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Martial Arts: Weltmeisterschaft
Ein Quartett aus Schweinfurt macht sich am Wochenende auf ins Abenteuer Weltmeisterschaft
Headcoach und Karateka Alexey Krug fliegt mit drei seiner Kickbox-Talente über den großen Teich und will in Kanada mit ihnen auf Medaillenjagd gehen.
Blickrichtung WM (von links): Headcoach Alexey Krug, Vitali Ebelt, Kelly Kloos und Miguel Insam.
Foto: Roman Karlin | Blickrichtung WM (von links): Headcoach Alexey Krug, Vitali Ebelt, Kelly Kloos und Miguel Insam.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:58 Uhr

Für drei junge Schweinfurter Sportler beginnt am Sonntag das größte Abenteuer ihres bisherigen Sportlerlebens. Kelly Kloos, Vitali Ebelt und Miguel Insam gehen bei den "Martial Arts World Championships", die vom 16. bis 21. Oktober im kanadischen Calgary stattfinden, an den Start. Ermöglicht wird die Teilnahme für die Jugendlichen von "Superior-SW", der Kampfsportabteilung von Türkiyemspor SV-12 und einem Trainer, der seine Schützlinge zu Höchstleistungen pusht.

Abteilungsleiter Roman Karlin muss grinsen, als er eine Anekdote erzählt, die verdeutlichen soll, wie wichtig Headcoach Alexey Krug für die über 30 Jugendlichen, die bei "Superior-SW" Kickboxen und Boxen trainieren, ist. Kürzlich, bei einem Turnier in Ebern, stand zunächst Karlin in der Ringecke. Krug war verhindert und kam erst im Laufe des Tages nach. "Wir haben mehr als die Hälfte der Kämpfe verloren", erzählt Karlin. Bis Krug die Halle betrat. "Dann waren wir wieder auf der Siegerstraße. Alleine, dass sie ihn gesehen haben, hat schon gereicht."

Teurer Trip nach Kanada

In Kanada ist Krug natürlich dabei. Am Sonntag sitzt das Schweinfurter Quartett im Flieger in Richtung der Millionenstadt. Fast 4000 Euro kostet der Trip pro Kopf. Eigentlich hätte der Superior-Tross sogar doppelt so groß sein können. Acht Sportlerinnen und Sportler der Abteilung qualifizierten sich für die WM. Die anderen Familien entschieden sich dagegen, ihre Kinder ins 7600 Kilometer entfernte Calgary zu schicken , "aus Angst auf den Kosten sitzen zu bleiben", erklärt Karlin die Beweggründe, die er aber auch verstehen kann. "Wir haben hier viele Sportler, die aus sozial schwachen Verhältnissen kommen." Das Risiko war den Eltern zu groß, trotz der Zusage der Abteilung, dass sie den Großteil finanziert.

Seit der Gründung der Abteilung vor vier Jahren wird hier Jugendarbeit geleistet. "Aktuell sind wir vielleicht die aktivste Kickbox-Mannschaft in ganz Unterfranken", sagt Karlin stolz. Auch die sportlichen Erfolge sprechen für sich. Aus Kanada sollen die Vier weitere Medaillen mit nach Schweinfurt bringen. Die "eingebaute Medaillen-Garantie" hat dabei Coach Krug, der im Karate aktiv ins Geschehen eingreifen wird. Der 46-Jährige ist zweifacher Karate-Weltmeister im Verband WKU und mehrfacher Deutscher Meister.

Schweinfurter mit Titelchancen

Gute Titelchancen sind auch Kelly Kloos, die im letzten Jahr in Wales Vizeweltmeisterin wurde, einzuräumen. "Sie ist ein Typ, der, wenn es um etwas geht, bis zum Schluss durchzieht", erklärt Karlin die Kämpfermentalität der erst 13-jährigen Kickboxerin. Ein vorbildlicher Sportler ist auch Miguel Insam. Der 18-Jährige ist ein echter Senkrechtstarter. Der Schweinfurter nimmt erst seit knapp einem Jahr an Wettkämpfen teil und schnitt bislang nie schlechter als Platz zwei ab. Ein "außergewöhnlicher Kämpfer", so Karlin: "Sein Trainingspensum ist der Wahnsinn." Und das bringt ihn jetzt bis Kanada. "Da können sich viele eine Scheibe von abschneiden", findet der Abteilungsleiter, der sich auch besonders über das Comeback des erst 13 Jahre alten Vitali Ebelt freut.

Der Schwebheimer musste aufgrund von Wachstumsstörungen ein halbes Jahr pausieren. Es war unklar, ob er überhaupt wieder Sport machen darf. Auf großer Bühne möchte sich das Talent jetzt mit Siegen und vielleicht einer Medaille zurückmelden. "Er zeigt sehr viel Willensstärke und Einsatz", lobt Karlin, der sich freut, dass sich seine Schützlinge vor allem mit vielen Kämpfern aus Nordamerika messen dürfen. "Wer dort dann gewinnt, ist wirklich Weltspitze. Das wäre super für uns und Schweinfurt, wenn wir dort etwas reissen."

 
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