„Sehr gut“ antwortete Katja Scholz vom SC 13 Schweinfurt auf die Frage, wie die Veranstaltung aus Sicht des Ausrichters gelaufen ist. Zwei Tage lang kämpften im Schweinfurter Silvana-Bad 316 Schwimmer aus 19 Vereinen bei der Bezirksmeisterschaft und dem internationalen Masters um Bestzeiten und Podestplätze. Nach sechs Jahren erstmals wieder in Schweinfurt.
Die Rahmenbedingungen waren hervorragend, auch wenn es mit den vielen Sportlern, Helfern und Zuschauern zeitweise arg eng am Beckenrand wurde. „Es hat alles reibungslos geklappt. Unser junges Team mit all den Ehrenamtlichen hat tolle Arbeit geleistet“, sagte Scholz am Sonntagnachmittag, als sich das Silvana allmählich leerte.
Als Trainerin der ersten Mannschaft hatte sie freilich nicht nur den organisatorischen Ablauf im Auge, auch das sportliche Abschneiden der SC-13-Schwimmer war wichtig – und auch dort konnte sie ausschließlich gute Nachrichten vermelden: „Was gerade unsere Jüngsten, die riesige Entwicklungssprünge gemacht haben, am Wochenende geleistet haben, war schon überwältigend. Da kommt im Verein was richtig Tolles nach. Wir hoffen, dass alle dabei bleiben.“ 32 Akteure schickten die Gastgeber in 136 Einzelstarts ins Becken – 114 neue Bestzeiten sprangen dabei heraus.
Leithammel für den Nachwuchs
Besonders hervortaten sich die zwei 14-Jährigen Severin Köhler und Elias Iakab – die beiden hoffnungsvollsten Talente des SC 13 Schweinfurt. Köhler, der an beiden Tagen an den Start ging, sprang sieben Mal ins Becken und verließ selbiges jedes Mal mit Bestzeit und Platz eins. Vor allem mit seiner phantastischen Zeit von 1:11,82 Minute über die 100 Meter Brust sorgte er für Aufsehen. „Severin und Elias sind aktuell unsere besten Schwimmer im Verein und die motivierendsten Vorbilder für den restlichen Nachwuchs“, berichtet Scholz: „Beide sind bodenständige Typen. Die ziehen die anderen mit – das ist schön, denn es braucht immer ein paar Leithammel, die vorneweg gehen. Unsere Kleinen im Verein schauen zu ihnen auf.“
Das nächste Ziel von Köhler und Iakab sind die deutschen Meisterschaften im Mai in Berlin. „Ich geh davon aus, dass sie das schaffen“, so die Trainerin, die schon seit 1987 beim SC 13 Schweinfurt am Beckenrand steht. Die entsprechenden Zeiten, um sich für die Deutsche zu qualifizieren, müssen von den Schweinfurter Talenten bei den bevorstehenden Wettkämpfen in Plauen, Erlangen und Würzburg in den nächsten Wochen erzielt werden.
„Ich will unbedingt zu den Deutschen“, erzählte Severin Köhler am Rande des Wettkampfs. Seit er sieben Jahre alt ist, schwimmt er. Teamkolleg Elias Iakab fing sogar noch drei Jahre früher an – damals bei der DLRG Schonungen. Parallel zu den Wettkämpfen für den SC Schweinfurt schwimmt Iakab derzeit auch im Bayernkader der DRLG. Sein Ziel dieses Jahr konnte er auch mit einem Wort beantworten: „Berlin!“
Zwar sprangen die zwei Kumpels am Samstag auch mal gemeinsam ins Becken, aber eigentlich sind sie zwei völlig unterschiedliche Schwimmer. „Je länger, desto besser“, lautet Iakabs Motto. Köhler ist dagegen derjenige für die kurzen Strecken. „Ich bin einmal die 400 Meter geschwommen“, erzählte Köhler und lachte dabei: „Nach 100 Metern konnte ich schon nicht mehr. Da hab ich gemerkt, dass die langen Strecken nichts für mich sind und Ausdauersport nicht so meins ist.“
Training mit der schweren Puppe
Iakab dagegen profitiert von seinem langjährigen Training als Rettungsschwimmer. „Dadurch, dass ich dort viel mit der Puppe, die 50 Kilo wiegt, schwimme bringe ich sehr viel Ausdauer mit.“ Seit sieben Jahren heißt seine zweite sportliche Heimat – neben der DLRG Schonungen – Schwimmclub 1913 Schweinfurt. „Ich wollte einfach noch mehr trainieren, um noch besser zu werden und immer weiter voranzukommen“, sagte der ehrgeizige Nachwuchssportler. Außerdem spornt auch die vereinsinterne Konkurrenz durchaus an, wie beide berichteten: „Wir pushen uns im Training gegenseitig und versuchen so unsere Ziele zu erreichen.“
Wo kann das sportlich noch hinführen? Wenn alles glatt läuft, im Mai zur Deutschen Meisterschaf – nach Berlin.
Ergebnisse im Auszug
SC 13 Schweinfurt – Markus Harzheim (2009) 1. 100 Brust; Adriane Gutmann (2011) 3. 50 Freistil; Michael Kraus (2008) 1. 50 Rücken, 2. 100 Lagen, 3. 100 Freistil; Philipp Sperber (2006) 3. 100 Brust; Leona Harzheim (2008) 2. 50 Brust, 2. 100 Brust, 3. 100 Lagen; Alina Steblau (2008) 2. 50 Freistil, 2. 100 Freistil, 2. 100 Rücken, 2. 50 Schmetterling und 2. 100 m Lagen; Daria Steblau (2009) 2. 400 Freistil; Denis Gukenheimer (2009) 1. 50 Rücken, 1. 200 Rücken, 2. 400 Freistil, 2. 100 Rücken, 2. 100, 2. 200 Lagen, 3. 50 Freistil, 3. 200 Freistil; Christian Eckert (2006) 1. 50 Freistil, 3. 200 Rücken, 3. 50 Schmetterling, 3. 200 Lagen; Denny Leneschmidt (2005) 2. 200 Rücken; Jule Thamm (Juniorinnen) 1. 50 Freistil, 1. 100 Freistil, 1. 50 Rücken, 1. 100 Rücken, 1. 50 Schmetterling, 1. 100 Schmetterling, 1. 100 Lagen; Elias Iakab (2005) 2. 400 Freistil, 2. 50 m Schmetterling, 2. 100 m Lagen, 3. Bronze 200 F; Severin Köhler (2005) 1. 100 Rücken, 1. 50 Schmetterling, 1. 100 Lagen, 1. 50 Freistil, 1. 100 Freistil, 1. 50 Brust, 1. 100 Brust; Michael Schellenberger (AK 40) 1. 400 Freistil, 1. 50 Brust, 1. 100 Rücken, 1. 200 Schmetterling; Markus Lindner (AK 35) 1. 400 Freistil, 1. 50 Brust; Jürgen Weber (AK 60) 1. 400 Freistil, 1. 50 Schmetterling; 4x50 m Lagen Staffel männlich 1. mit Köhler, Sperber, Iakab, Eckert; 4x50 m Freistil Staffel männlich 1. mit Scholz, Sperber, Kraus, Köhler; 4x50 m Freistil (2008-2011) 3. mit Gukenheimer, D. Steblau, Leis, A. Steblau; 4x50 m Lagen (2008-2011) 2. mit Gukenheimer, Harzheim, Kraus, S. Steblau.
TV Gerolzhofen – Daniel Sterk (Junioren) 1. 50 Schmetterling, 2. 100 Lagen; Anna Schwaab (2007) 3. 400 Freistil, 3. 100 Brust, 2. 200 Brust, 3. 200 Rücken, 2. 100 Schmetterling; Julia Schwaab (2005) 1. 100 Freistil, 1. 200 Freistil, 1. 400 Freistil, 1. 200 Rücken, 1. 100 Schmetterling, 2. 200 Schmetterling, 1. 100 Lagen, 1. 200 Lagen; Karin Werbinek (AK 60) 1. 50 Brust, 1. 50 Schmetterling, 1. 100 Lagen.