Meister der A-Klasse Schweinfurt 1 in der Saison 2015/16 und damit Aufsteiger in die Kreisklasse Schweinfurt 1. Platz fünf in der aktuellen Tabelle, 22:19 Tore, 17 Punkte. Abstand zum Spitzenreiter TSV Theilheim: vier Punkte, bei einem Spiel weniger. Es sieht aus, als wollte sich der Aufsteiger SV Schwanfeld für die Kreisliga warmlaufen. Der Erfolg gibt der jungen Mannschaft auch recht. Selbst mit sechs Punkten weniger, sagt Spielertrainer Marco Forner, „würden wir sagen, dass es gut läuft“.
Doch in Punkto Aufstieg will Forner die Kirche in Deutschlands ältestem Dorf Schwanfeld lassen. „Ich habe schon immer gewusst, dass die Jungs das Potenzial für die Kreisklasse haben“, hatte er schon zu A-Klassen-Zeiten gesagt. Was die Elf auch mit dem Meistertitel unter Beweis stellte. Der Preis war eine „stressige Runde“, denn: „Wenn du sagst, du willst Meister werden und aufsteigen, bist du in jedem Spiel zum Siegen verdammt.“ Diverse Male zählte auch nur das Ergebnis. Dafür aber fühlen sich die Fußballer pudelwohl in der Kreisklasse. Denn ob es für die Kreisliga reichen würde, wagt sich Forner gar nicht erst auszumalen.
Stattdessen genießt er in vollen Zügen die aktuelle Situation. Und die ist mehr als nur Tabellenplatz fünf. Es ist auch mehr als der Erfolg und mehr als das Wegkommen vom Ballbesitz-Fußball und hin zum „hinten gut stehen und schnelle Gegenstöße starten“. Es ist das große Ganze: die trainingsfleißigen jungen Fußballer, der nimmermüde Spielertrainer Marco Forner, der nicht wegzudenkende Co-Trainer Thomas Hoffmann, der umtriebige Abteilungsleiter und Vorstand Sport Klaus Scheuring, der gesamte Verein SV Schwanfeld, die Zuschauer, die Sportanlage und, und, und. „Das ist schon wie eine große Familie“, lässt Forner seinen Gedanken freien Lauf, „die Spieler unternehmen auch außerhalb des Spiels sehr viel miteinander, die Kameradschaft und der Zusammenhalt sind unersetzlich und nur drei Spieler der ersten und zweiten Mannschaft sind von außerhalb.“
Die Schwanfelder Jugendarbeit mit Mannschaften in allen Altersgruppen trägt reichlich Früchte. Gleich mehrere hoffnungsvolle Nachwuchsfußballer darf Forner ins Rennen schicken, sodass eine Fusion mit einem Nachbarort, Wipfeld zum Beispiel, derzeit kein Thema ist. „Allein für die erste Mannschaft stehen mir 20 Spieler zur Verfügung und die jungen Spieler dürfen nicht nur ran, sie müssen es auch“, sagt er. Das klappt erstaunlich gut; und es geht sogar so weit, dass die Elf das Fehlen von Pascal Theiss (Leistenbruch, laut Forner der „beste Fußballer Schwanfelds aller Zeiten“) verschmerzen kann. Forner könnte problemlos eine Startelf aufbieten, bei deren Spielern vorn ausschließlich die zwei im Alter steht. Die einzigen Ü-30-Spieler sind Thomas Lutz und Marco Forner, Daniel Krölling und Jörg Ziegler sind „auch schon so in die Richtung“, der Rest ist Anfang bis Mitte 20. „Egal wen ich ins Spiel reinschmeiße, bei uns läuft es immer“, sagt Forner.
Am Sonntag führt die Reise zum Tabellennachbarn DJK Wülfershausen (6./16 Punkte) und die stuft Forner als „schwer zu schlagen“ ein, da sie Aufstiegsambitionen pflegt. „Wir wollen dort kein Lehrgeld zahlen, sondern die DJK ärgern“, nimmt sich Forner vor. Um deren Spitzenspieler Fabian Benkert auszuschalten, tüftelt Forner bereits an einem ausgefuchsten Plan.