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Fußball: Regionalliga Bayern
FC-05-Präsident Markus Wolf: "Wir schaffen das noch!"
Der Vorsitzende und Hauptsponsor der Schweinfurter über den Alptraum München, die ewige Hoffnung auf die Dritte Liga, prominente Zugpferde und ausbleibende Anerkennung.
Der Motivator: Markus Wolf ist nicht nur Vorsitzender des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt, sondern auch Hauptsponsor. Der Drittliga-Aufstieg ist für ihn auch in wirtschaftliches Interesse.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Der Motivator: Markus Wolf ist nicht nur Vorsitzender des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt, sondern auch Hauptsponsor. Der Drittliga-Aufstieg ist für ihn auch in wirtschaftliches Interesse.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 16.12.2021 12:00 Uhr

Der FC 05 Schweinfurt bereitet sich aktuell im Trainingslager in der Türkei auf die Restsaison in der Fußball-Regionalliga Bayern vor. In den beiden Testspielen gegen Mittelrhein-Oberligist FC Düren (1:2) und Regionalligist TSV Havelse (1:0) konnte die Mannschaft ihre Siegesserie unter dem neuen Trainer Tobias Strobl nicht lückenlos fortsetzen. Trotzdem ist Präsident und Hauptsponsor Markus Wolf felsenfest davon überzeugt, dass die Meisterschaft trotz der acht Punkte Rückstand des Tabellenzweiten auf Spitzenreiter Türkgücü München noch nicht entschieden ist.

Frage: Kurz vor dem Trainingslager ging's zum Neujahrsempfang des FC 05 in die Spielbank nach Bad Kissingen. Mal vor der Restrunde testen, wie es um Glück im Spiel bestellt ist?

Markus Wolf: Dann müsste es ja auch heißen: Pech in der Liebe. Nein, nein, das war schon länger geplant und ist Zufall, dass es genau jetzt zur sportlichen Situation passen würde.

Sind Sie ein Glücksspieler?

Wolf: Überhaupt nicht. Ich bin kein Gambler. Ich war mal in Las Vegas, das macht auch mal Spaß für einen Abend. Aber ich habe lieber zugeschaut. Am Würfeltisch, das waren immer die schönsten Frauen und die beste Stimmung.

Passt ja auch besser zum Slogan: "Wir arbeiten Fußball".

Wolf: Ja. Auch wenn's mit Glück zu tun hat, wie wir im letzten Spiel vor dem Winter gesehen haben, als wir nach 0:3-Rückstand noch mit 4:3 gegen Rosenheim gewonnen haben. Trotzdem: Zum Erfolg gehören vor allem harte Arbeit und Konstanz.

Loten aus, was in Schweinfurt finanziell machbar ist: Präsident Markus Wolf (links) und Sportleiter Björn Schlicke.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Loten aus, was in Schweinfurt finanziell machbar ist: Präsident Markus Wolf (links) und Sportleiter Björn Schlicke.

Was ist in dieser Saison mit ehrlicher Handwerksarbeit noch drin?

Wolf: Ich sage, dass wir noch viel erreichen können. Wir schaffen das noch, ich bin immer Optimist. Wir können alle zwölf Spiele gewinnen. Davon bin ich überzeugt.

Sorgt allein das Wort "München" bei Ihnen nicht langsam für Alpträume?

Wolf: Nein, weil es das letzte Mal eine Mannschaft aus München sein wird, die uns den Aufstieg streitig machen kann. Es sieht ja nicht so aus, als würde eine Münchner Mannschaft aus der Dritten Liga absteigen. Es wäre aber schon bitter, wenn wir zum dritten Mal an einer Münchner Mannschaft scheitern würden. Dass es eng wird, haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir hatten vor dem Oktober noch drei Punkte Vorsprung. Wir haben unsere eigenen Hausaufgaben also nicht ausreichend gemacht. Man sieht aber auch: Geld schießt doch Tore, und Türkgücü hat nun einmal einen größeren Etat. Deswegen steht der Aufsteiger auch vor uns, obwohl wir um zehn Punkte besser sind als im letzten Winter. Da muss man notfalls eine Überlegenheit des Kontrahenten anerkennen.

"Ich bin ein Arbeiter, der seit zwölf Jahren hart und gut arbeitet, ohne eine Lohnerhöhung zu erhalten."
FC-05-Präsident Markus Wolf über Aufwand und Ertrag 

Wenn's wieder nichts wird mit dem Aufstieg: Gehen Sie in der nächsten Spielzeit dann selbst auf Nummer sicher und nehmen noch deutlich mehr Geld in die Hand?

Wolf: Nein. Definitiv nein. Der FC 05 Schweinfurt besteht ja nicht nur aus Markus Wolf. In München gibt es zwei, drei größere Investoren. Ich will alleine nicht so viel Geld investieren. Ich gebe schon einen fast siebenstelligen Betrag, das ist sehr viel Geld für mich und meine Firma. Aber wenn Stadt und Industrie das nicht entsprechend anerkennen und sich beteiligen, dann ist es eben so, wie es ist. Und trotzdem haben wir nach Türkgücü ja den zweithöchsten Etat. Das ein Aufsteiger so dasteht, ist eine Ausnahmesituation. Das gibt es nächste Saison vermutlich nicht noch einmal. Für die Regionalliga wäre unser Etat dann schon sehr hoch, da muss es erst einmal einen zweiten Verein geben, der solch professionelle Bedingungen bieten kann.

Auch die Gefahr, dass das viele Geld, wie zuletzt, für die Katz sein kann, motiviert Sie nicht, nochmal aufzustocken?

Wolf: Auf keinen Fall. Wenn man sieht, dass bei ausbleibenden Siegen sofort kaum noch Zuschauer kommen, frage ich mich natürlich: wofür überhaupt? Wir werden es, wenn wir diesmal nicht aufsteigen, aber noch einmal zu den vergleichbaren Konditionen versuchen. Und dann müssen wir auch wieder der BFV-Pokal gewinnen. Das haben wir zuletzt zweimal nicht geschafft, was in Summe 500000 Euro weniger in der Kasse bedeutete, als angestrebt. Das darf man auch nicht vergessen. Und in der Stadt heißt es nur: Wolf, mach halt mal. Ich verstehe nicht, wenn ich als Oberbürgermeister einer Stadt wie Schweinfurt 2025 die Landesgartenschau präsentiere und sehr viel Geld für Werbung in die Hand nehmen muss, nicht begreife, dass ich in einem Fußball-Verein im Profigeschäft eine Plattform hätte, die einen deutschlandweit bekannt macht. Mal ehrlich: Wer kennt denn Schweinfurt?

Nachdenklich: Markus Wolf hat mit dem FC 05 viele schöne Momente erleben dürfen, zum ganz großen Wurf hat's aber noch nicht gereicht.
Foto: Oliver Schikora | Nachdenklich: Markus Wolf hat mit dem FC 05 viele schöne Momente erleben dürfen, zum ganz großen Wurf hat's aber noch nicht gereicht.

Die Würzburger Kickers nehmen sich auf ihrem Weg gerne Prominenz ins Boot. Erst Bernd Hollerbach, jetzt Felix Magath. Solche Persönlichkeiten können viel bewegen. Auch eine Variante für den FC 05?

Wolf: Es ist ja nicht so, dass wir keine Angebote bekommen hätten von vergleichbaren Zugpferden. Die Frage ist nur, was bringt's? Die kommen ja auch nicht für einen Appel und ein Ei. Es dreht sich letztlich immer ums Geld. Da muss man Kosten und Nutzen aufwiegen. Andererseits sind bei uns alle Posten besetzt. Für welche Position sollten wir Jemanden holen? Beispielsweise einen Koordinator für ein Bundesliga-Nachwuchsleistungszentrum, ja. Doch dafür sind wir in der Regionalliga zu weit unten, dazu müssen wir erst in die Dritte Liga.

Mal ganz ehrlich, Herr Wolf: Wann haben Sie eigentlich die Schnauze voll vom Fußball?

Wolf: Diese Frage stelle ich mir jedes Jahr. Vor allem dann, wenn es mal nicht so läuft und alles schlecht geredet wird. Eine gewisse Verbitterung ist da. Weil ich diesen Verein in den vergangenen zwölf Jahren kernsaniert und strukturiert habe. Da erwarte ich, wie jeder Arbeiter auch, dass ich Anerkennung erfahre und belohnt werde. Vor allem wenn die Stadt Millionen Rücklagen hat. Ich bin quasi ein Arbeiter, der seit zwölf Jahren hart und gut arbeitet, ohne eine Lohnerhöhung zu erhalten.

 
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    Zweckoptimismus! Die Meisterschaft ist entschieden, das ist klar. Fussball arbeiten ist gut, Fussball gut spielen ist besser! Die Chance war da, aber der FC 05 hat es mal wieder versaut und hofft nun erneut darauf, dass in der kommenden Saison die Rückkehr in den Profifussball gelingen könnte. Zu wünschen wäre es, aber wenn man die bisherigen Bemühungen analysiert, verbleiben Zweifel. Selbst wenn 2021 der Aufstieg gelingen sollte, wie will dieser Verein in der 3. Liga gegen "Fallen Angels" der 1. Liga bestehen? PS: Es wäre wünschenswert, wenn der Lokalkrieg zwischen dem FC05 unddem FWK endlich beendet wird. Rivalität ist sicherlich ok, aber nicht unter der Gürtellinie! Mainfranken hat genug Potential für 2 Profi-Mannschaften, sogar in der 2. Bundesliga!
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  • T. H.
    Markus Wolf. Danke, daß Sie diesem Verein eine Perspektive geben. Ein langer Atem zahlt sich am Ende aus!
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  • R. M.
    Ein typisches Interview mit Markus Wolf. Er wirkt wie ein beleidigtes, trotziges Kind. Ständig zu motzen, dass ihm die Stadt was schuldet, obwohl die Schweinfurter Bürger bereits die ganze, hervorragende Anlage finanzieren. Sich über fehlende Sponsoren beschweren, die vielleicht nicht dran glauben, dass Schweinfurt mit 8 Punkten Rückstand Meister wird. Ewiges Gemoser, dass zu wenige Zuschauer kommen, anstatt nach den Gründen zu fragen.
    Dazu kommt wie in jedem Interview das obligatorische Rumhacken auf den Kickers, denen er im Endeffekt alles nachmacht und deren Spielern (Jabiri, Billick) er seit Jahren danken sollte.
    Wenn es einen Rat gibt, den Wolf beachten sollte, dann, dass er ehrlich alles im Verein verbessern sollte, als gegen Stadt, Sponsoren, potenzielle Fans und Kickers auszuteilen. Denn Schweinfurt hat in der Realität bessere Bedingungen als Kickers, wenn dieser Vergleich - auch von Herrn Bauer - denn ständig gezogen werden muss.
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  • A. M.
    Eins vorweg, ich gönne dem FC05 den Aufstieg. Wäre eine Bereicherung für die Region. Allerdings kennt Herr Wolf nicht den Unterschied zwischen realistischer Ambitioniertheit und Größenwahn. Selbst mit 12 Siegen (nie im Leben!!!) wäre der Aufstieg nicht sicher, denn München kann sich zwei Niederlagen erlauben, um dann trotzdem noch aufzusteigen. Realistischer wäre, das Ziel in der kommenden Saison ins Auge zu fassen.
    Die Kickers stellen sich auch nicht hin und tönen, diese Saison aufzusteigen, alle restlichen Spiele können gewonnen werden und 7 Punkte Rückstand zur Spitze seien aufholbar. Aber Herr Wolf hatte noch nie Sinn für das wirklich Machbare.
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  • G. K.
    Jetzt wird aber richtig Gas gegeben von Seiten der Main&Post. Wer so vorprescht wie der Wolf, der wird auch keinen Blumentopf bei Stadt und größeren Sponsoren erben. Und wenn ich diesen einen Arm sehe, dann habe ich bereits gespendet.
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  • S. G.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • S.
    Lieber "komsan"... eine kleine Anmerkung zu Ihrer Bemerkung bezüglich des einen Armes von Markus Wolf sei mir gestattet. Bei mir sehen beide Arme, der komplette Oberkörper und ein Bein so aus. Geschadet hat es mir bisher nicht, ein "bunter Mensch" (übrigens in jeder Hinsicht) zu sein. Ganz sicher ist Toleranz ein erster Schritt zum verständnisvollen Miteinander - und ich kenne Markus Wolf trotz eines bunten Armes als einen toleranten und zielstrebigen Menschen und Geschäftsmann, der ziemlich gut einschätzen kann, wo es diese Blumentöpfe gibt, und wo nicht. Das nur am Rande und sicher auch mit dem nötigen Augenzwinkern. Sportliche Grüße schickt Ihnen Michael Bauer...
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  • M. M.
    War doch ohnehin klar, dass unter diesem Artikel wieder die Fans des komischen Global Soccers stänkern.
    Vielleicht passt es denen einfach nicht, dass das Global Soccer Produkt im Vergleich zur Tradition eines FC 05 nur eine ganz kleine Nummer ist, welche die letzten Jahre nur durch viel investiertes Geld im Profifußball mitmischen darf. Tradition beim FWK: Insgesamt 2 Jahre 2. Liga seit Vereinsgründung, viel Amateurfussball und eben ganz viel Flyeralarm. Gähn.
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