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Ein Comeback ist ganz weit weg
Fußball ist für Peter Heyer (rechts) derzeit Nebensache. Nach seiner schweren Verletzung will der Torjäger im wahrsten Sinne des Wortes erst mal wieder auf die Beine kommen.
Foto: Ralf Naumann | Fußball ist für Peter Heyer (rechts) derzeit Nebensache. Nach seiner schweren Verletzung will der Torjäger im wahrsten Sinne des Wortes erst mal wieder auf die Beine kommen.
Von unserem Mitarbeiter Dirk Meier
 |  aktualisiert: 16.11.2017 11:22 Uhr

Fussball Den 29. November 2014 wird Peter Heyer nie vergessen. An diesem Tag zog sich der Toptorjäger des 1. FC Sand, Tabellenzweiter in der Landesliga Nordwest, im letzten Saisonspiel des Jahres beim Neuling Baiersdorfer SV nach einem Foul des gegnerischen Torhüters Marc-Andre Oertelt einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Unter den Folgen wird der 34-Jährige noch lange leiden müssen. Nach Komplikationen und inzwischen acht Operationen wurde der in Bamberg mit seiner Frau Katrin lebende Lehrer erst unmittelbar vor Weihnachten aus dem Krankenhaus in Scheßlitz entlassen. Viele Fragen über die Zukunft bleiben für Heyer, der Anfang Juni zum ersten Mal Vater wird, offen. Sportlich ist zudem offen, wie es für den Knipser weitergeht. Nun heißt es für den Mittelstürmer erst einmal wieder gesund zu werden. Wir sprachen mit dem ehemaligen Regionalliga-Stürmer des FC Eintracht Bamberg und des FC Schweinfurt 05.

Hallo Peter, wo erreiche ich dich gerade?

Peter Heyer: Ich bin wieder zu Hause, muss mich aber ständig Behandlungen unterziehen.

Wie geht es dir?

Heyer: Gut kann ich nicht sagen. Weil das in Baiersdorf bei Erlangen passiert ist, war ich zunächst in Erlangen in der Klinik, habe mich aber nach einer Woche nach Scheßlitz verlegen lassen, weil das näher an meinem Wohnort in Bamberg liegt. Die Operation am linken Unterschenkel nach dem Schien- und Wadenbeinbruch ist wohl ordentlich verlaufen. Aber anschließend sind Komplikationen aufgetreten und zwar bei der Muskulatur. Ich bin seitdem schon achtmal operiert worden, zeitweise alle zwei Tage, und mir musste der Fußheber-Muskel komplett entfernt werden. Welche Auswirkungen das haben wird, kann ich noch nicht sagen. Ich werde Mitte Januar zu einem Neurologen müssen. Das Bein sieht auf alle Fälle heftig aus und ich bin auch aufgrund der vielen Operationen ziemlich geschlaucht. Vorerst bin ich mal bis Mitte März krankgeschrieben.

Wie geht es für dich weiter – privat, beruflich und sportlich?

Heyer: Zunächst einmal geht es darum, dass ich wieder selbstständig gehen kann. Momentan geht ohne Krücken nichts. Ich darf das Bein noch nicht belasten. Mitte Januar werde ich es zum Teil belasten können, so hoffe ich. Dann muss ich abwarten, wie der weitere Genesungsprozess verläuft. Vor allem ist total offen, wie das mit dem Fuß wird, nachdem dieser wichtige Muskel entfernt werden musste. Darüber kann ich derzeit nur spekulieren. Privat sieht es so aus, dass meine Frau Katrin Anfang Juni unser erstes Kind, ein Mädchen, erwartet. Ich hoffe, dass ich dann in der heißen Phase wieder fit bin und sie unterstützen kann. Beruflich falle ich noch aus und über das Sportliche mache ich mir derzeit keine Gedanken.

Du bist beim 1. FC Sand und in der Landesliga Nordwest mit 19 Toren bester Schütze. Was traust du deinem Team zu?

Heyer: Es ist wahrlich eine sehr kuriose Saison. Vor einem Jahr wären wir mit 56 Punkten aus 22 Spielen in allen fünf bayerischen Landesligen Erster gewesen. Aber die DJK Don Bosco Bamberg hat noch sechs Punkte mehr und wir haben mit dem TSV Abtswind, der nur zwei Punkte hinter uns liegt, auch noch einen Konkurrenten um Platz zwei direkt hinter uns. Noch Erster zu werden wird schwer. Ich hoffe aber, dass die Mannschaft auch ohne mich zumindest über die Relegation den Aufstieg in die Bayernliga schafft. Gleich an den ersten drei Spieltagen finden die drei Direkt-Duelle statt. Dann kann man schon etwas sagen. Ob ich nochmal spielen kann, ist völlig unklar. Darüber mache ich mir im Moment auch überhaupt keine Gedanken. Wichtig ist in erster Linie, dass ich wieder auf die Beine komme. Alles andere wird sich dann ergeben.

Kannst du dich noch an die Unfallszene erinnern und hast du dich in deiner Karriere schon mal schwerer verletzt?

Heyer: Ich war noch nie so schwer verletzt. Außer Zerrungen und Prellungen, also das Übliche, bin ich bisher gut über die Runden gekommen. Passiert ist es wohl so: Es kam ein langer Ball, dem ich nachgelaufen bin. Ich habe den Ball dann am Torwart vorbeigelegt und der hat mich dann aber voll am Standbein getroffen. Wie genau, dass weiß ich nicht mehr.

Hast du trotz deiner Verletzung Fußball vom Krankenbett aus verfolgt?

Heyer: Ja, über Fernsehen, Zeitung und online per iPad. Ich war immer bestens informiert.

Welche Wünsche hast du für 2015?

Heyer: Ich hoffe, dass ich bald gesund werde. Weiter wünsche ich, dass unser Nachwuchs gesund auf die Welt kommen möge. Gesundheit und wieder normal gehen können, das ist das, was ich mir für 2015 wünsche.

 
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