Ein unbefriedigendes Ende eines packenden Fußballspiels. Wütende Zuschauer, Rangeleien und ein Schiedsrichtergespann, das auf dem Weg in die Kabine Geleitschutz bekam. Nicht, dass das 4:3 nach Verlängerung (2:2, 0:0) für Tükiyemspor jetzt unverdient gewesen wäre, aber die jetzt zum dritten Mal in Serie nach Verlängerung bezwungenen Geusfelder hatten am Ende Schiedsrichterpech. Denn Marco Stretz köpfte in der 118. Minute zum vermeintlichen 4:4 ein. Doch das zählte nicht. Der Schiedsrichter, oder besser gesagt einer seiner Assistenten, hatte eine regelwidrige Schieberei gesehen.
Von türkischer Seite gab es unmittelbar nach dem Treffer keinerlei Proteste. Und auch Spielertrainer Murat Akgün hatte „nichts gesehen“, lediglich ein paar neutrale Zuschauer machten einen leichten Schubser abseits der eigentlichen direkten Torszene aus. „Wir sind happy, fahren morgen mit 13 Mann in den Urlaub“. Genau letzteres brachte die Verlierer auf die Palme. „Das Spiel wurde vorverlegt, weil die Türken morgen in den Urlaub fahren. Das ist Wettbewerbsverzerrung", ärgerte sich Geusfelds Spielertrainer Stephan Körber.
Wer ist Schuld daran? Laut Akgün ist die Antwort eindeutig, denn der BFV hatte die von Türkiyemspor gewünschte Vorverlegung bereits im Februar genehmigt, mit der Begründung „am 7. Juni sei alles rum“, was die Relegation betrifft. Das Spiel selbst nahm erst nach dem Geusfelder Ausgleichstreffer zum 1:1 in der 60. Minute richtig Fahrt auf. Davor stand Geusfelds Deckung gut. Speziell Patrick Bäuerlein hatte den wendigen Akgün gut im Griff. Das 1:0 erzielte Emre Kotra (52.) im Nachschuss, davor hatte Geusfelds Keeper Jonas Bäuerlein großartig pariert. Beim Geusfelder Ausgleich half ein wenig das Glück, denn Marco Stretz' Schuss war leicht abgefälscht, ging dann vom Innenpfosten ins Netz. Das 2:1 glückte Evrim Omur, der auf eine Flanke seine Fußspitze noch ran brachte und den Torwart überlupfte. Es sah fortan nicht mehr nach großer Gegenwehr aus, aber dann zeigte sich, die wie schon bei der Relegationsniederlage gegen Schwanfeld (2:3), die nicht ganz sattelfeste Türkische Abwehr. Beim jeweiligen Ausgleich zum 2:2 (86.) und 3:3 (105.) war sie nicht im Bilde. Für die endgültige Entscheidung sorgte Yahya Yavuz (117.) Er setzte sich im Geusfelder Strafraum durch und erzielte den umjubelten Siegtreffer zum 4:3. Aus Geusfelder Sicht tragisch: Davor hatte Marco Schwarz die Riesengelegenheit zur Führung – aber nach einem Solo über 60 Meter hob er, alleine vor des Gegners Torwart angekommen, die Kugel zu wenig an, sodass Kazim Ceseay den Schuss sicher abfing. Andererseits hatten auch die Sieger in der regulären Spielzeit die Riesenchance auf das 3:1. Aber Akgün wollte es wohl zu schön machen. Torwart und Abwehrspieler umspielt, und dann doch am Torwart gescheitert.
Für die wackeren Geusfelder gibt es jetzt noch eine weitere Chance. Am Sonntag spielen sie gegen den Verlierer aus der Partie TSV Aidhausen gegen Sportfreunde Steinbach.
Die Statistik zum Spiel
Um einen Platz in der Kreisklasse Türkiyemspor SV 12 Schweinfurt – SC Geusfeld n. V. 4:3 (2:2, 0:0)
Schweinfurt: Ceseay – Fortino, Öztürk, Yuksel, Omur – Hasanoglu, Özbodur, Durukan, Hotza – Akgün, Karasu. Wechselspieler: Yavuz, Kotra, Fazlioglu. Geusfeld: J. Bäuerlein, Betz, Stahl, P. Bäuerlein, Stretz – F. Bäuerlein, M. Müller, Laufer, Körber – Schwarz, J. Müller. Wechselspieler: Kans, S. Bäuerlein. Tore: 1:0 Yahya Yavuz (52.), 1:1 Marco Stretz (60.), 2:1 Evrim Omar (69.), 2:2 Laufer (86.), 3:2 Akgün (92.), 3:3 Betz (105.), 4:3 Yavuz (117.). Schiedsrichter: Orf (Bad Neustadt). Zuschauer: 430 (in Grettstadt).