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Korbball
Die Schwestern Sarah und Leonie Schulz mischen die Korbball-Landesliga auf
Die Hambacher Schwestern haben zusammen 132 der 178 Körbe für die U 19 der SpVgg Hambach erzielt. Eine Quote, die auf diesem sportlichen Niveau ihresgleichen sucht.
Die Schwestern Sarah (links) und Leonie Schulz spielen erstmals in einer Mannschaft zusammen. Und das durchaus mit Erfolg.
Foto: Torsten Leukert | Die Schwestern Sarah (links) und Leonie Schulz spielen erstmals in einer Mannschaft zusammen. Und das durchaus mit Erfolg.
Matthias Lewin
 |  aktualisiert: 19.04.2023 02:37 Uhr

Kaum ein Wurf geht daneben, als sich Sarah und Leonie Schulz vor dem Interview-Termin in der Hambacher Schulsporthalle "warmspielen". Kein Wunder, denn die beiden Schwestern im Trikot der SpVgg Hambach sind das, wofür es den Begriff "Korbjägerinnen" gibt.

Ihre Mannschaft, die U 19 der SpVgg Hambach, erzielte in der abgelaufenen Landesliga-Saison 178 Körbe. 68 davon gingen auf das Konto der 18-jährigen Sarah, 64 auf das der drei Jahre jüngeren Leonie. Zusammen haben die beiden Schwestern 132 Körbe erzielt. Eine Quote, die es laut Michael Müller, Landes- und Bezirkspressewart der Korballerinnen, "so noch nie gegeben hat". Beide sind mit Abstand die Führenden in der Treffer-Statistik der U-19-Landesliga.

Sarah Schulz glaubt, ihre Treffsicherheit und die ihrer Schwester rührt von der gestiegenen Verantwortung innerhalb des Teams. Die beiden sind die einzigen "echten" U-19-Spielerinnen im Team, ihre Mitspielerinnen könnten durch die Bank noch in der U-15-Altersklasse spielen, helfen aber bereits in der älteren Mannschaft weiter oben aus. Auch deshalb sind die Schulz-Schwestern wohl so weit vorne in der Trefferliste. Alleine können sie es aber auch nicht richten, mehr als Platz vier war in der abgelaufenen Saison (noch) nicht drin.

Auch ohne Training trifft Sarah Schulz wie am Fließband

Dabei war die 18-Jährige in der abgelaufenen Hallenrunde nur am Wochenende da, im Training musste ihre Mannschaft auf sie verzichten, denn unter der Woche studiert Sarah im zweiten Semester Jura in Köln. "Korbball-Training ist dort nicht möglich. Der Sport ist in Köln komplett unbekannt", hält sich die Ältere der beiden Schulz-Schwestern am Rhein so mit Ausdauerläufen fit. Zu den Spieltagen kehrte sie aber regelmäßig zurück in die Heimat. "Ihre Treffsicherheit hat bislang nicht darunter gelitten", bescheinigt Leonie ihrer Schwester, nichts verlernt zu haben.

Abgesehen von einem gemeinsamen Auftritt in der Bayernauswahl spielten Sarah und Leonie zuvor noch nie zusammen in einer Mannschaft – damals gleich mit dem Pokalsieg veredelt. Erst in dieser Saison standen sie auch in der U 19 gemeinsam auf dem Parkett. Beide spielen seit ihrem sechsten Lebensjahr Korbball – bislang nur immer in unterschiedlichen Altersklassen.

Blindes Verständnis zwischen den Schwestern

Und nun also gemeinsam, sogar nebeneinander in der Mitte. Den Streit, den es unter Geschwistern immer mal wieder gibt, schütteln die beiden rechtzeitig vor Spielbeginn ab. Und dann ist es egal, ob  nebendran nun die eigene Schwester spielt oder nicht, einen Unterschied machen sie dabei nicht – nur das blinde Verständnis untereinander ist vielleicht ein wenig größer.

"Ich spiele ihr den Ball nicht lieber zu als einer anderen", betonen beide, wissen aber, dass es im Spiel immer wieder zu Situationen kommt, die wohl doch mit der Blutsverwandtschaft zu erklären sind. "Manchmal denke ich schon, sie hat jetzt gewusst, wohin ich laufe, und mir den Ball entsprechend zugespielt", glaubt Leonie, dass das Band zwischen beiden doch etwas enger geknüpft sei und der Laufweg der Schwester so immer mal wieder erahnt werde.

Drin! Die beiden Schwestern Sarah (links) und Leonie Schulz trafen in der abgelaufenen Landesliga-Saison der U 19 zusammen 132 Mal für die SpVgg Hambach.
Foto: Torsten Leukert | Drin! Die beiden Schwestern Sarah (links) und Leonie Schulz trafen in der abgelaufenen Landesliga-Saison der U 19 zusammen 132 Mal für die SpVgg Hambach.

Das Wurfrepertoire umfasst bei beiden sowohl den freien Wurf von der Sechs-Meter-Linie als auch den Durchbruch zum Wurfkreis. Ihre Stärke bleibt aber auch den Gegnerinnen nicht immer verborgen. Es gibt mittlerweile Korbhüterinnen, die die beiden so gut kennen, dass sie eine noch bessere Trefferquote der beiden zu verhindern wissen. "Emely Schlager vom VfL Niederwerrn, aber auch Teresa Eusemann vom TSV Bergrheinfeld" fallen den beiden da spontan ein. Diese zwei könnten also als "Angstgegnerinnen" der Schulz-Schwestern bezeichnet werden.

Das "Familienunternehmen Schulz" bei der SpVgg Hambach soll auch in der kommenden Hallenrunde fortgeführt werden. Denn die erste gemeinsame Saison der beiden Schwestern soll nicht die letzte gewesen sein. "Es wäre schon cool, wenn wir wieder gemeinsam in die Bayernauswahl berufen werden", hofft Sarah in ihrer dann letzten U-19-Saison noch einmal zusammen mit ihrer Schwester die bayerischen Farben vertreten zu dürfen. Und irgendwann, so hoffen beide, wollen sie zusammen im Trikot der SpVgg Hambach nebeneinander in der Bundesliga auflaufen.

 
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