Eishockey
Die Spiele vom Freitag: TEV Miesbach – TSV Erding | n.P. 6:5 | |
EHC Königsbrunn – HC Landsberg | n.V. 3:4 | |
EC Bad Kissingen – EHF Passau | n.P. 4:3 | |
ESC Dorfen – EHC Klostersee | 9:3 | |
ERV Schweinfurt – EV Füssen | 4:5 |
ERV Schweinfurt – EV Füssen 4:5 (1:1, 2:2, 1:2)
Auch wenn für den ERV Schweinfurt eine 4:5-Niederlage gegen Füssen zu Buche stand, dürften die meisten der 635 Zuschauer den Icedome am späten Freitagabend zufrieden verlassen haben. Spät, weil das Spiel aufgrund einer Verspätung der Gäste mit rund 15 Minuten Verzögerung begann. Zufrieden, weil sie Zeuge eines hochklassigen Spiels zweier starker Bayernliga-Mannschaften geworden waren.
Von Beginn an schlugen beide Mannschaften ein enorm hohes Tempo an und produzierten hüben wie drüben Torchancen. Eine davon nutzte Patrik Rypar zur Führung für die Mighty Dogs, als sein Schuss unhaltbar für Gäste Goalie Benedikt Hötzinger abgefälscht wurde. Doch die Gäste, die in der Anfangsphase einige Probleme mit der Spielweise des ERV hatten, waren nicht lange um eine Antwort verlegen und stellten durch Markus Vaitl in Überzahl auf 1:1 (5.). Besonders ärgerlich war dieser Treffer für die Gastgeber, weil sie im Angriff zuvor durch Pascal Schäfer, der nach der Rückkehr von Marc Zajic wieder in der Verteidigung auflief, das 2:0 hätten erzielen müssen. Er überlegte jedoch zu lange, ob er selbst abschließen oder den mitgelaufenen Andi Kleider bedienen sollte und ließ so die Chance liegen. Die Schlussphase des ersten Drittels gehörte dann klar den Gästen, die aber ebenfalls nichts Zählbares mehr zu Stande brachten.
Zu Beginn des Mitteldrittels machten wieder die Hausherren mächtig Dampf und zogen schnell auf 3:1 davon. Zunächst war es 24 Sekunden nach Wiederbeginn erneut Rypar, der die Scheibe aus dem Gewühl mit großem Willen ins Tor arbeitete (21.). Dann war es die Dritte Reihe um Torschütze Martin Oertel, die einen sauber vorgetragenen Angriff zum 3:1 abschloss (23.). „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie gegen erwartet starke Schweinfurter immer wieder zurückgekommen ist und letztlich, wenn auch etwas glücklich, drei Punkte eingefahren hat“, analysierte Gäste-Coach Andreas Becherer hinterher, was nun folgte. Durch einen Schuss wie ein Strich im Powerplay verkürzte zunächst Velebny Lubos für den 16-fachen deutschen Meister (26.), ehe Samuel Payeur durch eine Direktabnahme auf Hüfthöhe den erneuten Ausgleich besorgte (29.). In einer Partie, die nun zunehmend hitziger wurde, was in einem Faustkampf zwischen Pascal Schäfer und Füssens Florian Simon gipfelte, hatten nun wieder die Gäste etwas Oberwasser.
Doch mit ihrem ersten guten Powerplay des Abends gingen wieder die Mighty Dogs in Führung. Christopher Schadewaldt täuschte gekonnt einen Schuss an, bediente dann aber Josef Straka am zweiten Pfosten, der mit toller Technik uns seiner ganzen Erfahrung einnetzte. Im Anschluss gelang es dem ERV aber erneut nicht, den Sack zu zu machen. Ein weiteres gutes Überzahlspiel blieb ohne Torerfolg. Stattdessen verwerteten die Gäste, gerade wieder komplett, einen weiteren Abpraller von Goalie Ferdinand Dürr, zum Ausgleich (49.). Letzterer machte dann auch beim 5:4-Siegtreffer durch Marc Besl keine glückliche Figur, als er dessen zentralen Schuss durchrutschen ließ und somit ein wenig zum Pechvogel des Abends wurde.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft. Das war unser bestes Eishockey“, machte auch ERV-Coach Zdenek Vanc seinem Team zu Recht keine Vorwürfe. „Gegen einen lauf- und kombinationsstarken Gegner haben wir es sehr gut gemacht. Wenn wir so weiterspielen, mache ich mir vor den nächsten Spielen keine Sorgen!“ Doch gibt es beim ERV trotz eines tollen Spiels noch Steigerungspotenzial. Denn vor allem im Powerplay, blieben die Gastgeber zu häufig ungefährlich. Und auch die zweite Reihe kann sicherlich noch mehr Torgefahr ausstrahlen, als sie es gegen Füssen getan hat.
Schweinfurt: Dürr – Schäfer, Schadewaldt, Knaup, Faust, A. Kleider, L. Kleider, Köder – Straka, Trolda, Rypar, Zajic, Kouba, Andrusovich, Oertel, Grüner, Ledin.
Tore: 1:0 (3.) Rypar (Schadewaldt 4-4), 1:1 (5.) Vaitl (Nadeau, Wood 5-4), 2:1 (21.) Rypar (Straka, Trolda), 3:1 (23.) Oertel (Ledin, Grüner), 3:2 (26.) Lubos (Vaitl, Nadeau 5-4), 3:3 (29.) Klein (Meier, Lubos), 4:3 (46.) Straka (Schadewaldt, Rypar 5-4), 4:4 (49.) Payeur (Lubos, Dropmann), 4:5 (52.) Besl (Keller). Strafminuten: 18 + 10 Schäfer/22 + Simon. Schiedsrichter: Voigt (Laudenbach/Feist) Zuschauer: 635.