Es ist vollbracht: Der ERV Schweinfurt hat am Sonntag bei brütender Hitze auch das Rückspiel um die Meisterschaft in der 2. Rollhockey-Bundesliga gewonnen – und das gleich zweistellig. Mit dem 10:4 (4:2) gegen den VfL Hüls geht eine aus Schweinfurter Sicht sehr erfolgreiche Saison mit dem Titelgewinn zu Ende.
Eine starke Runde hatte die Mannschaft um Trainer Jürgen Wenz gespielt. Zwar gab es gleich im zweiten Spiel gegen eben jenen VfL Hüls die erste Niederlage (4:9), aber davon erholten sich die ERVler gut. Nur noch ein weiteres Mal, im März gegen den SGR Darmstadt, mussten sie sich geschlagen geben (6:3). Ansonsten liest sich die Saisonbilanz mit neun Siegen und nur einem Unentschieden in zwölf Spielen durchaus beeindruckend.
So gelang es den Schweinfurtern, bereits die reguläre Saison als Tabellenerster abzuschließen und als Favoriten in die Play-offs zu gehen. „Wir spielen da schon gut mit. Wir sind ja jetzt das zweite Jahr in der eingleisigen zweiten Bundesliga und mit der Saison natürlich hochzufrieden“, erklärte ERV-Trainer Wenz. „Wir haben zwar im Herbst mal ein Spiel verloren. Das liegt allerdings auch daran, dass zu dieser Zeit unsere Eishockeyspieler wieder fehlen. Wir haben da einen breiten Kader.“ Bei seinem Lob klaubte sich Wenz die Torhüter heraus: „Wir haben zwei junge Talente, die die Saison richtig konstant durchgespielt haben. Das ist sehr wichtig. Vor ein paar Jahren hatten wir einen Umbruch, bei dem einige Alte gegangen sind. Mittlerweile werden auch die anderen Jüngeren von Jahr zu Jahr besser.“
Dabei entwickelte sich die Aufgabe gegen Hüls zu einer leichteren als gedacht. Die Schweinfurter zeigten von Beginn an, wer der Herr im Haus ist, und ließen die mit nur sechs Spielern angereisten Westfalen kaum zur Entfaltung kommen. Die gingen zwar in Führung, doch behob Michele Amrhein den kleinen Faux Pas nur eine Minute später. Die schon im Hinspiel eine Woche zuvor siegreich gebliebenen (7:5) Schweinfurter wirkten auch in der Folge spritziger und gedankenschneller. Bis zur Pause stand für sie somit eine verdiente 4:2-Führung zu Buche.
Verzicht auf den Aufstieg
Nach der Halbzeit merkte man den Gästen zunehmend den Kräfteverschleiß in der gleißenden Sommerhitze an. Schweinfurt schraubte das Ergebnis nach oben und verpasste sowohl vor als auch nach dem Seitenwechsel viele richtig gute Einschussgelegenheiten. Letztlich wurden die Gäste durch den Schlusspfiff erlöst, und sie sanken erschöpft zu Boden, während die Gastgeber feierten. „Wir haben den Grundstock für unseren Erfolg im Hinspiel gelegt. Zudem hat Hüls heute in Alexander Peuser ihr bester Mann gefehlt. Der hat uns im Hinspiel richtig Probleme bereitet“, sagte ERV-Trainer Wenz. „Und mit dem kleinen Kader war es für sie in dieser Hitze auch nicht einfach.“
Das Aufstiegsrecht in die erste Liga wird der ERV laut Jürgen Wenz jedoch nicht wahrnehmen: „Die Bundesliga spielt durch den Herbst, und da fehlen uns unsere Eishockeyspieler. Außerdem bräuchten wir eine geeignete Halle, und das ist in Schweinfurt alles nicht so einfach.“
Die Statistik des Spiels
ERV Schweinfurt – VfL Hüls 10:4 (4:2)
Schweinfurt: Graf, Marterstock, Jason, Amrhein, Denner, Eberlein, S. Knaup S., J. Knaup, Köder, Küsters, Schäfer.
Schiedsrichter: Thißen/Ullrich.
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Moritz Prechtel (7.), 1:1 Michele Amrhein (8.), 2:1 Jan Eberlein (13.), 2:2 Tobias Hoppe (15.), 3:2 Pascal Schäfer (17.), 4:2 Jan Eberlein (21.), 5:2 Alex Küsters (30.), 6:2 Maurice Köder (32.), 6:3 Tim Kenda (34.), 7:3 Lukas Denner (39.), 8:3, 9:3 Michele Amrhein (40., 41.), 9:4 Tobias Hoppe (45.), 10:4 Alex Küsters (47.).