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Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2
Ein wahrer Aufstiegsexperte zwischen der Champions League und der Kreisliga
Tobias Ulbricht wagt bei der SG Eltmann nochmal ein Comeback. Was den Ex-Regionalligastürmer in die Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 treibt.
Fußballspieler zwischen den Fußballwelten: Tobias Ulbricht von der SG Eltmann.
Foto: Ralf Naumann | Fußballspieler zwischen den Fußballwelten: Tobias Ulbricht von der SG Eltmann.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 15.07.2024 15:48 Uhr

In Sachen "Aufstieg" ist Tobias Ulbricht eine echter Experte. Mit dem Jahn Forchheim stieg er in die Landes- und Bayernliga, mit der SpVgg Bayreuth in die Regionalliga und mit Eintracht Bamberg in die Bayernliga auf. Nächsten Mai könnte der nächste Aufstieg dazu kommen: mit der SG Eltmann in die Bezirksliga. Die SG ist in der noch jungen Spielzeit mit sechs Siegen aus sechs Spielen (20:5 Tore) gemeinsam mit Bezirksligaabsteiger SV Rapid Ebelsbach bislang das Maß aller Dinge in der Kreisliga Schweinfurt 2. Am Sonntag empfängt das Team um Spielertrainer Matthias Strätz im Topspiel den Ligadritten SG Stadtlauringen/Ballingshausen (16 Punkte).

"Das wird eine spannende Kiste", kündigt Ulbricht an. Der Saisonstart verlief, wie die Mannschaft es sich vorgenommen hat, verrät der Routinier: "Wir wollten zum Start so oft gewinnen, wie möglich." Das gelang eindrucksvoll., angefangen mit einem 8:1-Kantersieg zum Auftakt gegen den SC Hesselbach. Überraschend kommt der aktuelle Erfolg aber nicht. Die SG verfügt über einen für die Spielklasse hochdekorierten Kader. Spielertrainer Matthias Strätz coachte in der Vergangenheit den damaligen Bayernligisten FC Sand, Toptorjäger Marc Fischer (elf Saisontore in sechs Spielen) hat vielfach höherklassige Erfahrung, Offensivkollege Ulbricht sowieso.

Ein Fußball-Verrückter, den der Spaß zurückgetrieben hat

Der mittlerweile 38-Jährige hat fast 200 Spiele in der Bayern- und Regionalliga (55 Tore) auf dem Buckel. Nach den Stationen FC Sand, Jahn Forchheim, FSV Erlangen-Bruck, SpVgg Bayreuth, Eintracht Bamberg und 1.FC Oberhaid lässt der Stürmer seine illustre Amateurkarriere bei der SG Eltmann ausklingen. "Es hat wieder ein bisschen gejuckt", erklärt er die Gründe für sein Comeback nach einjähriger Pause. Der Kontakt zu SG-Abteilungsleiter Günther Preissner bestand seit Ulbricht vor fünf Jahren nach Eltmann gezogen ist. Trotz erheblicher Knieprobleme durch frühere Verletzungen, geht der ehemalige Regionalliga-Stürmer die neue Aufgabe mit Elan an.

"Wegen der Arbeit bin ich nicht immer da, aber ich versuche so oft es geht zu den Spielen und zum Training zu kommen." Der "Fußballverrückte", wie er sich selbst bezeichnet, merkt an, dass es ja eigentlich wegen des Knies gar keinen Sinn macht, noch zu spielen. "Eigentlich müsste ich aufhören, ich habe ja schon überall gespielt. Was will ich jetzt in der Kreisliga?" Doch der Spaß treibt ihn zurück auf den Platz. "Fußball hat mein ganzes Leben begleitet. Deswegen konnte ich es jetzt nicht lassen."

"Ich würde nicht sagen, dass ich besonders heraussteche."

Überqualifiziert sieht sich der erfahrene Fußballer in der Kreisliga keineswegs, erklärt er demütig. "Ich bin in einem Alter, da sind die Bewegungen auch nicht mehr so rund wie früher, hinzu kommt das Knie. Ich würde nicht sagen, dass ich besonders heraussteche. Ab und zu stehe ich vielleicht richtig." Drei Treffer hat er in seinen bislang vier Einsätzen erzielt. "Der krasse Unterschiedsspieler bin ich nicht. Die Erfolge sind auf die starke Zusammenstellung der Mannschaft zurückzuführen. Da hat die SG eine echt gute Arbeit geleistet."

Wie blickt einer, der im höherklassigen fränkischen Fußball ein respektierter Spieler und Publikumsliebling war, auch wenn er gerade nochmal in die Verlängerung geht, auf seine Karriere zurück? Das Wissen von heute, hätte ihm in jungen Karrierejahren gutgetan, ist er sich in der Retrospektive sicher. "Mit den Stationen, die ich hatte, bin trotzdem absolut zufrieden", betont er. "Es hat überall Spaß gemacht, es waren viele Aufstiege dabei – und kein Abstieg."

Zwischen Kreisliga und Champions League

Fußball bestimmt aber ohnehin auch weiterhin sein Leben, durch seinen Job bei einer großen Sportagentur. Zu den Klienten der Agentur mit Sitz in Grunwald, vor den Toren Münchens, gehören die Nationalspieler Kai Havertz, Serge Gnabry, Marc-André ter Stegen und internationale Topstars wie Virgil van Dijk und Sadio Mané. "Viel im Auto und am Telefon", lautet Ulbrichts Beschreibung, wie er seine Arbeit verrichtet. Das Bewegen zwischen den Fußballwelten, zwischen Champions League und Kreisliga, fällt dem Eltmanner nicht weiter schwer. "Die Kabinen sind überall gleich. Auch die Spieler ticken ähnlich, von der Bundes- bis zur Kreisliga. Die Themen sind ähnliche." Die Möglichkeiten hier und dort könnten aber freilich nicht unterschiedlicher sein. "Daher ist das in Eltmann auch der willkommene Kontrast, um geerdet zu bleiben.", erklärt der Aufstiegsexperte. "Das war auch ein Grund, warum ich das hier noch einmal mache."

 
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