Eishockey
Massenschlägerei im Icedome

Schweinfurt „Mighty Dogs“ – ESC Haßfurt 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)
Nein, es war kein Show-Kampf von „The Machine“ Tim Wiese am Freitagabend im Schweinfurter „Icedome“. Hätte es aber sein können, nur mit wesentlich mehr Beteiligten, die sich an einer mehrminütigen „Massen-Wrestling-Einlage“ kurz vor dem Ende des ersten Drittels beteiligten. Einen großen Unterschied aber gab es noch: Bei der Prügelei auf der Eisfläche beim knappen 3:2-Sieg der „Mighty Dogs“ gegen die Haßfurter „Hawks“ vor offiziell 1270 Besuchern waren die Folgen für beide Kontrahenten sehr schmerzlich.
Am meisten für Haßfurts Phillip Bates, der von Zdenek Vanc sprichwörtlich ins Krankenhaus „geprügelt“ wurde. Scheinbar fiel der 37-jährige Tscheche während des privaten Boxduells auf das linke Bein des ESC-Kapitäns. Die traurige erste Diagnose: Bruch des Schien- und Wadenbeines. „Trotz Eingreifens des Schiedsrichters“, so war nach Spielende auf dem Zusatzbericht der Unparteiischen Dominik Beigel und Oliver Mackert vermerkt, ließ Vanc übrigens nicht von Bates los. Er erhielt letztlich eine Matchstrafe.
Kaum zu glauben aber, dass lediglich noch Teamkollege Pascal Schäfer und auf der anderen Seite Haßfurts Max Hildenbrand (jeweils Spieldauerdisziplinarstrafe) vorzeitig zum Duschen geschickt wurden. Hildenbrand und Schweinfurts Spielführer Dion Campbell sollen immerhin die Auslöser für die unschönen Szenen gewesen sein, denn sie hatten sich zuerst wohl verbal einige Nettigkeiten an den Kopf geworfen, dann sprachen die Fäuste und Verstärkung kam von allen Seiten. Campbell ging jedoch straffrei aus dieser Auseinandersetzung heraus. Fakt ist: Aus dem Schwelbrand entfachte sich in sekundenschnelle ein Großbrand, an dem sich neben den beiden Torhütern Benjamin Dirksen (ERV), der über das ganze Feld eilte, sowie Martin Hildenbrand (ESC), auch Spieler beteiligten, die auf den Auswechselbänken saßen.
Die Resonanz darauf war eindeutig: „Das passiert, wenn die Unparteiischen nicht von vornherein konsequent durchgreifen“, kommentierte Schweinfurts Trainer Thomas Berndaner und stellte dem Schiedsrichter-Duo ebenso wie sein Kollege Martin Reichert ein unterdurchschnittliches Zeugnis aus. „Es war ein schönes Spiel für die Zuschauer. Die einzigen, die heute nicht ihre Leitung gebracht haben, waren meiner Meinung nach die Schiedsrichter. Sie haben am Anfang nicht durchgegriffen, waren lasch und haben auch falsche Dinge gepfiffen sowie Dinge, die gefährlich waren, nicht. Und dann eskaliert es.“ Aus der Sicht von Berndaner seien vor allem „die Haßfurter größer gewachsen“, wenn sie in einen Zweikampf hineingingen und beispielsweise „Ellenbogen im Spiel“ gewesen waren. „Das wären normalerweise zwei Minuten. Dann geht halt irgendwann einmal die Rangelei los.“
Eishockey wurde freilich auch noch gespielt. Und die Schweinfurter zeigten von Anfang an, dass sie unbedingt ihren zweiten Derbysieg gegen Haßfurt in dieser Saison einfahren wollen. Nachdem Maximilian Rabs bereits nach 25 Sekunden mit einem Alleingang scheiterte, markierte Aleksander Andrusovich in der 7. Minute die Führung für den souveränen Spitzenreiter. Dass ERV-Kapitän Dion Campbell und Co. anschließend nicht noch öfters ins Schwarze trafen, lag vor allem am „Hexer“ im ESC-Gehäuse, Martin Hildenbrand. Der 28-Jährige erwies sich wieder einmal als bärenstarker Rückhalt und brachte die Schweinfurter Angreifer mit seinen unglaublichen Paraden fast zur Verzweiflung. „Einfach überragend“, schwärmte Reichert nach der Schlusssirene.
Die „Hawks“ gestalteten die Partie deshalb weiter offen und ließen sich auf durch den neuerlichen Rückschlag nach dem 2:0 (erneut war Andrusovich erfolgreich, 28.) nicht von ihrem Kampfgeist abhalten. Sogar in Unterzahl schraubte David Franek mit dem 2:1-Anschluss die Spannung wieder in die Höhe (37.). Ähnlich verlief die Partie im Schlussabschnitt, in der zum dritten Mal am Freitagabend Alexander Andrusovich erfolgreich war (47.), während Franek, diesmal auf Zuspiel des Ex-Schweinfurters Jan Slivka, Benjamin Dirksen im Gehäuse der „Mighty Dogs“, mit dem 3:2 antwortete (58.). Kurz zuvor vergab Mathias Kohl bei einem zugesprochenen Penalty noch die Chance, auf 4:1 zu erhöhen (56.). Bei nur noch 112 verbleibenden Sekunden war der Tabellenführer letztlich zu abgebrüht, um sich nochmals in wirkliche Gefahr zu bringen. Glück war sicher auch auch im Spiel, denn ein Penaltywürdiges Foul kurz vor dem Ende an David Franek, wurde nicht geahndet. Die Schweinfurter brachten den knappen Vorsprung ins Ziel und feierten mit ihren Anhängern den elften Sieg im elften Spiel.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Berndaner, Trainer „Mighty Dogs“ Schweinfurt: „Ich finde schon, dass der Sieg verdient war. Es war natürlich ein schweres Spiel, weil es halt auch ein Derby war. Das war uns klar. Haßfurt hat wieder gut gekämpft. Aber letztlich haben wir verdient gewonnen. Torwart Martin Hildenbrand hat Haßfurts es letztlich zu verdanken, dass es nach dem ersten Drittel nicht schon 4:1 oder 5:1 steht.“
Martin Reichert, Trainer ESC Haßfurt: „Wir waren im ersten Drittel nicht ganz da. Dann haben wird gut ins Spiel gefunden. Schweinfurt war überlegen, was auch zu erwarten war. Aber sie hatten sehr viel Glück, dass sie den knappen Vorsprung am Ende gerettet haben. Eine Derbyniederlage ist immer bitter. Für mich ist aber immer wichtig, dass die Mannschaft eine gute Leistung bringt.“
Michael Rister, Stürmer ESC Haßfurt: „Wir haben Schweinfurt lange in Schach gehalten, auch dank einer überragenden Leistung von unserem Schlussmann. Bei den ‚Mighty Dogs’ waren auch Schwächephasen zu erkennen, wo wir unser Hochwasser bekommen haben. Ich denke, die individuelle Qualität der Schweinfurter konnten wir durch die Mannschaft kompensieren. Es ist denke ich nicht so schmerzlich, als wenn wir höher verloren hätten. Die Schiedsrichter hätten angesichts der Schlägerei vorher anders durchgreifen müssen. Eine Schlägerei ist natürlich nicht schön, gehört zum Eishockey aber dazu. Es kann passieren.“
Steffen Reiser, ehemaliger Spieler „Mighty Dogs“: „Die Schweinfurter haben unterm Strich verdient gewonnen. Sie hätten schon nach dem ersten Drittel deutlicher führen können. Es war ein Derby mit allem, was die Fans sehen wollen. Ein geiles Spiel und Werbung fürs Eishockey. Haßfurt hat wieder eine überragende Leistung abgerufen für das Spielermaterial, dass sie haben. Das muss man einfach sagen und auch einmal ein Kompliment aussprechen. Insgeheim hätten wird nichts dagegen, wenn Haßfurt noch die Zwischenrunde schafft auch wenn es ein großer Rivale ist.“
Statistik des Spiels
ERV Schweinfurt: Dirksen, Graf – Knaup, J. Schneider, Heckenberger, Kleider, Faust, Schäfer, Marquardt – Stumpf, Amrhein, Kohl, Manger, Andrusovich, Vanc, Campbell, Töws, Rabs, M. Schneider.
ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand – Stahl, Marco Hildenbrand, Max Hildenbrand, Marx, Rambacher, Bates, Breyer – Thebus, Kinereisch, Hay, Slivka, Lang, Franek, Dietrich, Rister.
Torfolge: 1:0 (7.) Andrusovich (Kohl, Kleider), 2:0 (28.) Andrusovich (Campbell, Kohl), 2:1 (37.) Franek 5-4, 3:1 (47.) Andrusovich (Amrhein, Knaup), 3:2 (59.) Franek (Slivka).
Schiedsrichter: Beigel / Mackert.
Strafzeiten: Schweinfurt 21 plus Disziplinarstrafe gegen Maximilian Schneider plus Matchstrafe gegen Zdenek Vanc plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Pascal Schäfer / Haßfurt 17 plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Max Hildenbrand plus Disziplinarstrafe gegen David Franek.
Zuschauer: 1270 (300 aus Haßfurt).
Nein, es war kein Show-Kampf von „The Machine“ Tim Wiese am Freitagabend im Schweinfurter „Icedome“. Hätte es aber sein können, nur mit wesentlich mehr Beteiligten, die sich an einer mehrminütigen „Massen-Wrestling-Einlage“ kurz vor dem Ende des ersten Drittels beteiligten. Einen großen Unterschied aber gab es noch: Bei der Prügelei auf der Eisfläche beim knappen 3:2-Sieg der „Mighty Dogs“ gegen die Haßfurter „Hawks“ vor offiziell 1270 Besuchern waren die Folgen für beide Kontrahenten sehr schmerzlich.
Am meisten für Haßfurts Phillip Bates, der von Zdenek Vanc sprichwörtlich ins Krankenhaus „geprügelt“ wurde. Scheinbar fiel der 37-jährige Tscheche während des privaten Boxduells auf das linke Bein des ESC-Kapitäns. Die traurige erste Diagnose: Bruch des Schien- und Wadenbeines. „Trotz Eingreifens des Schiedsrichters“, so war nach Spielende auf dem Zusatzbericht der Unparteiischen Dominik Beigel und Oliver Mackert vermerkt, ließ Vanc übrigens nicht von Bates los. Er erhielt letztlich eine Matchstrafe.
Kaum zu glauben aber, dass lediglich noch Teamkollege Pascal Schäfer und auf der anderen Seite Haßfurts Max Hildenbrand (jeweils Spieldauerdisziplinarstrafe) vorzeitig zum Duschen geschickt wurden. Hildenbrand und Schweinfurts Spielführer Dion Campbell sollen immerhin die Auslöser für die unschönen Szenen gewesen sein, denn sie hatten sich zuerst wohl verbal einige Nettigkeiten an den Kopf geworfen, dann sprachen die Fäuste und Verstärkung kam von allen Seiten. Campbell ging jedoch straffrei aus dieser Auseinandersetzung heraus. Fakt ist: Aus dem Schwelbrand entfachte sich in sekundenschnelle ein Großbrand, an dem sich neben den beiden Torhütern Benjamin Dirksen (ERV), der über das ganze Feld eilte, sowie Martin Hildenbrand (ESC), auch Spieler beteiligten, die auf den Auswechselbänken saßen.
Die Resonanz darauf war eindeutig: „Das passiert, wenn die Unparteiischen nicht von vornherein konsequent durchgreifen“, kommentierte Schweinfurts Trainer Thomas Berndaner und stellte dem Schiedsrichter-Duo ebenso wie sein Kollege Martin Reichert ein unterdurchschnittliches Zeugnis aus. „Es war ein schönes Spiel für die Zuschauer. Die einzigen, die heute nicht ihre Leitung gebracht haben, waren meiner Meinung nach die Schiedsrichter. Sie haben am Anfang nicht durchgegriffen, waren lasch und haben auch falsche Dinge gepfiffen sowie Dinge, die gefährlich waren, nicht. Und dann eskaliert es.“ Aus der Sicht von Berndaner seien vor allem „die Haßfurter größer gewachsen“, wenn sie in einen Zweikampf hineingingen und beispielsweise „Ellenbogen im Spiel“ gewesen waren. „Das wären normalerweise zwei Minuten. Dann geht halt irgendwann einmal die Rangelei los.“
Eishockey wurde freilich auch noch gespielt. Und die Schweinfurter zeigten von Anfang an, dass sie unbedingt ihren zweiten Derbysieg gegen Haßfurt in dieser Saison einfahren wollen. Nachdem Maximilian Rabs bereits nach 25 Sekunden mit einem Alleingang scheiterte, markierte Aleksander Andrusovich in der 7. Minute die Führung für den souveränen Spitzenreiter. Dass ERV-Kapitän Dion Campbell und Co. anschließend nicht noch öfters ins Schwarze trafen, lag vor allem am „Hexer“ im ESC-Gehäuse, Martin Hildenbrand. Der 28-Jährige erwies sich wieder einmal als bärenstarker Rückhalt und brachte die Schweinfurter Angreifer mit seinen unglaublichen Paraden fast zur Verzweiflung. „Einfach überragend“, schwärmte Reichert nach der Schlusssirene.
Die „Hawks“ gestalteten die Partie deshalb weiter offen und ließen sich auf durch den neuerlichen Rückschlag nach dem 2:0 (erneut war Andrusovich erfolgreich, 28.) nicht von ihrem Kampfgeist abhalten. Sogar in Unterzahl schraubte David Franek mit dem 2:1-Anschluss die Spannung wieder in die Höhe (37.). Ähnlich verlief die Partie im Schlussabschnitt, in der zum dritten Mal am Freitagabend Alexander Andrusovich erfolgreich war (47.), während Franek, diesmal auf Zuspiel des Ex-Schweinfurters Jan Slivka, Benjamin Dirksen im Gehäuse der „Mighty Dogs“, mit dem 3:2 antwortete (58.). Kurz zuvor vergab Mathias Kohl bei einem zugesprochenen Penalty noch die Chance, auf 4:1 zu erhöhen (56.). Bei nur noch 112 verbleibenden Sekunden war der Tabellenführer letztlich zu abgebrüht, um sich nochmals in wirkliche Gefahr zu bringen. Glück war sicher auch auch im Spiel, denn ein Penaltywürdiges Foul kurz vor dem Ende an David Franek, wurde nicht geahndet. Die Schweinfurter brachten den knappen Vorsprung ins Ziel und feierten mit ihren Anhängern den elften Sieg im elften Spiel.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Berndaner, Trainer „Mighty Dogs“ Schweinfurt: „Ich finde schon, dass der Sieg verdient war. Es war natürlich ein schweres Spiel, weil es halt auch ein Derby war. Das war uns klar. Haßfurt hat wieder gut gekämpft. Aber letztlich haben wir verdient gewonnen. Torwart Martin Hildenbrand hat Haßfurts es letztlich zu verdanken, dass es nach dem ersten Drittel nicht schon 4:1 oder 5:1 steht.“
Martin Reichert, Trainer ESC Haßfurt: „Wir waren im ersten Drittel nicht ganz da. Dann haben wird gut ins Spiel gefunden. Schweinfurt war überlegen, was auch zu erwarten war. Aber sie hatten sehr viel Glück, dass sie den knappen Vorsprung am Ende gerettet haben. Eine Derbyniederlage ist immer bitter. Für mich ist aber immer wichtig, dass die Mannschaft eine gute Leistung bringt.“
Michael Rister, Stürmer ESC Haßfurt: „Wir haben Schweinfurt lange in Schach gehalten, auch dank einer überragenden Leistung von unserem Schlussmann. Bei den ‚Mighty Dogs’ waren auch Schwächephasen zu erkennen, wo wir unser Hochwasser bekommen haben. Ich denke, die individuelle Qualität der Schweinfurter konnten wir durch die Mannschaft kompensieren. Es ist denke ich nicht so schmerzlich, als wenn wir höher verloren hätten. Die Schiedsrichter hätten angesichts der Schlägerei vorher anders durchgreifen müssen. Eine Schlägerei ist natürlich nicht schön, gehört zum Eishockey aber dazu. Es kann passieren.“
Steffen Reiser, ehemaliger Spieler „Mighty Dogs“: „Die Schweinfurter haben unterm Strich verdient gewonnen. Sie hätten schon nach dem ersten Drittel deutlicher führen können. Es war ein Derby mit allem, was die Fans sehen wollen. Ein geiles Spiel und Werbung fürs Eishockey. Haßfurt hat wieder eine überragende Leistung abgerufen für das Spielermaterial, dass sie haben. Das muss man einfach sagen und auch einmal ein Kompliment aussprechen. Insgeheim hätten wird nichts dagegen, wenn Haßfurt noch die Zwischenrunde schafft auch wenn es ein großer Rivale ist.“
Statistik des Spiels
ERV Schweinfurt: Dirksen, Graf – Knaup, J. Schneider, Heckenberger, Kleider, Faust, Schäfer, Marquardt – Stumpf, Amrhein, Kohl, Manger, Andrusovich, Vanc, Campbell, Töws, Rabs, M. Schneider.
ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand – Stahl, Marco Hildenbrand, Max Hildenbrand, Marx, Rambacher, Bates, Breyer – Thebus, Kinereisch, Hay, Slivka, Lang, Franek, Dietrich, Rister.
Torfolge: 1:0 (7.) Andrusovich (Kohl, Kleider), 2:0 (28.) Andrusovich (Campbell, Kohl), 2:1 (37.) Franek 5-4, 3:1 (47.) Andrusovich (Amrhein, Knaup), 3:2 (59.) Franek (Slivka).
Schiedsrichter: Beigel / Mackert.
Strafzeiten: Schweinfurt 21 plus Disziplinarstrafe gegen Maximilian Schneider plus Matchstrafe gegen Zdenek Vanc plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Pascal Schäfer / Haßfurt 17 plus Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Max Hildenbrand plus Disziplinarstrafe gegen David Franek.
Zuschauer: 1270 (300 aus Haßfurt).
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