Die Aufstiegsträume des TSV Forst haben nach dem Fußball-Landesliga-Relegations-Hinspiel gegen die SpVgg Hösbach-Bahnhof einen herben Dämpfer erhalten. Die Elf von Trainer Pero Skoric unterlag dem Vizemeister der Bezirksliga West auf heimischen Platz mit 1:3. Aber nicht nur das Ergebnis lässt die Forster mit wenig Zuversicht auf das Rückspiel am Sonntag ab 16 Uhr blicken.
Eigentlich begann der Auftakt in die Relegation für Forst nach Maß. Ein blitzsauberer Angriff reichte gegen bis dahin forsch auftretende Gäste, um in Führung zu gehen. Burhan Bayats Zuspiel von der rechten Seite verwertete Shaban Rugovaj mit einem satten Schuss aus 20 Metern zum 1:0 in der zwölften Minute. Den Gästen aus dem Ortsteil des Marktes Hösbach blieb da nur Staunen ob der individuellen Qualitäten in Reihen des TSV.
Die Gäste berappeln sich gegen Forst
Die Krux: Die Skoric-Elf schöpfte ihr Potenzial ansonsten kein weiteres Mal aus. Es war ein pomadiger Auftritt. Nach einer fast viertelstündigen Schockphase berappelten die Gäste sich wieder und kämpften sich zurück ins Spiel. Die vom ehemaligen Erst- und Zweitligaspieler Jürgen Baier trainierte Mannschaft drängte vor dem Pausenpfiff auf den Ausgleich. Hösbachs Offensivmann Patrick Schneider, der schon die erste Großchance der Partie hatte (7.), rauschte in der 25. Minute haarscharf im Fünfmeterraum am Ball vorbei. Nach einer Standardsituation zwanzig Minuten später war Schneider fast an derselben Stelle diesmal mit dem Fuß am Ball, der dann aber knapp neben dem Forster Tor vorbeirauschte. Die gut 50 Gästefans, die über 200 Kilometer Hin- und Rückfahrt für ihr Team in Kauf nahmen, hatten da bereits den Torschrei auf den Lippen.
Nach dem Seitenwechsel sahen die 386 Zuschauenden erst einmal verhaltenere Gäste. Der TSV Forst hatte scheinbar die Spielkontrolle, ohne jedoch offensiv wirklich Druck aufbauen zu können. Nach knapp einer Stunde Spielzeit ging dann alles ganz schnell. Die Baier-Elf drehte das Spiel überfallartig. Leichtfertig verlor Forst am eigenen Strafraum den Ball an den giftigen Hösbacher Lukas Weineck, der sofort weiter auf Schneider spielte.
Hösbachs Patrick Schneider krönt seine Leistung
Dessen Hereingabe von der Grundlinie bugsierte Forsts Daniel Mohr ins eigene Tor. Das Tohuwabohu in der Hintermannschaft des TSV hielt an. Keine 60 Sekunden später lag der Ball schon wieder im Gehäuse von Keeper Mohamed Hamdoun. Nach einem Angriff über rechts vollstreckte Felix Renner von der Strafraumgrenze zum 1:2. Während die euphorisierten Hösbacher nun leidenschaftlich verteidigten und auf Konter lauerten, zeigte Forst keine adäquate Reaktion. Mit einem blutleeren Auftritt war kein Comeback in Sicht. Stattdessen drängte Hösbach-Bahnhof auf das dritte Tor. Mehrere Konter ließ die Elf ungenutzt, ehe Schneider seine starke Leistung mit einem Heber über Hamdoun zum 1:3 in der 90. Minute krönte.
"Nach der Führung haben wir die Bremse gezogen. Wir haben nicht mehr gespielt und uns zu wenig bewegt", ärgerte sich Forsts Trainer Skoric nach dem Abpfiff. In der Halbzeit hatte er seine Spieler noch eingeschworen und gewarnt, dass die Leistung nicht reichen würde.
Er forderte mehr "Engagement, Willen und Beweglichkeit". Das Ende ist bekannt. "Wir haben verdient verloren", fand Skoric. "Am Sonntag wollen wir versuchen, alles besser zu machen." Hösbachs Trainer Baier freute sich freilich über die ersten 90 Minuten Relegationsfußball: "Es ist noch nicht durch. Aber es ist ein klasse Ergebnis für uns."