherigen Spiel

In der Halbzeitansprache gelang es ihm aber offenbar, den Ärger in die richtige Bahnen zu lenken. Das Liga-Schlusslicht trat nach dem Seitenwechsel deutlich verbessert auf und kam acht Minuten vor Schluss bis auf zwei Treffer heran. Das lag vor allem daran, dass die Landesliga-erprobte HSV-Torhüterinnen Renate Brand mit starken Paraden dafür sorgte, dass Waigolshausen zwischenzeitlich über zehn Minuten ohne Treffer blieb. Die Aufholjagd der Bergtheimerinnen endete aber doch nicht im großen Happy-End. TSV-Spielerin Annika Mergens machte mit ihren zwei Toren zum 16:13 und 17:13 vier Minuten vor Schluss alles klar.

Durch den siebten Saisonsieg zog der TSV Waigolshausen als Dritter punktgleich mit dem Zweiten TV/DJK Hammelburg. Spitzenreiter Gerolzhofen hat noch einen Zähler mehr auf dem Konto. Zu viel Träumereien wird Peter Krause allerdings nicht zulassen, der jetzt im achten Jahr an der Seitenlinie bei den Waigolshäusern steht. Die Personaldecke wird immer dünner, Nachwuchs gibt es quasi überhaupt keinen. „Die jungen Mädels zieht es hier in der Gegend alle zum Korbball“, ärgert sich Krause etwas.

Aber was tun? Im Fußball werden solche Situationen seit Jahren durch Spielgemeinschaften gelöst. Das findet Krause im Handball, gerade hier in der Region, schwierig. „Da ist ja niemand, mit dem wir das machen könnten“, sagt er: „Pfändhausen hat genügend Leute und bei Bergrheinfeld käme der Zwist zwischen den Dörfern dazu“.

Waigolshausen: Mauder – Weigand, Koch 4 Tore, Staat, C. Mergans 4, A. Mergans 4, Müller, L. Mergans 2, Wehner, Krohn 2, Werthmann 2.

Bergtheim: Fehrenz, R. Brand – J. Nolte 2, Neuhöffer, Kexel, S. Brand 3, Erhard 2, Hufnagel, Wirsching 3, Rösner, Scheuring 1, N. Nolte 3/2 per Siebenmeter, Peschke.

Schiedsrichter: Heinz Ebert (Bergrheinfeld). Zuschauer: 60. Zeitstrafen: 4/0. Rot: Corina Mergans (Waigolshausen).

 
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