zurück
FUTSAL: BAYERISCHE MEISTERSCHAFT
Euerbach/Kützberg vermisst ein wenig Glück
Gut gekämpft, doch vergebens: Der SV Euerbach/Kützberg scheiterte in der Vorrunde. Gegen Nürnberg (weiß; Mike Meyer) gab's immerhin ein 1:1 für Hassib Mansoori (schwarz) und Co.
Foto: Michael Bauer | Gut gekämpft, doch vergebens: Der SV Euerbach/Kützberg scheiterte in der Vorrunde. Gegen Nürnberg (weiß; Mike Meyer) gab's immerhin ein 1:1 für Hassib Mansoori (schwarz) und Co.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 14.02.2017 03:49 Uhr

„Jetzt wird es Zeit, dass wir draußen angreifen können. Schließlich haben wir uns da ja was vorgenommen.“ War?s Trotz? Eher nicht, Oliver Kröner wirkte recht gelassen nach dem Vorrunden-Aus des SV Euerbach/Kützberg bei der bayerischen Futsal-Meisterschaft. In Nürnberg gab es für Spielertrainer Kröner und seine Bezirksmeister-Mannschaft eine deutliche Niederlage, sowie eine haarscharfe und auch extrem unglückliche. Dazwischen sorgte das 1:1 gegen Ausrichter FC Bayern Kickers Nürnberg dafür, dass der Bezirksligist nicht ganz ohne Erfolgserlebnis nach Hause fahren musste – auch wenn?s nicht reichte, in die Fußstapfen von Titelverteidiger FC Sand zu treten. Das übernahm der oberfränkische ZV Thiersheim, der final den oberbayerischen SC Olching mit 3:0 bezwang. Dass gleich zwei Gruppengegner im Endspiel standen, spricht dann auch ein bisschen für das Euerbacher Pech.

„Wir sind schon enttäuscht“, sagte der Ex-Profi jedoch bei aller Gelassenheit. „Wenn man es im letzten Spiel der Vorrunde selbst in der Hand hat, in Halbfinale einzuziehen, dann ist das schon ärgerlich, wenn man so knapp scheitert.“ So knapp – das hieß in Zahlen 2:3 gegen Landesligist und Oberbayern-Titelträger SC Olching. Wie knapp es war, zeigte der Verlauf der Schlussphase. Erst traf der Euerbacher Julian Brändlein in der zwölften Minute beim Stand von 2:2 den Pfosten, dann verlor sein Coach den Ball als Letzter Mann und Shkumbin Shala traf zum 2:3. „Dass ausgerechnet ich den Fehler mache, war schon ärgerlich“, so Kröner, der wusste, dass selbst ein 2:2 gereicht hätte zu Rang zwei. So rutschte der SVE gar noch auf den letzten Platz in „Franken-Gruppe“ A ab. Da war dann auch die zweimalige Führung durch Thomas Heinisch für die Katz gewesen. „Es hätte aber ja auch genauso anders herum ausgehen können. Deswegen gibt?s keine Kritik an der Mannschaft, sie hat eine tolle Hallenrunde gespielt“, bilanzierte Kröner am Ende positiv.

Tschechische Nationalspieler

Alles andere als positiv war?s aber losgegangen für die Euerbacher, bei denen doch nicht Michael Kraus den vom Bezirksfinale verletzten Mirza Mekic (Meniskus) vertreten konnte. Gegen den oberfränkischen Meister ZV Thierstein, der mit zahlreichen tschechischen Futsal-Profis, darunter auch Nationalspieler (Kröner: „Das hat man auch gesehen, das war eine andere Liga“), angetreten war, gab?s ein 1:3, bei dem das Resultat noch das Verträglichste war. Denn gemessen an Ballbesitz und Abschlüssen, hätte das auch deutlicher ausgehen können. Freilich, steht?s nach zwei Minuten schon 0:2, spielt es sich halt längst nicht mehr so unbefangen wie noch beim unterfränkischen Titelgewinn eine Woche zuvor in Münnerstadt. Selbst Zaubermaus Hassib Mansoori könnte sich nie wirklich in seinen Dribblings durchsetzen. So blieb sein Treffer zum 1:2 (6.) auch bedeutungslos.

Fotoserie

Damit war der Druck bereits groß im zweiten Spiel gegen Ausrichter FC Bayern Kickers Nürnberg. Im Vergleich der Bezirksligisten zeigte sich der SV Euerbach/Kützberg jedoch deutlich präsenter, war von Anfang an entschlossen aufs Tor aus. Das dann aber Nürnberg machte: Chan Kiymaz ballerte einen Freistoß einfach durch die Mauer zum 1:0 (8.). Als dann auch noch der Euerbacher Lucian Murgoci mit Rot (Foulspiel als letzter Mann) runter und sein Team zwei Minuten in Unterzahl spielen musste, schien bereits alles vorbei. Doch Florian Popa fasste sich ein Herz, traf und nach dem 1:1 war der SV sogar dem Sieg nahe. Doch der Schiedsrichter wollte partout nicht anerkennen, dass der Kullerball von Raphael Rogers 15 Sekunden vor Schluss die Linie haarscharf überschritten hatte, als Torwart Markus Kaiser ihn noch wegfischte. Kröner wollte aber nicht nachkarten: „Es war halt ein Ball auf Messers Schneide, die Schiedsrichter machen auch nur ihren Job und das gut.“

500 Euro Antrittsprämie

Blieben dem SV Euerbach/Kützberg unterm Strich also die 500 Euro Antrittsprämie, die allen Qualifikanten vorab sicher war. Die Show gehörte an diesem Nachmittag Anderen. Zum Beispiel zwei Bezirksligisten, die jetzt nicht ganz oben auf dem Favoriten-Zettel gestanden hatten: Oberfranken-Meister ZV Thierstein und den Niederbayern vom FC Salzweg, die obendrein noch den stimmgewaltigsten Anhang dabei hatten. In der Vorrunde spielten beide Teams ihre Tore zum Teil wunderschön heraus. Auch im Halbfinale demonstrierte Thierstein, in der Bezirksliga übrigens nur Vorletzter, seine Futsal-Qualitäten beim 3:1 gegen den chancenlosen Türkspor Augsburg. Für Salzweg indes war Endstation nach einem 2:2 Endstation im Sechsmeterschießen, womit der FCS ebenso wie Augsburg 250 Euro Prämie einstrich. Im Endspiel war dann erneut gegen den tschechischen Profi-Futsal aus Thierstein kein Kraut gewachsen: Das 3:0 über Olching sorgte dafür, dass die 1000 Euro für den Sieger ins Grenzgebiet gingen und 500 Euro nach Oberbayern.

Beeindruckt von den Leistungen war auch ein echter Profi. Tim Leibold vom 1. FC Nürnberg sprach im Pausen-Talk über die Aussichten seiner Mannschaft am Sonntag gegen Dresden, seinen eigenen Genesungsprozess – und sagte: „Wir haben heute hier viele gute Techniker gesehen, es macht Spaß beim Futsal zuzuschauen.“

Die Bayerische Futsal-Meisterschaft in Zahlen

Vorrunde
Gruppe A
 
FC Bayern Kickers Nürnberg – SV Olching 0:0  
SV Euerbach/Kützberg – ZV Thierstein 1:3  
FC Bayern Kick. Nürnberg – SV Euerbach/Kützberg 1:1  
ZV Thierstein – SC Olching 3:1  
SC Olching – SV Euerbach/Kützberg 3:2  
ZV Thierstein – FC Bayern Kickers Nürnberg 3:1  
 
1. ZV Thierstein 3 3 0 0 9 : 3   9  
2. SC Olching 3 1 1 1 4 : 5   4  
3. FC Bayern Kickers Nürnberg 3 0 2 1 2 : 4   2  
4. SV Euerbach/Kützberg 3 0 1 2 4 : 7   1  
Gruppe C
 
ATSV Erlangen – TB 03 Roding 4:0  
FC Salzweg – Türkspor Augsburg 1:0  
ATSV Erlangen – FC Salzweg 1:3  
Türkspor Augsburg – TB 03 Roding 3:0  
TB 03 Roding – FC Salzweg 0:2  
Türkspor Augsburg – ATSV Erlangen 3:1  
 
1. FC Salzweg 3 3 0 0 6 : 1   9  
2. Türkspor Augsburg 3 2 0 1 6 : 2   6  
3. ATSV Erlangen 3 1 0 2 6 : 6   3  
4. TB 03 Roding 3 0 0 3 0 : 9   0  
Endrunde
Halbfinale
 
ZV Thierstein – Türkspor Augsburg 3:1  
FC Salzweg – SC Olching 3:5 (2:2) n.6m
Endspiel
 
ZV Thierstein – SC Olching 3:0  
Das Aus: Gegen Olching hätte ein 2:2 gereicht, doch es gab ein 2:3. Hier trifft Olchings Cedric Zeisinger (weiß), die Euerbacher (von links) Dominik Biemer, Danny Djalek und Stefan Heinisch sind machtlos.
Foto: Michael Bauer | Das Aus: Gegen Olching hätte ein 2:2 gereicht, doch es gab ein 2:3. Hier trifft Olchings Cedric Zeisinger (weiß), die Euerbacher (von links) Dominik Biemer, Danny Djalek und Stefan Heinisch sind machtlos.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Euerbach
Kützberg
Michi Bauer
1. FC Nürnberg
FC Bayern München
Glück
Michael Kraus
Zentralverein Thierstein e. V.
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top