Zwei dicke Bretter gilt es für die Mighty Dogs an diesem Wochenende zu bohren. Zweimal werden die Schweinfurter dabei kaum auf Fan-Unterstützung hoffen dürfen. Denn nach zuletzt vier Heimspielen in Serie steht an diesem Wochenende eine kleine Auswärtstournee auf dem Spielplan. Und die hält zwei Rückspiele gegen Teams bereit, mit denen das Team von Trainer Andreas Kleider keine guten Erfahrungen gemacht hat.
Am Freitagabend gilt es in Grafing (20 Uhr) zunächst mal eine bessere Figur zu machen, als beim 1:11 gegen Klostersee auf heimischem Eis. Wie schwer das wird, weiß Kleider ganz genau: "Ich sage schon seit Jahren, dass Klostersee für mich so etwas wie der FC Bayern der Eishockey-Bayernliga ist," so der Coach mit Blick auf die konstant guten Platzierungen und Leistungen der letzten Jahre, die den EHC nur deshalb noch nicht in die Oberliga gebracht haben, weil der Verein nicht aufsteigen möchte.
Torhunger beim Spitzenreiter
Das Gros der Mannschaft um den aktuellen Bayernliga Top-Torjäger Lynnden Pastachak spielt seit Jahren zusammen und präsentiert sich auch in dieser Saison entsprechend eingespielt und überlegen. Mit sieben Punkten Vorsprung vor Miesbach liegt Klostersee bei allerdings auch zwei Spielen mehr unangefochten an der Tabellenspitze und wird diesen Vorsprung gegen Schweinfurt nicht schmelzen lassen wollen, wie die Gier, immer noch mehr Tore erzielen zu wollen, im Hinspiel andeutete.
"Wir treffen grundsätzlich auf zwei spielstarke Mannschaften und dürfen weder in Grafing noch in Kempten (Sonntag, 18 Uhr) den Fehler machen, mitspielen zu wollen." Es gehe vielmehr darum, das gegnerische Spiel im Keim zu ersticken und dann mit den eigenen schnellen Stürmern auf Konter zu setzen.
Defensivtraining lag im Fokus
"Dass wir das können, haben wir diese Saison schon oft gezeigt. Wie wir verteidigen müssen, um die neutrale Zone bestmöglich zu kontrollieren, haben wir in dieser Woche speziell trainiert", ist Kleider zuversichtlich, dass sowohl beim Klassenprimus, als auch gegen den ESC Kempten, dem man am vergangenen Wochenende noch mit 4:6 unterlegen war, etwas drin sein könnte.
Personell muss Kleider dabei aber wohl auf den erkrankten Verteidiger Leonardo Ewald verzichten. In Ermangelung von Alternativen in der Defensive plant der Trainer daher zunächst mit fünf Verteidigern. "Sollte das nicht funktionieren und wir umdisponieren müssen, könnte Semjon Bär als zusätzlicher Spieler in die Abwehr rücken." Der Kapitän hatte vor den Verpflichtungen von Dennis Ostertag und Esbjörn Hofverberg bereits in der Verteidigung ausgeholfen, würde aber natürlich eine Lücke in der zweiten Angriffsreihe hinterlassen.
"Daher möchte ich es vermeiden, umzustellen", macht Kleider deutlich, dass er bei aller Stärke der Gegner und aller taktisch defensiven Grundausrichtung durchaus auch offensiv denkt. Insgesamt seien alle Schweinfurter froh, dass die Partie gegen Kempten auf diesen Sonntag vorverlegt werden konnte, die Mighty Dogs somit im Spielrhythmus bleiben und das Mammutprogramm zwischen dem 23. Dezember und dem 16. Januar ein wenig entzerrt werden konnte.