Sonntagnachmittag, meist um 15.00 Uhr: Der Schiedsrichter pfeift das Spiel an. 22 Mann hechten in sauberen Trikots dem Ball auf dem gemähten Rasen hinterher, während vor dem Sportheim der Grill und hinter der Theke die Kaffeemaschine auf Hochtouren läuft. Szenen wie diese gibt?s in jedem Dorf zuhauf. Sie sind so alltäglich, dass sie vielerorts schon als Selbstverständlichkeit gelten. Doch was wäre denn die Mannschaft ohne ihren Betreuer, der den Eiskoffer schleppt, der Gesamtverein ohne Vorstandschaft und Helfer, die sich um die Abläufe kümmern? Da genügen genau drei Buchstaben: Nix.
Genau deshalb gibt?s die alljährlichen DFB-Sonderehrungen in den Fußballkreisen, bei denen alljährlich unermüdliche Macher mit einer Urkunde samt DFB-Uhr geehrt werden. Dass es in den allermeisten Fällen nur ihnen zu verdanken ist, dass es den Breitensport überhaupt noch gibt, wird ja schließlich immer weniger geschätzt. „Sie sind keine Ansammlung von Interessen, Sie sind eine Ansammlung von Hingabe. Was wäre denn, wenn es nicht Menschen wie Sie gäbe?“, rief der stellvertretende Schweinfurter Landrat Peter Seifert in den Saal des Fränkischen Hofes in Geldersheim, wo die Schaar der Ehrenamtlichen versammelt war.
Schnell kristallisiere sich heraus, dass die Hingabe der „Stützen und Eckpfeiler der Vereine“ (O-Ton des Kreisvorsitzenden Gottfried Bindrim) für sie selbst Hobby, Erfüllung und Freude zugleich sei. „Ich bin ja Rentner und hupf? halt a? jeden Tag am Sportplatz rum“, meinte Kreissieger Josef Mock, der für seine Verdienste rund um den FC Kleinsteinach geehrt wurde. „Für mich ist es jedes Mal eine besondere Freude, Ehrungsveranstaltungen durchzuführen und zu danken“, sagte BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau, der zu Wort kam, nachdem der Kreisehrenamtsbeauftragte Edgar Hedrich mit Ehrengast Harald Aumeier über seine Profi-Laufbahn gesprochen hatte.