Schade, schade, schade. Da war für den großartig kämpfenden, eine knappe Stunde lang auch stark und frech aufspielenden FC 05 Schweinfurt mehr drin. Am Ende aber musste sich der Regionalliga-Vierte, der etliche gute Möglichkeiten hatte liegenlassen, in der zweiten DFB-Pokalrunde Bundesligist Eintracht Frankfurt mit 0:4 (0:1) beugen. 15 060 Zuschauer im ausverkauften Willy-Sachs-Stadion haben eine phasenweise packende Partie erlebt, das ganz große Feuerwerk des Favoriten war's aber nicht.
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Das brannten erst einmal die Frankfurter Fans ab, ein höchst unnötiges: Reichlich Bengalos und teils Richtung Haupttribüne abgefeuerte Raketen entfachten nach ihrer Landung das haufenweise vor dem Gästeblock liegende Konfetti, das Feuer beschädigte die Tartanbahn und musst von Ordnern gelöscht werden. Vorbildlich indes der Schweinfurter Anhang mit einer beeindruckenden, farbenprächtigen und ungefährlichen Choreografie.
Und irgendwie schien sich der FC 05, der annähernd in Bestbesetzung auflaufen konnte, diesen guten Auftritt zum Vorbild genommen zu haben. Denn das war aller Ehren wert, was der Regionalligist da auf den Platz brachte. Woran nicht einmal das höchst unglückliche 0:1 etwas änderte: Die scharfe Hereingabe von Jetro Willems wollte 05-Innenverteidiger Matthias Strohmaier klären, der Querschläger senkte sich auf das Haupt von Sebastien Haller und topste von da, ohne das ein Hauch von Absicht beim Franzosen dabei gewesen wäre, ins Tor (14.).
FC 05 mit vielen Torchancen
Und die Schweinfurter? Antworteten mit Ballbesitz, Offensive und Torgefahr. Als Marius Willsch den von Kevin Fery flach nach innen gebrachten Ball wuchtig Richtung Tor drosch, landete dieser an der Hand von Marco Russ – Schiedsrichter Arne Aarnink wertete den vom Körper wegweisende Arm des Frankfurters aber offenbar nicht als regelwidrige Aktion (18.). Und dann dieser 25-m-Hammer: Herbert Paul zwang Eintracht-Keeper Lukas Hradecky zu einer Glanztat (20.). Dann scheiterte er auch noch nach einem Alleingang an dem finnischen Nationaltorwart (34.).
Da hätte sich der auf fünf Positionen im Vergleich zum Dortmund-Spiel veränderte Bundesligist, der auch nach einer guten halben Stunde noch keine herausgespielte Chance zu verzeichnen hatte, über den Ausgleich nicht beschweren können. Vergleichsweise locker war die erste Prüfung für 05-Schlussmann Alexander Eiban bei einem Flachschuss von Luka Jovic (37.).
Die Nullfünfer merkten, dass sie hier die große Sensation hätten schaffen können. Und sie waren so nah dran am Ausgleich: Willsch lief alleine auf Hradecky zu, doch der klärte abermals mit tollem Reflex zur Ecke (49.). Umso ärgerlicher dann der Stockfehler von Lukas Billick, der 30 Meter vor dem Tor den Ball verlor und Haller den Weg zum 0:2 freimachte (58.). Ein Tor mit Wirkung, dem FC 05 ging nur allzu verständlich ob der Aussichtslosigkeit der neuen Lage die vorher gezeigte Körpersprache verloren.
Beinahe logische Folge: das schnelle 0:3, als Marius Wolf die Guzmann-Vorarbeit humorlos vollendete (63.). Jetzt konnte der Viertligist von Glück reden, nicht durch die knapp vorbeistreichenden Schüsse von Willems (68.) und Jovic (69.) vorzeitig in ein Debakel geschickt zu werden. Diese Gefahr war spätestens vom Tisch, als der Bundesligist sich mit dem Weiterkommen an sich begnügte und die Partie mehr oder weniger austrudeln ließ. Ein viertes Törchen gab's dennoch für die Hessen, als der eingewechselte Danny Blum Nutznießer einer verunglückten Kracun-Kunstaktion sein durfte (85.).
Die Statistik des Spiels
FC 05 Schweinfurt – Eintracht Frankfurt 0:4 (0:1)
Schweinfurt: Eiban - Messingschlager, Strohmaier, Billick, Paul (77. Janz) - Kracun, Fery - Willsch, Jelisic (56. Pieper), Krautschneider - Jabiri (73. Schlicht).
Frankfurt: Hradecky - Salcedo, Russ, Falette - de Guzmann, Boateng - Wolf (66. Medojevic), Barkok (46. Stendera), Willems - Haller (80. Blum), Jovic.
Schiedsrichter: Arne Aarnik (Nordhorn).
Zuschauer: 15 060 (ausverkauft).
Tore: 0:1, 0:2 Haller (14., 58.), 0:3 Wolf (63.), 0:4 Blum (85.).
Gelb: Strohmaier - Willems, Salcedo.
Bei Kickers währen es nicht ein mal 500 Zuschauer.
ABER EIN NEUES STADION MUSS HER.
"Wer kämpft, KANN verlieren - wer nicht kämpft, HAT SCHON verloren" !!