481 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen am Samstag den 3:1-Sieg des FC 05 Schweinfurt im Regionalliga-Heimspiel gegen den SV Schalding-Heining. Gut möglich, dass es 484 geworden wären, hätte der FC 05 nicht Ende Oktober drei Personen, die nach seinen Erkenntnissen dem rechtsextremen Milieu zuzurechnen sind, mit einem unbefristeten Hausverbot aus dem Sachs-Stadion verbannt.
"Zur Wahrung der allgemeinen Ordnung und der Sicherheit anderer Zuschauerinnen und Zuschauer", wie der Verein mitteilte. In den vergangenen Wochen war das Trio regelmäßig bei Schweinfurter Spielen im Fanblock anzutreffen und hatte sich mit weiteren Gleichgesinnten hinter einem schwarzen Transparent mit einem Symbol der Hooligan-Szene und der Aufschrift "JSM – jung, sportlich, motiviert" postiert.
Beim ersten Heimspiel seit dem verhängten Stadionverbot war es Aufgabe der vereinseigenen Ordnungskräfte und des externen Sicherheitsdienstes, den drei mutmaßlichen Rechtsextremisten den Zugang zu verwehren. "Sie waren nicht im Stadion und sind nicht am Eingang erschienen", sagte der Sicherheitsbeauftragte des FC 05, Anthony Killen, nach der Partie. "Auch im Umfeld des Stadions gab es keine Auffälligkeiten."
Ein weiteres Indiz, dass die Sanktion gegen die mutmaßlich rechtsradikale Gruppierung, der rund zehn Personen angehören, Wirkung gezeigt hatte: Besagte JSM-Fahne hing nicht mehr am Zaun vor der Gegengerade.
Ebenso richteten die Sicherheitsleute bei der Einlasskontrolle ihr Augenmerk auf verbotene, extremistische Symbole und einschlägige Modemarken, die in der rechten Szene getragen werden. "Auch in dieser Hinsicht mussten wir nicht eingreifen", stellte Anthony Killen fest.
Hintergrund: Beim Spiel gegen die Würzburger Kickers Anfang Oktober war ein Zuschauer in einem Pullover mit dem Schriftzug "The white race" ("Die weiße Rasse") aufgetaucht. Damit die drei Personen, die beim FC 05 Hausverbot haben, auch nicht mehr bei Auswärtsspielen erscheinen, hat Killen, wie er sagt, in der vergangenen Woche alle Vereine der Regionalliga Bayern angeschrieben. Ob die anderen Klubs ebenfalls Hausverbote aussprechen werden, war dem Sicherheitsbeauftragten bislang nicht bekannt.