Am Ende schloss Fußball-Landesligist SV Euerbach/Kützberg die Saison in der Staffel Nordwest mit 43 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz ab. Nach der starken Vorrunde sicher eine Enttäuschung, doch Trainer Oliver Kröner relativiert das Ganze ein wenig, indem er mit einigen Dingen aufräumt, die von außen als Erwartungshaltung in den Verein und die Mannschaft hineingetragen wurden.
„Wir wollten uns in der Liga etablieren und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, das haben wir erreicht“, wiederholt Kröner das vor der Runde gesteckte Ziel. Dennoch sei man natürlich mit 15 Zählern in der Rückrunde, davon lediglich zehn nach der Winterpause, nicht zufrieden, wie Kapitän Mirza Mekic sagt. „Das ist der Trainer nicht, der Verein nicht und wir Spieler sind es natürlich auch nicht.“
Starker Beginn des Kröner-Teams
Dabei lief es in der Hinrunde sehr gut für den SV. Mit lediglich drei Niederlagen und nur 14 Gegentoren in 15 Partien stand man an der Tabellenspitze, wurde Herbstmeister. In der Wintervorbereitung fingen die Schwierigkeiten an. „Wir hatten in dieser Zeit sehr viel Verletzungspech. Ich habe mich gleich im ersten Spiel verletzt“, so Mekic, der mit David Thomas, Lucian Murgoci, Florin Popa und am Ende Timo Pitter noch weitere Ausfälle nennt. So fehlten einige Stützen, was Kröner nicht als Ausrede zählen lassen will: „Wir wollten da keinen über die Schmerzgrenze belasten und man darf nicht vergessen, dass wir in der letzten Saison oft mit Spielern aus der zweiten Mannschaft agiert haben und erfolgreich waren.“ Ebenso mit ins Kontor schlug die ein oder andere Systemumstellung. Man wollte sich eben nicht nur auf eine Spielweise begrenzen lassen.
„Da nehme ich auch das ein oder andere unerfreuliche Ergebnis auf meine Kappe“, so Kröner, der schon während der Runde stets betont hatte, dass er die Mannschaft in einem Prozess sehe. „Neue Systeme können nicht immer von heute auf morgen funktionieren, aber wir spielen ja alle nicht erst seit gestern Fußball, da kann man die Schuld nicht immer auf das System schieben“, nimmt Mekic seinen Coach in Schutz.
Spieler gestalteten die Kabine um
Dennoch habe man laut Kröner in dieser Runde sehr viel gelernt – insbesondere, was die Mannschaft schon kann und was (noch) nicht. Da seien negative Phasen manchmal gar nicht so schlecht. „Klar ist man bei mangelndem Erfolg nicht immer gut gelaunt, aber bei schlechten Serien zeigt sich erst der Lernwille einer Mannschaft“, so der Coach. Zudem sei man dann für die Zukunft besser gerüstet.
In der Mannschaft habe es, so Mekic, durch die komplette Saison gepasst. „Wenn wir nicht elf Freunde wären, würde das bei einem so kleinen Kader gar nicht funktionieren“, sagt der Kapitän. Auch die Mannschaft habe versucht, durch kleine Maßnahmen, wie die Kabine neu einzurichten, einen Spirit zu entfachen. „Leider hat das nicht funktioniert. Aber wir freuen uns, dass Oli und Tobias Schunder weitermachen und den angefangenen Weg mit uns weitergehen“, ist Mekic froh über die Verlängerungen der Trainer. Dennoch macht er keinen Hehl daraus, sich sehr auf die Sommerpause gefreut zu haben, um Kraft für die neue Saison zu tanken.