In den K.-o.-Wettbewerben im Profifußball verliert der sogenannte Europapokalmodus der mehr erzielten Auswärtstore ab sofort seine Brisanz. Gibt es nach Hin- und Rückspiel eine Torgleichheit zwischen beiden Mannschaften, kommt nun nicht mehr die Mannschaft weiter, die mehr Auswärtstore erzielt hat. Diese 1965 eingeführte Regel wurde gekippt. Die Rechnerei weicht nun einer Verlängerung und gegebenenfalls einem Elfmeterschießen.
Das gilt sowohl für die europäischen Wettbewerbe wie Champions- und Europa League als auch für die Relegationsspiele in den drei höchsten deutschen Ligen. "Die Relegationsspiele werden als Hin- und Rückspiel entsprechend den Bestimmungen der Uefa-Klubwettbewerbe ausgetragen, die für die Austragung von Spielen im K.-o.-System gelten", heißt es in Paragraph drei der DFB-Spielordnung, der Auf- und Abstieg regelt.
Darunter fällt auch die Regionalliga Bayern – allerdings erst ab Saison 2022/23, da es in diesem Jahr keine Aufstiegsrelegation aus dieser Spielklasse gibt, so Josef Janker, Spielausschuss-Vorsitzender des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV).
Für die Landes- und Bezirkseben allerdings bleibt es laut Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter beim bisherigen System. "Wir übernehmen diese Regelung auf bayerischer Ebene nicht", meint der Würzburger. "Noch nicht", ergänzt Janker. Denn auch der BFV werde die neue Regelung für K.-o.-Spiele sicherlich in naher Zukunft anwenden.
Bittere Erfahrung in Kitzingen
Die mit Hin- und Rückspiel ausgetragenen Relegationsspiele auf bayerischer Ebene werden also zumindest nach dieser Saison noch unter die Auswärtstorregel gestellt. Das heißt, wer bei Torgleichheit auswärts mehr Tore erzielt hat, kommt eine Runde weiter.
So wie 2018 der TSV Uettingen, der sich in der ersten Runde der Relegation um einen Platz in der Bezirksliga gegen den SSV Kitzingen mit einem 1:1 zuhause und einem 2:2 in Kitzingen durchsetzte.