Da dürfte die Oberschwappacher Trikotwäscherin wenig Freude gehabt haben, als sie kurz nach dem Abpfiff den strahlenden DJK-Spielertrainer Michael Reugels sah. Dessen Dress war nämlich von oben bis unten verdreckt – ein Zeichen seines Einsatzes in den vorangegangenen 90 Minuten, in denen er sich zusammen mit Torjäger Christian Klug als Hauptakteur und absolutes kämpferisches Vorbild seiner DJK Oberschwappach hervortat, die in der Kreisliga Schweinfurt 2 am Ende mit 5:2 gegen die SG Sennfeld gewann. „Das war ein Sieg des Willens, der Mentalität. Der ,Dreier' gibt uns für die nächsten Monate mit Sicherheit Auftrieb“, jubelte er.
Doch zu Beginn wurde die DJK vom Schwung der Gäste ganz schön überrascht. „Da haben wir komplett gepennt, das darf einfach nicht passieren“, kommentierte Reugels die Situation unmittelbar vor dem 0:1, das bereits in der ersten Minute – im Anschluss an eine SG-Ecke – fiel. „Wenn wir nur zwei Minuten später das 0:2 kassieren, wäre es ganz schwer geworden. So war es vermutlich der Hallo-Wach-Effekt, mit dem wir uns ins Spiel gekämpft haben.“
Tatsächlich übernahmen die Hausherren danach mehr und mehr die Kontrolle, kamen durch Klug, der nach einem Eckball per Kopf traf (33.), zum verdienten Ausgleich und ließen im gesamten ersten Durchgang nur noch eine Möglichkeit für die Gäste zu. Diese hätte allerdings zwingend zum 2:1 für Sennfeld führen müssen. Im Mittelpunkt stand Marcial Weisensel, der über weite Strecken des Spiels komplett blass blieb und sich gegen die DJK-Verteidigung nur selten durchsetzen konnte: Mit einem langen Ball aus den eigenen Reihen wurde er in dieser Szene aber auf die Reise geschickt, doch allein vor dem Keeper schaffte er es nicht, den Ball im Gehäuse unterzubringen (42.).
Sennfelds Offensive wirkungslos
Was zu diesem Zeitpunkt allerdings noch niemand wusste – es sollte bis zum Abpfiff die letzte große Möglichkeit der Gäste gewesen sein, was Mittelfeldstratege Marco Berthold maßlos ärgerte: „Nur spielerische Lösungen zu suchen, wird im Abstiegskampf zu wenig sein. Da müssen wir auch mal dreckig gewinnen. Wenn wir auswärts zwei Tore erzielen, dann muss das auch mal reichen.“
Er verstand ebenso wenig wie die mitgereisten Fans, dass Sennfeld nach starken Anfangsminuten derart abbaute. „Es ist komplett unverständlich, warum wir dann das Spielen eingestellt haben. Das hatten wir uns definitiv anders vorgenommen. Mit so einer Leistung wird es sehr schwierig“, prophezeite er schwere Zeiten für die SG.
Auch nach dem Wechsel kauften die Gastgeber ihren Gegnern (trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch einen von Weisensel verwandelten Strafstoß) immer wieder den Schneid durch eine tolle Zweikampfführung ab, angeführt von Spielertrainer Reugels, der vor der Abwehr als Abräumer fungierte und teilweise nur noch im Bodenkampf zu sehen war – und von Sturmtank Klug, der an allen fünf DJK-Toren beteiligt war, vier Treffer selbst erzielte und die Partie schließlich zur Klug-Show machte. „Es ist natürlich super, einen solchen Spieler in seinen Reihen zu haben“, lobte der Coach seinen Torjäger. „Da weißt du immer, dass etwas passiert.“
In der Tat wurde es stets gefährlich, wenn die DJK-Tormaschine mit dem Leder in Berührung kam. Zwischen der 61. und der 80. Minute schnürte der Oberschwappacher noch einen Dreierpack – und entlockte mit seinem lupenreinen Hattrick sogar dem sich unter den Zuschauern befindlichen Ex-DJK-Meistercoach Roland Schlosser ein entzücktes Lächeln. „Prima. Das Ergebnis hat gestimmt, so darf es weitergehen“, sagte Schlosser nach dem Abpfiff.