
Er konnte es gar nicht deutlich genug betonen, dass der Fokus der zweiten Spieleinheit auf der Defensivarbeit gelegen habe. "Wir wollten das Spiel gegen den Ball rein bekommen", sagte FC-05-Trainer Timo Wenzel. Offensiv war nämlich auch das 2:2 (0:0) bei Bayernligist SC Eltersdorf keine Ruhmestat der Schweinfurter. Doch auch das Abwehrverhalten stellte Wenzel nicht zu frieden. Und das nicht nur wegen der zwei Gegentore.
FC 05 in den Zweikämpfen zu passiv
Die entsprangen peinlichen Patzern. Beim 1:1 spielte der eben eingewechselte Nicolas Pfarr den Ball dem Gegner in die Füße, beim 2:1 sprang nur der zweifache Eltersdorfer Torschütze Dickson Abiama (59., 64.) hoch - "obwohl wir da sechs Ochsen im Strafraum stehen haben", so Wenzel. In der torlosen ersten Hälfte hatte sein Konzept ("Geduld haben, eine defensives Spiel durchzuziehen") noch halbwegs funktioniert. "Nur waren wir beim Mittelfeldpressing in den Zweikämpfen zu passiv."
Nach vorn lief bei den Nullfünfern lange nichts, bezeichnend, dass mit Neuzugang Pius Krätschmer ein Defensivspieler die erste Chance zum 0:1 genutzt hatte (52.). Ebenfalls bezeichnend: Dass der 35-jährige Adam Jabiri kurz nach seiner Einwechslung per Kopf den Ausgleich besorgte (81.). "Der Alte ist drin und macht sein Tor", so Wenzel, der nicht verheimlichen wollte, dass man noch auf Stürmersuche sei. "Wir sondieren den Markt. Und in den kommt jetzt langsam Bewegung."
Dass im Trainingslager, in das die Mannschaft am Montagmorgen aufbricht, ein Torjäger auftaucht, ist hingegen höchst unwahrscheinlich. Im Süden des Bayerischen Waldes stünde im Vordergrund, "dass wir für uns sind, die Charaktere sich kennenlernen". Dass zusammenwächst, was zusammengehört, in der Umsetzung der Spieltaktik aber noch verständlicherweise fremdelt.

Zwölf neue Spieler hat der FC 05 schließlich vor dem zweiten Test präsentiert, ein 13. war in Eltersdorf schon über den Platz gelaufen, obwohl seine Vorstellung erst in ein paar Tagen erfolgen soll: Andreas Binner wird den Würzburger FV verlassen und bei den Schweinfurtern dritter Torwart hinter Luis Zwick und Jan Reichert. "Markus Wolf und Norbert Kleider kennen ihn gut, er ist ein super Typ. Es ist aber klar geregelt, dass er die Nummer drei ist."
Noah Schorn geht wohl nach Ingolstadt
Der Kampf um die anderen zehn Plätze ist derweil eröffnet, wird aber noch mit angezogener Handbremse ausgetragen. Einige Spieler haben nach den ersten zwei harten, die Grundlagen schaffenden Trainingswochen muskuläre Probleme. Zudem fehlten Ronny Philp (Schulter), Kevin Fery (privat) und Noah Schorn. Der 20-jährige Mittelfeldspieler testete parallel mit dem FC 04 Ingolstadt II, der ihn voraussichtlich verpflichten wird.
Von den neuen Akteuren hinterließen der giftige Linksverteidiger Lamar Yarbrough und der laufstarke Pius Krätschmer die auffälligsten Eindrücke, Torhüter Luis Zwick hatte wenig zu halten und war bei beiden Gegentoren machtlos. Unter dem Strich wirkte der FC 05 aber noch heterogen. Doch das soll ja das fünftägige Gastspiel im Sporthotel Sonnenhof richten. Die nächste Chance, das zu prüfen, gibt's am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen den Landesligisten FC Sturm Hauzenberg.
Schweinfurt: Zwick - Lo Scrudato, Kleineheismann, Billick, Yarbrough - Korb, Krätschmer - Suljic, Ramser, Laverty - Awata. Eingewechselt: Pfarr, Jabiri.
Tore: 0:1 Pius Krätschmer (52.), 1:1, 2:1 Dickson Abiama (59., 64.), 2:2 Adam Jabiri (81.).